Albas Jaleen Smith verteidigt gegen Bayerns Ognjen Jaramaz

BBL-Finale Spiel drei Alba vergibt ersten Matchball gegen Bayern

Stand: 17.06.2022 21:30 Uhr

Alba Berlin hat im dritten Spiel der Playoff-Finalserie gegen Bayern München die erste Titelchance vergeben - mit einer deutlichen Heimniederlage.

Die Berliner verloren am Freitagabend (17.06.2022) das dritte Finalduell gegen Bayern München mit 60:90 (33:52) und kassierten dabei die erste Niederlage nach 19 Siegen in Serie. In der mit 14.500 Zuschauern ausverkauften Halle kostete die Berliner vor allem eine schwache erste Halbzeit den Sieg.

Der Titel ist für Alba, das in der Best-of-five-Serie mit 2:1 führt, aber bereits am Sonntag (15 Uhr) in München weiter möglich. Ein mögliches fünftes Duell ist am kommenden Mittwoch in Berlin (20.30 Uhr) angesetzt. Alba-Cheftrainer Israel Gonzalez meinte: "Sie haben viel, viel besser als wir gespielt. Sie haben den Sieg verdient und alles besser gemacht als wir." 

Bayern gewinnen trotz Personalsorgen

Beste Werfer der Berliner waren Oscar da Silva (15) und Maodo Lo (10). München hatte in Nick Weiler-Babb und Deshaun Thomas (beide 19) seine Top-Scorer.

Leistungsträger wie Vladimir Lucic wurden bei den Bayern nach der ermüdenden Doppelbelastung aus Europa- und Bundesliga schmerzlich vermisst. Bayern-Headcoach Andrea Trinchieri sah die Meisterschaftsentscheidung zugunsten der Berliner angesichts der Personalsorgen nur vertagt: "Ich weiß um die Situation. Ich bin realistisch. Wir haben die Party nur verschoben", sagte Trinchieri: "Wir wollten aber nicht einfach aufgeben." 

Alba konnte dagegen personell aus dem Vollen schöpfen. Weder dieser Vorteil noch das große Selbstvertrauen nach den vorherigen Erfolgen machten sich jedoch bemerkbar.

Hypothek der schwachen ersten Hälfte am Ende zu groß

Sowohl unter dem Korb als auch aus der Distanz war die Fehlerquote hoch, bei den Rebounds hatten die Bayern ein Übergewicht, zwischenzeitlich lag Berlin im ersten Viertel mit elf Punkten (8:19) zurück - Headcoach Gonzalez nahm die erste Auszeit. Am Spielverlauf änderte sich wenig. Alba fand kaum Lücken im Münchner Defensiv-Verbund, wenn doch, fehlte zu oft die Präzision. Die Bayern kombinierten dagegen schnell und waren auch von der Drei-Punkte-Linie gefährlich.

Mitte des zweiten Viertels war Albas Rückstand erstmals auf 22 Punkte angewachsen (22:44). Die Hypothek aus dem ersten Durchgang schien sich in den Köpfen der Berliner festgesetzt zu haben - im dritten Viertel dauerte es über fünf Minuten, bis Lo die ersten Punkte für Alba erzielte. Die Wende gelang so nicht mehr. München zog weiter davon. Am Ende fiel die Niederlage sehr deutlich aus.