Jannik Sinner beim Davis Cup in Aktion.

Sieg über Serbien Italien folgt Australien ins Davis-Cup-Finale

Stand: 25.11.2023 21:04 Uhr

Tennisstar Jannik Sinner hat das italienische Team ins Davis-Cup-Finale geführt und seinem Rivalen Novak Djokovic zwei empfindliche Niederlagen zugefügt.

Der Weltranglisten-Vierte gewann am Samstag (25.11.2023) in Malaga zuerst sein mit Spannung erwartetes Einzel-Duell gegen Grand-Slam-Rekordsieger Djokovic mit 6:2, 2:6, 7:5.

Im Anschluss holte Sinner im Doppel an der Seite von Lorenzo Sonego gegen das Duo Djokovic/Miomir Kecmanovic durch ein 6:3, 6:4 den entscheidenden Punkt zum 2:1-Triumph über Serbien. Die Südeuropäer bestreiten am Sonntag gegen Australien (16.00 Uhr) ihr erstes Davis-Cup-Endspiel seit einem Vierteljahrhundert. Der einzige Titelgewinn im Mannschaftswettbewerb gelang 1976.

Zum Auftakt hatte Miomir Kecmanovic das Duell der Nummer-zwei-Spieler gegen Lorenzo Musetti 6:7 (7:9), 6:2, 6:1 gewonnen und Serbien in Führung gebracht. Im Anschluss vergab Djokovic in einer Neuauflage des Endspiels bei den ATP Finals vom vergangenen Sonntag drei Matchbälle gegen Sinner und verlor. Im entscheidenden Doppel setzten sich Sinner und Lorenzo Sonego gegen Djokovic/Kecmanovic durch.

Djokovic kritisiert Integritiy Agency wegen Dopingtest

Vor der Halbfinal-Partie hatte ein Medienbericht über einen verweigerten Dopingtest der Serben vor dem Viertelfinale gegen Großbritannien für Aufsehen gesorgt. Wie die spanische "Marca" weiter berichtete, stimmte die Mannschaft den Blut- und Urinproben nach dem Spiel aber zu.

Der 36-jährige Djokovic kritisierte infolge des Vorfalls die Methoden vor Ort und sagte, er könne nicht verstehen, warum der Test vor seinem Match angesetzt worden sei, da dadurch seine Vorbereitung gestört würde. Er beklagte weiter eine "völlig unlogische" Situation, mit der er noch nie konfrontiert worden sei.

Die International Tennis Integrity Agency (ITIA) verteidigte am Samstag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP ihr Vorgehen. "Aufgrund des Formats der Mannschaftswettbewerbe, zu denen auch der Davis Cup gehört, können die Mannschaften vor Beginn der Spiele darüber benachrichtigt werden, dass sie für Dopingkontrollen ausgewählt wurden, und sie geben ihre Proben ab, wenn sie bereit sind", erklärte ein Sprecher der ITIA: "Zwischen der Benachrichtigung und der Abgabe der Probe werden sie von einem Mitglied des Anti-Doping-Teams betreut."

Popyrin und de Minaur machen Australiens Erfolg klar

Am Freitag hatte Australiens Tennis-Auswahl das Endspiel erreicht. Alexei Popyrin und Alex de Minaur sorgten für das 2:0 im Halbfinale gegen Finnland. Bereits im vergangenen Jahr war Australien ins Endspiel eingezogen, hatte dort jedoch gegen Kanada den Triumph verpasst. Seit 2003 wartet die stolze Tennisnation, Seriensieger der 50er und 60er Jahre, auf den nächsten Davis-Cup-Erfolg.

"Bei uns genießt dieser Wettbewerb Priorität, wir tun alles, was wir können, um Australien mit Stolz und Leidenschaft zu vertreten", sagte de Minaur. Teamkapitän Lleyton Hewitt stimmte seiner Nummer eins zu. Das Finale bedeute ihm "wirklich eine Menge. Unsere Jungs haben sich richtig reingehauen. Wir sind eine verschworene Einheit, jetzt haben wir am Sonntag eine weitere Chance", sagte der frühere Weltranglistenerste, der vor 20 Jahren beim letzten australischen Triumph dabei war.

Popyrin mit Mühe, De Minaur souverän

Gegen Finnland, das im Viertelfinale überraschend Titelverteidiger Kanada bezwungen hatte, brachte Popyrin Australien durch ein 7:6 (7:5), 6:2 gegen Otto Virtanen in Führung. De Minaur sicherte den Sieg im Spitzeneinzel gegen Emil Ruusuvuori (6:4, 6:3).

Das deutsche Team hatte das Finalturnier der besten acht Mannschaften verpasst, sich nach der Niederlage in der ersten Runde gegen die Schweiz aber den Klassenerhalt in der Weltgruppe gesichert. Damit geht es im kommenden Frühjahr erneut um die Qualifikation für die Finalrunden.