TJ Shorts II von den Baskets Bonn auf dem Weg zum Korb.

BBL-Finale Baskets Bonn dominieren zweites Spiel gegen Ulm

Stand: 11.06.2023 21:28 Uhr

Nach der Auftaktniederlage gegen ratiopharm Ulm im ersten Spiel der Final-Serie der Basketball-Bundesliga haben die Telekom Baskets Bonn den Spatzen in der zweiten Partie keine Chance gelassen.

Bonn gewann am Sonntagabend mit 104:75 (45:29) und glich in der "Best of five"-Serie zum 1:1 aus. Drei Siege sind für den Meistertitel nötig. Nach den ersten beiden Partien in Bonn finden die Spiel drei (Mittwoch/20.30 Uhr) und vier in Ulm statt. Ulm kassierte damit die erste Auswärtsniederlage der laufenden Playoffs,

Das Team von Trainer Tuomas Iisalo zeigte ein komplett anderes Gesicht als noch in Spiel eins am Freitag: Die Bonner verteidigten bärenstark und trafen überdurchschnittlich gut. Ulm fand nur phasenweise zu seinem Spiel hatte den Baskets ab Mitte des zweiten Viertels beinahe nichts mehr entgegenzusetzen. Bester Werfer bei Bonn war Finn Delany mit 23 Zählern, für Ulm kam Karim Jallow auf 17.

"Es ist ein sehr wichtiger Sieg. Heute haben wir unser richtiges Gesicht gezeigt. Wir wollen nun alles für unseren Traum machen", sagte Iisalo bei "MagentaSport". "Es war kein perfektes Spiel, es gibt noch Baustellen für uns."

Bonn tritt mit großem Selbstbewusstsein auf

Beide Teams begannen in der mit 6.000 Zuschauern ausverkauften Halle temporeich, die Baskets fanden umgehend in ihren offensiven Rythmus. Delany sorgte aus der rechten Ecke für die ersten drei Bonner Punkte, nach einem 7:0-Lauf führten die Hausherren 12:7. Die Trefferquote der Baskets aus dem Feld war im ersten Viertel (50 Prozent) deutlich besser als noch in Spiel eins, der gute Start gab viel Selbstbewusstsein. Nach zwei Freiwürfen von Spielmacher TJ Shorts II führte Bonn erstmals zweistellig (24:14) und nahm den Zehn-Punkte-Vorsprung mit ins zweite Viertel (26:16).

Nach fast zwei punktlosen Minuten im zweiten Abschnitt und einem unsportlichen Foul von Shorts brachte Jallow die Ulmer mit sieben Zählern in Folge wieder ran (26:23). Robin Christen baute den Lauf der Gäste auf zehn Punkte aus (26:26), ehe Jeremy Morgan erst nach fünf Minuten im zweiten Viertel den ersten Wurf für Bonn traf.

Anschließend gab es einige Turnover auf beiden Seiten und viele Unterbrechungen. Bitter für die Baskets: Javontae Hawkins stürzte unglücklich auf den Kopf und musste erst einmal behandelt werden. In den letzten Minuten der ersten Hälfte drehte Bonn aber auf und beeindruckte Ulm weiter mit einer aggressiven Defensive. Bei den Gästen lief in der Offensive nicht viel zusammen, Bonn dominierte auch unter den Körben (25:14 Rebounds). Trotz des zwischenzeitlichen Ulmer Ausgleichs führten die Baskets zur Halbzeitpause mit 16 Zählern (45:29).

Kessens disqualifiziert, Bonn macht einfach weiter

Auch nach der Pause zeigten die Bonner viel Spielfreude und Tempo, Ulm suchte weiter nach einem Mittel gegen die starke Offensive. Der Vorsprung wuchs schnell auf mehr als 20 Punkte an (54:32). Nach einer Auseinandersetzung zwischen Ulms Bruno Caboclo und Michael Kessens gab es eine "Rudelbildung" der Mannschaften hinter dem Korb, gegen Kessens wurde wegen Stoßens auf ein disqualifizierendes Foul entschieden.

Die Baskets ließen sich nicht aus dem Spielfluss bringen, Tyson Ward per Korbleger und Delany per Dreier erhöhten auf 59:32. Bonn knackte durch Herrera nach gut 27 Spielminuten die Marke von 30 Punkten Vorsprung (69:38). Ulm mangelte es an Dynamik, Ideen und Effizienz: Angesichts des Spielstands von 75:44 am Ende des dritten Viertels war die Partie gelaufen. Im letzten Viertel verwalteten die Baskets ihre Führung souverän, Ulm war um Schadensbegrenzung bemüht.

Ulm und Bonn bisher nur Vize-Meister

Den ersten Final-Vergleich mit Ulm hatten die Baskets am Freitag 73:79 verloren. Sowohl Bonn als auch Ulm waren noch nie deutscher Meister: Die Baskets sind fünffacher Vize-Meister, Ulm dreifacher. Seit 2010 haben immer Bamberg, München oder Berlin den Titel gewonnen.

Mit den Gewinn der Champions League im Mai hatten die Baskets den bisher größten Erfolg in der Klubgeschichte gefeiert. Ein Double aus nationaler Meisterschaft und internationalem Titel hat bisher noch kein deutscher Klub geschafft.