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Comeback nach 24 Jahren Runde eins im DFB-Pokal - Gütersloh empfängt Kiel in Runde eins

Stand: 09.08.2023 12:29 Uhr

Der FC Gütersloh spielt zum ersten Mal seit 24 Jahren wieder im DFB-Pokal. Am Samstag kommt Zweitligist Holstein Kiel nach Ostwestfalen und sollte keine "Kaffeefahrt" erwarten.

Die Generalprobe vor dem Highlight im DFB-Pokal ist für den FC Gütersloh schon mal geglückt. Auch wenn das 32:0 gegen Kreisligist 1. FC Kaan-Marienborn in der ersten Runde des Westfalenpokals am Dienstagabend eher wenig Aussagekraft hatte, schließlich reichte für einen klaren Erfolg in Siegen eine B-Elf. Mit Zweitligist Holstein Kiel wartet in der ersten Runde des DFB-Pokals am Samstag (15.30 Uhr) nun ein ganz anderes Kaliber auf Gütersloh.

Das Spiel habe für den Verein "eine überragende Bedeutung, weil wir 24 Jahre lang kein DFB-Pokal mehr gespielt haben", sagte Vorstandsmitglied Helmut Delker am Mittwoch im Gespräch mit dem WDR. Das "Brot- und Buttergeschäft" Meisterschaft habe zwar immer Vorrang, "aber was man im DFB-Pokal an Renommee und auch an Geld gewinnen kann, davon träumen wir natürlich".

"Keine Kaffeefahrt" für Kiel

Die Favoritenrolle ist vor der Partie am Samstag klar verteilt. Man müsse aber nur auf die Tabelle der 2. Bundesliga schauen und wisse, wie schwierig das wird, so Delker. Dort belegt Kiel nach einem starken Saisonstart mit zwei Siegen aus zwei Spielen den zweiten Tabellenplatz. Es hänge viel davon ab, lange gut zu stehen. Kiel müsse von Anfang an gezeigt werden, dass es "keine Kaffeefahrt" werde, dann sei eine Pokal-Sensation vielleicht möglich: "Wenn es uns gelingt, lange die Null zu halten, wollen wir mal sehen, ob da mehr geht." Dennoch gehen die Ostwestfalen natürlich als Außenseiter ins Spiel.

Ungefähr 3.500 Karten hat der Verein bereits für die Partie im Ohlendorf Stadion im Heidewald verkauft. "5.000 wäre natürlich große Klasse", hofft Delker, 8.400 Zuschauer wären möglich. Für den DFB-Pokal qualifiziert hat sich Gütersloh mit dem Gewinn des Westfalenpokals. Im Endspiel setzte sich der Klub Anfang Juni im Elfmeterschießen gegen die SpVgg Erkenschwick durch.

Vereinsgeschichte mit Höhen und Tiefen

Der FC Gütersloh kann auf eine Historie mit Auf- und Abstiegen, drohenden und tatsächlichen Insolvenzen und einer Fusion zurückblicken, die den FC Gütersloh 2000 hervorbrachte. 2017 wurde die Streichung der Jahreszahl 2000 aus dem Vereinsnamen beschlossen. "Das ist ein Amateurverein, wie man ihn sich vorstellt. Mit großem Enthusiasmus in der Stadt und gleichzeitig geprägt von wirtschaftlicher Vernunft", nennt Heribert Bruchhagen den Klub, für dessen Vorgänger DJK Gütersloh und FC Gütersloh er als Spieler und Trainer aktiv war.

Seit dem Sommer und dem Aufstieg aus der Oberliga Westfalen in die Regionalliga West ist Gütersloh wieder viertklassig. "Ziel ist erstmal der Klassenerhalt", erklärte Delker bereits nach dem Aufstieg. "Aber wir wollen in der Regionalliga einen Stammplatz. Und nicht reingehen mit dem Motto: 'Schauen wir mal'."

Durchwachsener Regionalliga-Auftakt

Nach zwei Regionalliga-Spieltagen wartet Gütersloh noch auf den ersten Sieg. Nach einer enttäuschenden 2:3-Niederlage zum Auftakt bei Mit-Aufsteiger SC Paderborn II holte der Klub am vergangenen Wochenende beim 2:2 gegen den SC Wiedenbrück den ersten Punkt. "Das war ein tolles Spiel, das wir zum Schluss sogar noch hätten gewinnen können", zeigte sich Delker zufrieden mit dem Auftritt, gestand aber, dass sich der Verein in der neuen Liga noch "einruckeln" muss. Am Samstag gegen Kiel sollte sich die Mannschaft damit aber nicht zu viel Zeit lassen.

FC Gütersloh gegen SC Wiedenbrück - Die Zusammenfassung