Champions League BVB in Newcastle unter Druck - Torjäger dringend gesucht
Borussia Dortmund braucht dringend einen Sieg in der Champions League. Die große Frage ist: Wer schießt die Tore gegen Newcastle United?
Die erzielten Treffer bei Borussia Dortmund sind ausbaufähig - in der Champions League steht da bisher die Null. Gegen Newcastle United brauchen die Schwarz-Gelben am Mittwochabend aber mindestens ein Tor und einen Sieg, um nicht nach dem dritten Spieltag schon ins Hintertreffen im Kampf um das Weiterkommen zu geraten.
Brandt erfolgreichster Schütze
Einen Erfolg gibt es nur mit eigenen Treffern. Das oder auch die alte Fußballweisheit "Ein Tor mehr schießen als der Gegner" muss sich der BVB zu Herzen nehmen. Dafür hätte Dortmund gerne, was Newcastle bereits hat: einen echten Torjäger. Während bei den "Magpies" der frühere Dortmunder Alxander Isak schon bei sechs Premier-League-Toren steht, heißt der beste BVB-Schütze der Saison Julian Brandt.
Drei Tore hat der Mittelfeldspieler erzielt - genau so viele wie Donyell Malen und Marco Reus. Stürmer Niclas Füllkrug steht bei deren zwei. Nun könnte man argumentieren, der BVB sei bei vielen Torschützen schwer auszurechnen oder manch einer wird auch sagen: Der BVB ist noch ungeschlagen in der Liga und immerhin Vierter.
Verzichten muss Dortmund auf Julian Ryerson. Wer den kampfstarken Abwehrspieler vertreten soll, ließ BVB-Trainer Edin Terzic offen: "Nun bekommt jemand anderes die Chance zu zeigen, wie wichtig er für unsere Mannschaft ist." Als mögliche Alternative gelten Marius Wolf oder Nationalspieler Niklas Süle. Sportdirektor Sebastian Kehl blickt der Partie voller Zuversicht entgegen: "Wir haben an Stabilität gewonnen und sind in einer guten Verfassung", sagte er.
Echter Torjäger fehlt dem BVB
Doch schaut man sich die Tabelle genauer an, wird der Unterschied zum Spitzentrio der Bundesliga deutlich. Bei den ersten drei Klubs stehen mindestens 25 eigene Tore, beim BVB "nur" 17. Die ersten drei Klubs verdanken das vor allem ihren Angreifern: Stuttgart hat Serhou Guirassy, Leverkusen Victor Boniface und bei den Bayern jubelt Harry Kane ebenfalls regelmäßig. Allesamt stehen bei mindestens sieben Treffern. Beim BVB fehlt ein solch treffsicherer Angreifer.
Noch verheerender ist der Blick auf die Champions League. Nach einem 0:2 gegen Paris und einem dürftigen 0:0 gegen Mailand hat Dortmund dort noch gar nicht getroffen. Wer also soll die Treffer erzielen? Geholt wurde dafür letztes Jahr Sebastien Haller - der bei Ajax Amsterdam und Eintracht Frankfurt international überzeugen konnte. Doch eine Krebserkrankung stoppte ihn, seit der Genesung sucht er nach der Form der alten Tage.
Newcastle top in Form
So wurde diesen Sommer im Sturm nachgelegt. Es kam mit Füllkrug Deutschlands Nationalstürmer Nummer eins. Dieser arbeitet viel, stellt sich in den Dienst der Mannschaft - nur mit dem selber treffen hat er, anders als in Bremen, noch seine Schwierigkeiten. Er reißt derzeit vor allem Löcher für die Spieler, die treffen.
Niclas Füllkrug vom BVB
Diese Profis kommen aus dem offensiven Mittelfeld und sind die besten Torschützen - Reus, Brandt und Malen. Paris hat dem BVB allerdings aufgezeigt, wie man diese Reihe effektiv aus dem Spiel nehmen kann. Ähnliches wird nun Newcastle versuchen. Wie gut die Engländer dabei sind, können die BVB-Verantwortlichen ebenfalls in Paris nachfragen: PSG ging in Nordengland am zweiten Spieltag der Königsklasse mit 1:4 vom Platz. Seit insgesamt sieben Spielen sind die Engländer inzwischen ungeschlagen.
"Die sind richtig gut drauf - und das nicht erst seit 14 Tagen", lobte Terzic den Gegner. "Sie haben viel Geld in die Hand genommen und sehr gute Transfers getätigt." Wie der Coach, warnte auch der ehemalige Liverpool-Profi (2014 bis 2018) und heutige BVB-Kapitän Emre Can vor der Qualität der Engländer: "Es wird nicht einfach, dort Fußball zu spielen. Aber wir sind Dortmund, wir müssen mit breiter Brust dahin und versuchen, das Spiel zu gewinnen."
Dortmund braucht den Sieg
So etwas wie PSG darf den Dortmundern jedenfalls nicht passieren. Mit einer Niederlage wäre der BVB fast schon raus im Kampf um das Weiterkommen. Die "Magpies" stehen jetzt schon bei vier Punkten und bei einem möglichen Sieg bei sieben. Paris oder Mailand, sofern sie nicht remis spielen, bei mindestens fünf. Und Dortmund? Nur bei einem. "Wir wissen, dass wir jetzt über unsere Heimspiele, aber auch in Newcastle punkten müssen, um uns weiter im Rennen zu halten", so Kehl.
Wo es das beschriebene schlechteste Szenario gibt, ist natürlich auch Platz für den Optimalfall. Der bedeutet: Dortmund gewinnt, das Parallelspiel endet remis und plötzlich ist der BVB punktgleich mit den Engländern und PSG wieder voll dabei in der Gruppe F. Dafür muss nur jemand mit schwarz-gelbem Trikot das Tor treffen - einmal mehr als der Gegner.
