Wintersport | Ski alpin "Freude und Zugabe" - So motiviert ist Alexander Schmid nach Olympia

Stand: 24.02.2022 08:38 Uhr

Erst lief für die deutschen Skifahrer bei Olympia wenig, dann gab es den Stimmungsretter mit Silber im Team. Wie man jetzt wieder die Motivations-Kurve zum Weltcup bekommt, erklärt Alexander Schmid.

Die Anspannung stieg von Rennen zu Rennen, der Druck auf die DSV-Alpinen wuchs. Eine Medaillenhoffnung nach der anderen platzte, Lena Dürr hatte nach dem ersten Slalom-Durchgang Gold vor Augen gehabt, verpasste dann aber sogar eine Medaille - ähnlich knapp wie anschließend Kira Weidle in der Abfahrt. Auch für Linus Straßer im Slalom reichte es nicht zum erhofften Edelmetall.

"Jeder hat mitgelitten"

Es drohte die Nullrunde wie schon vier Jahre zuvor in Pyeongchang, und wieder wäre das große Ganze mit Trainern, Wettkampfvorbereitung und Förderung in Frage gestellt worden. "Jeder hat so mitgelitten", sagte Alexander Schmid anschließend. Und mit ihm hatten die anderen gelitten: Aus für Schmid im ersten Durchgang des Riesenslaloms, dann auch nur Platz 19 im Slalom.

Dann kam der Schlusstag für die deutschen Skirennfahrer - und sie gewannen Silber im Mixed-Teamwettbewerb. Sie schlugen die mitfavorisierten Schweizer und die Schweden, dann die USA mit Superstar Mikaela Shiffrin. Erst im Finale war Österreich beim Stand von 2:2 in der Addition der besten Laufzeiten um 19 Hundertstel schneller, doch der Jubel und die Erleichterung, zum "Team D" doch noch eine Medaille beigesteuert zu haben, überwog eindeutig. "Das war eine Riesen-Genugtuung nach bis dahin sehr, sehr bitteren Spielen", resümierte Schmid.

Nach so einem Happy End wäre es nur allzu natürlich, wenn die Spannung nun auch mal nachlässt. Doch schon an diesem Wochenende in Garmisch-Partenkirchen geht es weiter, dann zieht der Weltcup-Zirkus nach Kvitfjell in Norwegen, nach Flachau in Österreich, Kranjska Gora in Slowenien, ehe schließlich vom 16. bis 20. März die Kristallkugeln vergeben werden. Wie behält man da den Fokus, die Spannung, die Motivation?

Alexander Schmid erklärt es gegenüber der Sportschau so: "Vom Kopf her gibt es nie so ein wirkliches Abschalten, weil man ja von vornherein weiß, dass es gleich nach den Spielen weitergeht. Deshalb bleibt man fokussiert. Bei mir hat das Skifahren in China am Ende sehr an den Kräften gezehrt, aber das Highlight mit der Medaille pusht einen jetzt schon nochmal. Nach der Rückkehr musste man aber auch mal zwei Tage lang schauen, dass man gescheit regeniert, denn auch der lange Flug zehrt schon."

Freude am Fahren

Ein bisschen klingt Schmid, als müsse er sich auch selbst überzeugen, wenn er sagt, es gehe jetzt darum, "weiter nach vorne zu schauen". Klar ist für ihn aber: "Durch die Medaille fährt man mit Freude. Ich mache mir jetzt persönlich keinen Druck mehr, alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe und da werde ich einfach mein Bestes geben."