Nils Torbrügge (Geschäftsführer - Minden)

WDR-Sport Aufstieg "selbst in der Hand" - GWD Minden vor entscheidenden Wochen

Stand: 29.04.2025 10:23 Uhr

Im Duell mit dem direkten Verfolger kann GWD Minden am Freitag einen großen Schritt in Richtung Aufstieg in die Handball Bundesliga (HBL) machen. Nach einer enttäuschenden letzten Saison in der 2. Liga hat Minden die Rückkehr in das Liga-Oberhaus wenige Spieltage vor Saisonende in der eigenen Hand.

Von Jakob Halbfas

Nach dem Bergischen HC, der den direkten Wiederaufstieg in die HBL am vergangenen Samstag perfekt gemacht hat, schielt auch GWD Minden auf den Aufstieg.

Bei noch sechs verbleibenden Partien steht Minden aktuell auf dem zweiten Rang mit zwei Punkten Vorsprung auf den TV Hüttenberg, der nur noch fünf Partien vor sich hat. "Wir haben das jetzt selbst in der Hand", sagt Mindens Geschäftsführer Nils Torbrügge im Gespräch mit dem WDR. Den Vorsprung kann Minden bereits am Freitag weiter ausbauen. Um 19.30 Uhr ist GWD zu Gast in Hüttenberg - nach der Länderspielpause kommt dann der Viertplatzierte Balingen-Weilstetten nach Ostwestfalen.

Hüttenberg und Balingen lassen Punkte liegen

"Das sind Vier-Punktespiele. Das sind zwei Mannschaften, bei denen man stolpern kann. Dann kann es auch nochmal ein richtig heißer, enger Endspurt werden", warnt Torbrügge.

Sowohl Hüttenberg als auch Balingen haben am vergangenen Spieltag knappe Niederlagen kassiert. Minden konnte von der Schützenhilfe profitieren und gewann gegen den abstiegsbedrohten ASV Hamm-Westfalen. Balingen hat jedoch zuletzt als Überraschungsteilnehmer beim Final4 gezeigt, dass jederzeit mit dem Bundesliga-Absteiger zu rechnen ist.

Und auch der TV Hüttenberg hat im Hinspiel bewiesen, dass er Minden wehtun kann. Das 26:32 aus Mindener Sicht war die bisher höchste Saisonniederlage. "Ich glaube aber, dass die Mannschaft genügend Selbstvertrauen hat, das ist vergessen", sagt Torbrügge, der vor drei Jahren als Geschäftsführer in Minden übernommen hat.

Torbrügge wird mit 30 Jahren Geschäftsführer

Damals spielte GWD noch in der ersten Liga, musste dann nach einem schwierigen Jahr den Gang in das Ligaunterhaus antreten. Und auch in der 2. HBL lief es überhaupt nicht rund. Der direkte Wiederaufstieg rückte in weite Ferne - Minden beendete die Saison auf dem 15. Tabellenplatz. "Wir hatten da echt Sorgen und Nöte, habe das am Ende der Saison aber noch umbiegen können", sagt der heute 32-Jährige.

Im vergangenen Sommer habe man dann einen guten Mix aus erfahrenen Zweitliga-Spielern und Spielern aus den den eigenen Reihen gefunden. "Ich glaube, so langsam sieht man meine Handschrift auch in der täglichen Arbeit. Wir wollen auf der einen Seite mit eigenen Nachwuchsspielern, auf der anderen Seite mit jungen deutschen Spielern, die entwicklungsfähig sind, arbeiten", sagt Torbrügge: "Wir haben eine homogene Mannschaft, die sowohl auf dem Spielfeld funktioniert, aber auch daneben, die sehr intrinsisch getrieben ist."

Soll schon erfüllt

Die Zielvorgabe, das erste Tabellendrittel zu erreichen, hat das Team von Trainer Aaron Ziercke längst erfüllt. Im Saisonendsport liegt der Fokus darauf, den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen." Es steht etwas auf dem Spiel. Diese Atmosphäre, diese Spiele dann zu gewinnen, schweißt sicherlich zusammen", sagt Torbrügge.

Rückkehr in die eigene Halle im September

Am liebsten hätte man Spielern und Fans ermöglicht, diese Spiele in der eigenen Halle in Minden zu bestreiten. Eine Rückkehr in die heimische Spielstätte, die seit zwei Jahren saniert wird, sei aber frühestens Anfang September möglich. "Das Ziel ist, dass die Halle bis zum ersten Heimspiel fertiggestellt ist. Das sieht nach heutigem Stand vernünftig ist." Aktuell trägt Minden seine Heimspiele im benachbarten Lübbecke aus.

Mit einer neuen Halle wäre der Standort Minden dann auch wieder bereit die besten Teams Deutschlands zu empfangen. "Sicherlich freuen wir uns, wenn der THW Kiel wieder vorfährt. Das ist für die Stadt Minden mit 80.000 Menschen wirklich ein tolles Erlebnis."

Bis zum nächsten Heimspiel gegen den deutschen Pokalsieger ist es allerdings noch ein weiter Weg, der erst einmal über Hüttenberg führt. Sollte Minden mit zwei Punkten in das Wochenende starten, stehen die Zeichen gut, ab September wieder zu Hause Erstliga-Atmosphäre verbreiten zu können. "Was gibt es Schöneres als eine Halleneröffnung mit einem Bundesligaspiel", sagt Torbrügge.