Nahaufnahme Tennisball auf dem Tennisplatz

Nach Missbrauchsvorwürfen DTB begrüßt Rücktritt Hordorffs als Vizepräsident

Stand: 29.03.2023 16:22 Uhr

Dirk Hordorff ist von seinem Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes zurückgetreten. Vorausgegangen waren Berichte über Machtmissbrauch.

Dies teilte der langjährige Funktionär über seine Anwälte am Mittwoch (29.03.2023) mit. Zuvor war der 66-Jährige vom DTB nach Vorwürfen gegen seine Person zu diesem Schritt aufgefordert worden.

"Mein Amt als Vizepräsident des Deutschen Tennisbundes habe ich heute niedergelegt. Ich möchte dadurch auch Schaden für den DTB vermeiden", hieß es in einer Stellungnahme: "Ich werde meine Kraft nunmehr voll und ganz auf die Widerlegung der unwahren Vorwürfe konzentrieren. Das in den Medien kolportierte, gegen mich gerichtete Verfahren wurde am 28. März 2023 von der Staatsanwaltschaft Frankfurt nach § 170 Absatz 2 StPO eingestellt."

Hordorff weist Vorwürfe zurück

Oberstaatsanwältin Nadja Niesen, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, bestätigte die Einstellung des Verfahrens aus rechtlichen Gründen. "Straftatbestände sind aus unserer Sicht teilweise nicht erfüllt worden oder verjährt", sagte Niesen der dpa.

In Berichten von Süddeutscher Zeitung, NDR und Sportschau hatten ein ehemaliger und ein aktueller Profi ihrem früheren Trainer Hordorff Machtmissbrauch in mehreren Fällen vorgeworfen, der DTB wusste nach eigenen Angaben seit mehr als einem Jahr darüber Bescheid. Hordorff weist die Vorwürfe als "schlicht unwahr" zurück.

Dass er das Amt des Vizepräsidenten zuletzt hatte ruhen lassen, habe nichts mit den Anschuldigungen zu tun, sondern mit gesundheitlichen Problemen, ließ Hordorff über seinen Anwalt mitteilen.

DTB begrüßt Rücktritt

Das Präsidium des DTB begrüßte den Schritt von Hordorff. Der Verband wolle den Fall "schnellstmöglich und vollumfänglich aufarbeiten, um für die Zukunft noch besser präpariert zu sein", hieß es in einer Mitteilung am Mittwoch.

Dazu werde der DTB mit externen Spezialisten zusammenarbeiten und eine wissenschaftliche Begleitung der Aufarbeitung vornehmen. "Allen Opfern solcher Taten gehört unser Mitgefühl und unsere Unterstützung", hieß es weiter.