Bundestrainer Harold Kreis (M.)

Eishockey DEB-Team plant bei der WM den Neustart

Stand: 14.05.2024 11:40 Uhr

Nach zwei herben Pleiten gegen die USA und Schweden geht es für das deutsche Eishockey-Team bei der WM jetzt gegen vermeintlich leichtere Gegner.

Drei Punkte mehr als im vergangenen Jahr, aber weitaus weniger Zuversicht: Nach den beiden Klatschen gegen die Titelaspiranten USA und Schweden sind die deutschen Vize-Weltmeister bei der Eishockey-WM in Tschechien vor allem mental gefordert. "Wir haben einige Nackenschläge bekommen", sagte Kapitän Moritz Müller nach dem ernüchternden 1:6 gegen den elfmaligen Titelträger Schweden.

Drei Punkte - aber schon 16 Gegentore

Mit Blick auf die Tabelle betonte der 37-Jährige: "Es sieht besser aus als im letzten Jahr, das müssen wir in unsere Köpfe reinkriegen." Denn dank des 6:4-Auftaktsieges gegen die Slowakei nimmt die deutsche Nationalmannschaft drei Zähler aus den ersten drei Duellen mit den stärksten Gegnern mit.

Beim Silbercoup von Tampere war sie mit drei Niederlagen in das Turnier gestartet - allerdings hatte sie gegen die Topnationen nur ganz knapp verloren und deutlich stärker gespielt. Diesmal stehen nach dem 1:6 gegen die USA und der Pleite gegen Schweden schon 16 Gegentore zu Buche.

Jetzt gegen Lettland, Kasachstan, Polen und Frankreich

Im Kampf um das WM-Viertelfinale sind die verbleibenden Spiele der Gruppe B gegen die "kleineren" Kontrahenten jetzt entscheidend. Nach dem Duell mit dem letztjährigen Überraschungsdritten Lettland am Mittwoch (16.20 Uhr) folgen die Partien gegen Kasachstan, Polen und Frankreich.

Anders als im Vorjahr muss die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) diesmal nicht zwingend alle Spiele gewinnen. "Man muss schon ehrlich zu sich selber sein", meinte Müller: "Wir haben die Spiele vor der Brust wie letztes Jahr. Es wird eine Herausforderung, das in die Köpfe zu bekommen."

Kreis: "Turnier fängt für uns erst richtig an"

"Wir bauen jetzt auf unsere Stärken, wir werden nicht auf irgendwelchen Fehlern oder Schwächen herumreiten", sagte Bundestrainer Harold Kreis, der sich zwar nicht als Psychologe sieht, aber: "Es liegt auch an mir, das Selbstvertrauen der Mannschaft zu stärken." Denn jetzt fange "das Turnier für uns erst richtig an".

Hoffnungen ruhen auf Sturm

Die Hoffnungen ruhen dabei auf NHL-Profi Nico Sturm. Schon am Mittwoch gegen Lettland scheint eine Rückkehr aufs Eis möglich. "Er tut uns schon gut", sagte Müller. "Wir freuen uns, wenn er wieder dabei ist." Der 29-Jährige von den San Jose Sharks stand nur beim Auftaktsieg gegen die Slowakei auf dem Eis, seither musste er angeschlagen zusehen.

Sturm ist für das Team enorm wichtig. Als Spieler beim Bully, als Führungsfigur auf und neben dem Eis, als Kämpfer. An dem Stanley-Cup-Sieger von 2022 können sich die nach zwei klaren Niederlagen angeschlagenen Mitspieler aufrichten.