Fußball | Meinung Sven Ulreich - der schwäbische Ehrenmann
Seit Jahren ist Sven Ulreich die Nummer zwei beim FC Bayern München. Für viele Torhüter ein Problem - doch der frühere VfB-Keeper ist ein Musterbeispiel für schwäbische Bescheidenheit.
Bayern-Keeper Sven Ulreich, in Schorndorf geboren und beim VfB Stuttgart zum Bundesliga-Torwart aufgestiegen, ist für mich ein echter Ehrenmann. Meiner Meinung nach verkörpert er echte schwäbische Bescheidenheit - auch wenn man bei Bayern auch als Nummer zwei sehr ordentliches Geld verdient. Keine Frage.
Der 35-Jährige hat sich durch tiefe Täler gekämpft, doch er kam immer zurück. Es gab viele Zweifler, beim VfB und bei den Bayern. Nach der Verletzung von Manuel Neuer wurde ihm Yann Sommer vor die Nase gesetzt. Die Bayern waren in der Sommerpause mit einem Millionen-Angebot am spanischen Nationalkeeper Kepa Arrizabalaga dran. "Ulle" war stets die klare Nummer zwei.
Plötzlich ist Ulreich doch im Tor
Pustekuchen. Sommer ist längst weg, der Kepa-Deal geplatzt. Auf einmal steht Sven Ulreich wieder im Rampenlicht - wie damals, 2017/2018. Da hat er übrigens den Job im Bayern-Tor ebenfalls sehr gut gemacht. Für den mächtigen Uli Hoeneß war er damals "Spieler der Saison". Das nur so am Rande.
Der Schorndorfer Schattenmann, mehr als 16 Jahre beim VfB Stuttgart, packt zu in dieser Saison… und wie! Er hat alles im Griff, besticht schon seit Wochen mit Weltklasse-Paraden, strahlt große Souveränität aus. Für mich spielt der 35-Jährige bei den Bayern auf absolutem Top-Niveau.
Ulreich rückt bereitwillig zurück ins zweite Glied
Ach ja, da gibt’s ja noch den Manuel Neuer, brauchen ihn die Bayern überhaupt? Natürlich kommt der Welttorhüter ins Tor zurück und natürlich bleibt sich Ulle treu. Er räumt den Platz, kennt seine Rolle. Ist kein Lautsprecher, kein Aufsprecher - war er nie. Sondern ein loyaler Sportsmann - gegenüber seinem weltberühmten Kollegen und seinem weltberühmten Verein. Ein Vorbild in jeder Hinsicht! Ein Ehrenmann!
