Die Spieler von Arminia Bielefeld jubeln nach dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Bochum im DFB-Pokal

Elfmeterschießen auf der Alm Bielefeld schlägt überraschend Bochum im Pokal

Stand: 12.08.2023 22:45 Uhr

Drittligist Arminia Bielefeld hat sich in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Bundesligist VfL Bochum durchgesetzt.

Die Ostwestfalen gewannen am Samstagabend vor 21.452 Zuschauern in Bielefeld mit 4:1 (2:2/2:1) im Elfmeterschießen und feierten nach dem Abstieg in die 3. Liga und der Auftaktniederlage bei Dynamo Dresden (1:3) wieder ein Erfolgserlebnis. Für Bochum begann die neue Saison dagegen mit einer herben Enttäuschung.

Nicklas Shipnoski (25.) und Merveille Biankadi (29.) brachten die Hausherren in Führung, Takuma Asano (45.+2) erzielte den Anschlusstreffer. Erst in der Nachspielzeit rettete Simon Zoller den VfL in die Verlängerung (90.+1). Im Elfmeterschießen traf einzig Masovic für Bochum, während alle vier Schützen der Arminia erfolgreich waren.

"Das war ja ein richtiges Pokalspiel und ich hab den Jungs gesagt, wenn wir das nochmal erleben wollen, dann müssen wir eine Runde weiterkommen", sagte Bielefeld-Trainer Michél Kniat über die Situation vor dem Elfmeterschießen, das für Kniar das erst als Trainer war. "Aber ich war da die Ruhe selbst, denn man kann als Trainer ja nichts mehr beeinflussen. Elfmeter können die Jungs alle schießen und das haben sie heute bewiesen", sagte Kniat, der auch die kämpferische Einstellung seiner Mannschaft betonte: "Jeder hat bis zur letzten Minute gefighted. Davor zieh ich den Hut."

Luise Kropff, Sportschau, 12.08.2023 21:44 Uhr

Letsch: "Gegner hat uns mit unseren eigenen Waffen geschlagen"

Enttäuschung hingegen bei den Bochumern: "Die erste Halbzeit war nicht gut. Da haben wir uns schwer getan und der Gegner hat uns mit unseren Waffen geschlagen", sagte VfL-Trainer Thomas Letsch, der deutlich zufriedener mit dem zweiten Durchgang war. "Auch in der Verlängerung war das Momentum eigentlich auf unserer Seite, aber wenn du das nicht nutzt, dann musst du ins Elfmeterschießen. Das ist dann eine Lotterie und die haben wir leider verloren", sagte der Bochumer Trainer, der im Vorfeld noch Elfmeter trainieren ließ: "Es ist aber eine völlig andere Situation."

Luise Kropff, Sportschau, 12.08.2023 21:48 Uhr

Doppelschlag durch Shipnoski und Biankadi

Die Partie begann intensiv, allerdings erstmal ohne Torannäherungen. Nach einer Viertelstunde erarbeitete sich der VfL eine leichte Überlegenheit und kam erst durch einen Kopfball von Philipp Hofmann (17.), dann durch eine von Bielefelds Semi Belkahia unfreiwillig verlängerte Flanke (19.) zu gefährlichen Gelegenheiten, die Jonas Kersken im Bielefelder Tor entschärfen konnte.

Der erste Treffer fiel aber auf der anderen Seite. Am Ende eines Bielefelder Konters in der 25. Minute verwertete Nicklas Shipnoski eine perfekte Flanke von Manuel Wintzheimer und erzielte das 1:0. Statt sich mit der Führung im Rücken zurückzuziehen, legte die Arminia nach und kam nur vier Minuten später zum 2:0 durch Merveille Biankadi. Der Rechtsaußen war nach einer Ecke von Shipnoski erst mit dem Arm am Ball und schoss dann aus zwölf Metern ins Tor (29.). Die Unparteiischen erkannten das vermeintliche Handspiel nicht.

Asano mit dem Anschluss

Danach erarbeitete sich der Bundesligist wieder mehr Spielanteile, ohne gegen stark verteidigende Bielefelder jedoch wirklich zwingend zu werden. Zwei Distanzschüsse von Kevin Stöger bedeuteten keine Gefahr für das Tor der Arminia. Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam der VfL zum Anschlusstreffer: Takuma Asano erhielt am Elfmeterpunkt frei stehend den Ball und traf aus der Drehung zum 1:2 (45.+2).

Der VfL brachte zur zweiten Hälfte Matus Bero für Lukas Daschner. Den ersten Abschluss nach der Pause verbuchte die Arminia durch Aygün Yildirim, der das Tor knapp verfehlte (46.). Danach erhöhte Bochum den Druck und schnürte die Hausherren in deren Hälfte ein. Es dauerte aber 20 Minuten, bis dieser Druck sich in Torgefahr niederschlug. Erhan Masovic kam in der 66. Minute völlig frei zum Abschluss, schoss aus guter Position aber über das Tor (66.).

Zoller rettet Bochum in die Verlängerung

Während die Bochumer offensiv wechselten, verstärkte die Arminia, abgesehen vom eingewechselten Fabian Klos, weiter die Defensive. Bielefeld verteidigte weiter stark und ließ kaum Abschlüsse des VfL zu, der offensiv ideenlos wirkte. Kopfbälle von Hofmann (84.) und Ivan Ordets (85.) brachten keine wirkliche Gefahr.

Erst in der Nachspielzeit kam Bochum zum Ausgleichstreffer. Der eingewechselte Simon Zoller erhielt eine Flanke von Stöger am zweiten Pfosten und traf mit einem satten Schuss zum 2:2 (90.+1). Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit hatte Bochums Moritz Broschinski noch den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Kersken.

Jens Walbrodt, Sportschau, 12.08.2023 21:08 Uhr

Die erste Gelegenheit der Verlängerung hatte Fabian Klos mit einem Kopfball über das Tor (95.). Auf der anderen Seite prüfte Zoller Kersken mit einem Schuss aus der Distanz (99.). In der Folgezeit gingen beide Mannschaften keine Risiken mehr ein und Torchancen blieben Mangelware. Bei einem von Christopher Lannert gefährlich abgefälschten Hofmann-Kopfball war einmal mehr Kersken zur Stelle (113.).

Bochum versagen die Nerven

Das Elfmeterschießen vor der Bielefelder Kurve begann Klos mit einem sicher verwandelten Elfmeter. Hofmann schoss dagegen für Bochum über das Tor. Für Bielefeld verwandelte Gerrit Gohlke ähnlich sicher wie sein Kapitän, bevor Kersken den schwach geschossenen Elfmeter von Stöger parierte. Wintzheimer stellte für die Arminia auf 3:0. Den ersten Bochumer Treffer erzielte daraufhin Masovic. Den umjubelten Siegtreffer erzielte daraufhin Kaito Mizuta.