Die Mannschaft von Rot-Weiss Essen steht vor den Fans

WDR-Sport Essen steht gegen Viktoria Köln unter Druck

Stand: 03.10.2024 11:30 Uhr

Rot-Weiss Essen ist nach einem schwachen Drittliga-Start gegen Viktoria Köln bereits in der Punktepflicht. Die Gäste dagegen überraschen bisher.

Von Michael Buchartz

Wenn am Samstag (05.10.2024) Rot-Weiss Essen und Viktoria Köln in der 3. Liga aufeinandertreffen, dürfte sich so mancher verwundert die Augen reiben - denn eigentlich wurde Köln vor der Saison von vielen als Abstiegskandidat gesehen, Essen dagegen deutlich besser.

Essen mit schwachem Saisonstart

Nun aber stehen vor allem die Gastgeber an der Hafenstraße unter Druck: Nur acht Punkte aus acht Partien holte RWE bislang. Damit beträgt der Vorsprung auf die Abstiegszone gerade einmal einen Zähler, aktuell liegt das Team von Trainer Christoph Dabrowski auf Rang 16.

Allerdings kommt der schlechte Start Essens nicht komplett überraschend. RWE verlor im Sommer mit Cedric Harenbrock, Vinko Sapina, Isaiah Young und Top-Scorer Marvin Obuz fast das gesamte Mittelfeld. Dazu wechselte der unumstrittene Abwehrchef Felix Götze nach Paderborn.

Verletzungssorgen bei RWE

Götze ersetzen sollte eigentlich Michael Schultz - der kam ausgerechnet vom kommenden Gegner Viktoria Köln. Ein Transfer, der weh tat, wie Kölns Sportchef Stephan Küsters gegenüber "Reviersport" zugab: "Schulle ist ein richtig guter Innenverteidiger. Er wollte leider etwas anderes machen als unseren Weg. Ich freue mich auf das Wiedersehen."

Noch funktioniert es mit Schultz und Essen nicht so gut. Neben den Abgängen hat Essen mit allerdings auch mit diversen Verletzungen zu kämpfen. Mit Thomas Eisfeld, Kelsey Owusu und Robbie D´Haese fallen drei Offensivspieler für die Partie gegen Köln aus. Dazu kommen die noch länger verletzten Ekin Celebi und Moussa Dounbouya. Das trübt die Stimmung im Team und verringert die Optionen für Dabrowski.

Viktoria mit gefährlichem Sturmduo

Ganz anders ist die Lage bei der Kölner Viktoria. Waren sich viele Experten vor der Saison einig, dass es eher um den Klassenerhalt geht, steht der Klub nach acht Spieltagen auf Platz fünf. Für Sportchef Küsters ist das keine Überraschung: "Unser Trainer Olaf Janßen hat es im Eiltempo geschafft, eine Einheit zu formen. Die Jungs zahlen das in sie gesetzte Vertrauen mit viel Leidenschaft und Leistung zurück." Nachlassen dürfe man aber nie, sonst setze es Niederlagen wie beim 0:1 in Aachen.

Dennoch: Viktoria Köln kommt mit viel Rückenwind nach Essen. Besonders aufpassen muss die RWE-Defensive auf das gefährliche Sturmduo der Kölner: Ley-Tyger Lobinger und Serhat-Semih Güler erzielten acht der 13 Viktoria-Treffer. Besser als Güler treffen bisher nur die beiden Cottbusser Timmy Thiele und Tolcay Cigerci sowie Dresdens Christoph Daferner.

Köln stellt beste Abwehr der Liga

Das Prunkstück der Kölner findet sich jedoch nicht vorne, sondern hinten: die Abwehr. Die Kölner stellen gemeinsam mit dem SV Sandhausen die beste Defensive der Liga - nur sieben Gegentreffer kassierte diese bisher. Da ist der Abgang des früheren Abwehrchefs Schultz nach Essen fast vergessen.

Küsters, der gebürtig aus Duisburg stammt, geht somit mit Selbstvertrauen und Vorfreude in die Auswärtspartie: "Es gibt im Ruhrgebiet kaum etwas Besseres als die Hafenstraße. Die Fans geben immer Vollgas. Auch wenn sie mich nicht mögen, ich mag die Leute dort." Drei Punkte möchte der Viktoria-Sportchef als Gastgeschenk trotzdem nicht da lassen.