
DEL Düsseldorfer EG mit "Reset", Kölner Haie beschwingt
Jubel in Köln, lange Gesichter bei der Düsseldorfer EG: In der Deutschen Eishockey Liga gehen die ewigen Rivalen KEC und DEG mit unterschiedlichen Vorzeichen in die K.o.-Runde.
Regenerationstage sind ein hohes Gut im Profi-Sport. Selbstverständlich auch im Eishockey, wenn 60 eng getaktete DEL-Hauptrundenspieltage in den Knochen stecken. Auch die Düsseldorfer EG hätte eine kleine Spielpause sicherlich mit Kusshand genommen - musste den direkten Playoff-Platz aber auf der Zielgeraden noch ausgerechnet an die Kölner Haie abtreten.
Während der KEC am Sonntag (05.03.2023) Tabellenschlusslicht Bietigheim mitleidslos mit 8:2 abfertigte, unterlag die DEG den Adlern Mannheim mit 0:4. Köln zog damit auf 92 Punkte an Düsseldorf vorbei auf Platz sechs.
Bitter: Düsseldorf lange unter ersten Sechs
Die Landeshauptstädter (91 Zähler), die seit Mitte Januar stets unter den ersten Sechs in der Tabelle zu finden waren, müssen sich nun doch durch die Pre-Playoffs quälen. Bereits am Dienstag (19.30 Uhr) kommen die Löwen Frankfurt nach Düsseldorf.
Headcoach Roger Hansson zog bei "MagentaSport" eine nüchterne Bilanz: "Die Tabelle lügt nicht. Wir haben nicht die Punkte geholt, die wir gebraucht hätten." Jedenfalls habe die "Leistung gestimmt", Hansson sah am Sonntag trotz des 0:4 ein "enges Spiel", in dem Mannheim in den entscheidenden Momenten besser gewesen sei. Nun komme für die DEG der "Reset", dann gehe es weiter.
DEG-Kapitän Alexander Barta haderte dagegen mit dem Hauptrundenabschluss auf Platz sieben. Sein Team hätte es demnach "verdient gehabt", direkt in die Playoffs einzuziehen. Der enttäuschte Center stellte aber auch selbstbewusst klar: "Wir müssen aufstehen und am Dienstag marschieren. Wir sind charakterlich stark genug, um das zu verdauen."
Haie-Torhunger zuletzt unvergleichlich
Anders gestaltet sich die Stimmungslage knapp 45 Kilometer südlich von Düsseldorf. Über die Maßen viel Freizeit wird Haie-Cheftrainer Uwe Krupp seinen Spielern wohl ebenfalls nicht geben. Schließlich muss trainiert und der Rhythmus beibehalten werden, wenn im Viertelfinale (Dienstag, 14.03., 19.30 Uhr) der Gegner Mannheim heißt.
Allerdings kann der KEC vor der Partie gegen die Adler nun etwas durchschnaufen. Und den Schwung aus dem Schlusssprint im Idealfall mitnehmen. Coach Krupp lobte: "Ich glaube, dass die wichtigsten Spiele der Saison am Ende gespielt wurden und ich bin sehr stolz auf die Mannschaft. Wie sie sich die letzten Spiele präsentiert hat, war gut."
Aus den letzten sechs Hauptrundenpartien holte Köln sechs Siege und schoss sagenhafte 32 Tore. Darunter auch fünf gegen den kommenden Viertelfinalgegner Mannheim.
Thuresson lobt Teamchemie beim KEC
"Das waren gefühlt die letzten Spiele schon Pre-Playoffs", beschrieb Andreas Thuresson den Lauf, der das Krupp-Team nun auf Platz sechs katapultierte. Er zeichnet sich für diese Offensivkraft der Haie, die mit 197 Toren hinter München (205) die zweitbeste Ausbeute haben, maßgeblich verantwortlich.

Treffsicher und mannschaftsdienlich: Andreas Thuresson (Kölner Haie) ist Top-Scorer der Liga.
Der Top-Scorer der DEL (22 Tore, 38 Assists) bekam bislang aber natürlich viel Unterstützung durch das ganze Team: "Wir alle haben gut gescored, was für unsere Chemie spricht." Auch Louis-Marc Aubry, vor der aktuellen Eiszeit aus Ingolstadt gekommen, traf 19 Mal, Rückkehrer Jason Bast 16 Mal. Und Maximilian Kammerer zeichnete sich mit 24 Toren als bester Vollstrecker aus.
Köln-Kurve unter Krupp zeigt nach oben
Nicht zuletzt aufgrund des Offensivspiels zeigt die Leistungskurve Kölns nach oben. Zum Vergleich: In der letzten Saison hatte der KEC zum Ende der Hauptrunde ganze 42 Treffer weniger auf dem Konto und qualifizierte sich auf Platz zehn gerade so für die Pre-Playoffs.
Der geduldige Umbau des Kaders seit der Krupp-Rückkehr auf die Trainerbank als Krisenmanager Anfang 2020 trägt nun Früchte. Es ist seitdem die erste direkte Playoff-Teilnahme.