Holt den ersten deutschen Weltcup-Sieg der Saison: Andreas Wellinger.

Skispringen in den USA Wellinger springt in Lake Placid zum Überraschungssieg

Stand: 11.02.2023 18:06 Uhr

Andreas Wellinger ist beim Übersee-Weltcup in den USA am Samstag (11.02.2023) in Lake Placid sensationell zum Sieg gesprungen. Der Olympiasieger von 2018, der am Nachmittag bereits die Qualifikation gewonnen hatte, feierte mit Weiten 129,0 und 125,5 Meter seinen ersten Podestplatz seit November 2018 und den ersten Sieg seit Dezember 2017.

Beim ersten Springen in Lake Placid seit 1990 verwies der Deutsche nach Rang fünf im ersten Durchgang den zuvor führenden Japaner Ryoyu Kobayashi (- 8,5 Punkte) und Daniel Tschofenig aus Österreich (- 9,1 Punkte). Bei wechselnden Winden, Sprungpausen und immer wieder angepasstem Anlauf hatte Wellinger etwas Windglück und letztlich die besten Nerven.

"Brutal gekämpft die Wochen, Monate, Jahre"

"Es ist unglaublich, was heute passiert ist", freute sich der 27-Jährige nach dem Springen: "Ich kann es noch gar nicht in Worte fassen, weil ich überglücklich bin. Ich habe brutal gekämpft die letzten Wochen, Monate und Jahre. Ich hab schon länger gewusst, dass ich gut drauf bin. Das ich heute gewonnen habe ist so geilo."

Das letzte Weltcup-Springen in Lake Placid hatte 1990 mit André Kiesewetter ebenfalls ein Deutscher gewonnen.

Auch Bundestrainer Stefan Horngacher war zufrieden: "Heute war ein guter Tag für uns, speziell für Andi Wellinger. Ich bin aber auch mit Karl Geiger und Markus Eisenbichler zufrieden. Wir sind sehr froh, dass wir endlich auch mal wieder einen Wettkampf gewonnen haben", sagte der Österreicher.

Geiger auf Rang acht

Nach dem ersten Durchgang lagen Andreas Wellinger, Karl Geiger und Stephan Leyhe als Fünfter, Siebter und Achter noch aussichtsreich im Rennen. Geiger (127,5 Meter/120,5 Meter) wurde an seinem 30. Geburtstag letztlich Achter. "Es war ein richtig schöner Skisprungtag", sagte der Oberstdorfer: "Es hat mega Spaß gemacht." Leyhe (122,0 Meter/115,5 Meter) rutschte noch auf Rang 15 ab.

Bei dem Springen am Ort der Olympischen Winterspiele von 1932 und 1980 schafften es alle sechs deutschen Starter ins Finale der Top 30. Aber nur die Hälfte des Sextetts kämpfte um die vorderen Plätze. Markus Eisenbichler (117,5 Meter/130 Meter), Philipp Raimund (116,0 Meter/115,0 Meter) und Constantin Schmid (113,5 Meter/110,0 Meter) landeten auf den Plätzen 10, 22 und 26.

Eisenbichler mit starkem zweiten Sprung in die Top 10

Mut machen dürfte Eisenbichler sein Satz auf 130 Meter im zweiten Durchgang - im Auslauf ballte er seine Faust und durfte lange in der Leadersbox des aktuellen Spitzenreiters bleiben. Nach Rang 21 im ersten Durchgang verbesserte er sich so noch um elf Plätze. Schmid, der noch auf ein Ticket für die Weltmeisterschaft in Planica hofft, konnte seine WM-Ambitionen dagegen nicht untermauern.