Wintersport | Biathlon Biathlon: Russen und Belarusen starten künftig als neutrale Athleten

Stand: 26.02.2022 18:19 Uhr

Der Biathlon-Weltverband hat den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine verurteilt und entschieden, dass russische und belarusische Athleten künftig als neutrale Sportler starten müssen.

Die Ukraine sei "eine großartige Biathlon-Nation", mit der sich der Weltverband solidarisiere, schrieb die IBU in einer Pressemitteilung.

Das Team der Ukraine habe den Verband informiert, an keinen Wettbewerben der aktuellen Weltcup-Saison und im IBU-Cup mehr teilzunehmen. Die IBU werde dennoch die ukrainische Fahne hissen, "um das Team der Ukraine zu ehren." Außerdem werde man die ukrainischen Athleten und den Verband finanziell, logistisch und technisch unterstützen.

Konsequenzen für Russland und Belarus

Für Russland und Belarus gilt dagegen, dass bei Wettbewerben keine Flaggen, Symbole oder nationale Abzeichen gezeigt werden dürfen. Zudem müssen die Athleten in farblich neutraler Kleidung antreten.

Die Hymnen Russlands und von Belarus werde nicht mehr gespielt. Außerdem werde es keine Punkte für die beiden Länder in der Nationanenwertung geben.

Ausschluss in Estland und Norwegen?

Nach derzeitigem Stand können das russische und das belarusische Team nicht in Otepää starten, da sie nach Auskunft der estnischen Regierung nicht in das Land einreisen dürfen. Die IBU nahm das zur Kenntnis, will den Premieren-Weltcup in Otepää aber trotzdem wie vorgesehen durchführen.

Auch Norwegen prüft derzeit Wege, Russen und Belarusen von den Wettbewerben am Holmenkollen auszuschließen.

Athleten "sind Teil unserer Familie"

Skisprung-Rennleiter Sandro Pertile hat den Schritt, Russlands Athleten nicht auszuschließen, in der Sportschau anschließend verteidigt. "Die russischen Athleten können antreten - ohne russische Fahne und Hymne. Sie sind ein Teil unserer Familie. Sie sind Leute, die ein ganzes Jahr mit den anderen Athleten leben. Wir wollen gerne die Athleten unterstützen", sagte Pertile als Verantwortlicher des Weltverbandes FIS: "Wir wollen diese Leute unterstützen. Sie sind Menschen. Für uns ist auch das Familiengefühl sehr wichtig." 

Die FIS hatte am Freitagabend entschieden, dass russische Athleten trotz der derzeitigen Situation weiter an den Start gehen dürfen - allerdings ohne russische Fahne und Hymne, die durch die FIS-Fahne und Hymne ersetzt werden.

Dem Vorschlag Norwegens, das in den kommenden Wochen bei der Raw-Air-Tour und der Skiflug-WM keine russischen Sportler zulassen will, möchte die FIS nach aktuellem Stand nicht folgen.