Lara Gut-Behrami mit der Kristallkugel im Riesenslalom

Saisonfinale Ski Alpin Lara Gut-Behrami gewinnt zwei Kugeln an einem Tag

Stand: 17.03.2024 13:25 Uhr

Beim Saisonfinale in Saalbach-Hinterglemm hat Lara Gut-Behrami zum ersten Mal den Riesenslalom-Weltcup gewonnen. Auch die große Kugel ist der Schweizerin nicht mehr zu nehmen.

Erst im letzten Riesenslalom der Saison ist am Sonntag (17.03.2024) im österreichischen Saalbach-Hinterglemm die Entscheidung um die kleine Kristallkugel gefallen. Lara Gut-Behrami musste bei einem Sieg ihrer Rivalin Federica Brignone mindestens 15. werden, um beim Saison-Finale zum ersten Mal in ihrer Karriere den Gesamt-Weltcup im Riesentorlauf zu holen.

Die Schweizerin hielt dem Druck stand, kurvte zweimal ohne Risiko durch den Kurs und schnappte sich die begehrte Trophäe. Gut-Behrami wurde 10.. Ihre erneut starke Konkurrentin Brignone fuhr zwar den sechsten Saisonsieg ein, konnte Gut-Behrami damit aber nicht mehr abfangen. "Das ist unglaublich, ich war wirklich sehr nervös, ich wollte das wirklich schaffen", sagte Gut-Behrami: "Ich bin so schlecht Ski gefahren, aber manchmal muss man auf Nummer sicher gehen."

Zum zweiten Mal auch Gesamt-Weltcup eingefahren

Die 32-Jährige steht damit auch schon vorzeitig als Gesamt-Weltcup-Siegerin fest. Die große Kristallkugel hatte sie auch schon 2016 gewonnen. In der aktuellen Saison hatte sie konstant in allen vier Disziplinen gepunktet und profitierte zudem vom verletzungsbedingten Ausfall von US-Skistar Mikaela Shiffrin.

Und noch ist die mögliche Sammlung nicht komplett: Gut-Behrami kann bei den beiden Speed-Rennen am kommenden Wochenende noch zwei weitere Kugeln perfekt machen: Beide Wertungen führt sie an. Vier Kugeln in einem Winter erreichten bislang nur Mikaela Shiffrin, Lindsey Vonn (beide USA) und Tina Maze (Slowenien).

Brignone gibt alles

Nur 24 Starterinnen waren beim letzten Technikrennen der Saison am Start. In Führung lag nach dem ersten Durchgang Federica Brignone. Die Italienerin lieferte in 1:08.38 Minuten eine furiose Fahrt ab. Norwegens Thea Louise Stjernesund war 0,48 Sekunden langsamer unterwegs. Der Neuseeländerin Alice Robinson fehlten schon 0,85 Sekunden auf Brignone. Gut-Behrami (+1,67s) riskierte dagegen nicht alles. Die Schweizerin hatte dieses Mal die Ambitionen auf den Tagessieg zurückgesteckt, der Fokus lag auf dem Durchkommen in beiden Läufen. Als Laufachte war die Kristallkugel für die 32-Jährige schon locker in Greifweite.

Die Gesamt-Weltcup-Siegerin zeigte zwar auch im zweiten Durchgang keine Glanzleistung, doch den Erfolg im Disziplinen-Weltcup brachte sie sicher ins Ziel. Den Sieg machten die Top drei des ersten Durchgangs unter sich aus. Robinson erwischte den besseren Lauf und schob sich an Stjernesund vorbei auf Rang zwei. Brignone ging ans Limit, patzte und fuhr dennoch als Siegerin mit einem Vorsprung von 1,36 Sekunden auf die Neuseeländerin durchs Ziel.

Nur Trainingsläufe für Dürr

Für den DSV konnte Lena Dürr die Saison beschließen. Die 32-Jährige vom SV Germering hatte beim Slalom am Vortag ein wenig Selbstvertrauen getankt, auch wenn am Ende "nur" Platz 15 aufleuchtete. In der Gesamtwertung wurde sie in ihrer Spezialdisziplin immerhin Zweite hinter der US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin.

Im Riesenslalom kann Dürr noch nicht ganz so weit vorne mitmischen. Mit 5,66 Sekunden Rückstand ging sie als 24. in den entscheidenden Lauf. Der verlief nicht ganz fehlerfrei und so blieb es am Ende mit Rang 21 beim Trainingslauf für die kommende Saison. Im nächsten Jahr soll es die feste zweite Disziplin der Oberbayerin werden. "Ich habe schon versucht, zwei gute Läufe zu zeigen", sagte Dürr, "Ich habe wirklich nicht viel Riesenslalom trainiert, dann ist das wirklich eine Aufgabe da runter." Dennoch habe es auf der WM-Piste von 2025 "Spaß gemacht."