Russlands Ian Nepomniachtichi und Chinas Ding Liren während einer Partie

14. WM-Partie Krimi um die Schach-Krone geht in die Verlängerung

Stand: 29.04.2023 18:01 Uhr

Der Kampf um die Krone im Spiel der Könige geht in die Verlängerung. Nach einem Remis in der 14. und letzten Partie um die Schach-Weltmeisterschaft in Kasachstans Hauptstadt Astana steht es zwischen dem Russen Jan Nepomnjachtchi und dem Chinesen Ding Liren 7:7.

Damit wird der Titel am Sonntag (30.04.2023) in einem Tiebreak im Schnellschach mit höherem zeitlichen Druck entschieden. Der Sieger des Duells wird Nachfolger des Norwegers Magnus Carlsen, der nach zehn Jahren auf dem Schach-Thron die Motivation verloren und auf eine Titelverteidigung verzichtet hatte.

Gestartet wird am Sonntag (ab 11.00 Uhr) zunächst in einem Playoff über vier Partien. Sollte es danach noch immer keinen Sieger geben, stehen weitere Partien auf dem Programm. Dabei nimmt der zeitliche Druck in jedem Duell immer weiter zu.

"Nepo" mit Gegenangriff

Am Samstag hatte Ding den Vorteil, die Partie mit den weißen Figuren eröffnen zu können. Nach drei der sechs Partien, die er zuvor begonnen hatte, stand er als Sieger da. Ding blieb sich zunächst treu und eröffnete das Duell erneut mit dem Bauernzug auf d4, auch "Nepo" riskierte nichts und ging erneut in die Nimzowitsch-Indische Verteidigung.

Mit seinem zwölften Zug, einem Springer-Zug, setzte Ding seinen Gegner unter Druck. Diesen erhöhte er mit Zug Nummer 14, als er mit seinem Bauern auf h4 vorrückte. Doch Nepomnjachtchi kreierte einen Gegenangriff. Erneut musste Ding lange überlegen, rutschte als erster Spieler unter eine Stunde Restzeit und musste die Uhr immer stärker in seinen Fokus nehmen.

Fast sieben Stunden Spielzeit

Im weiteren Verlauf konnte sich zwar Nepomnjachtchi kurz vor dem Ende der ersten 40 Züge einen leichten Vorteil erarbeiten, gab diesen aber wieder aus der Hand und reagierte verärgert über sich selbst. In der Folgezeit konnte sich keiner der beiden Großmeister mehr in eine vorentscheidende Position bringen, das Remis nach fast sieben Stunden war die logische Konsequenz.

"Schach versucht sicherlich, ein eSport zu werden"

Francois Duchateau, Sportschau, 27.04.2023 15:06 Uhr