Klara Bühl

Fußball-Weltmeisterschaft Nationalspielerin Klara Bühl - "Bereit für das WM-Finale"

Stand: 07.07.2023 09:21 Uhr

Klara Bühl ist eine der besten Fußballerinnen Deutschlands - fehlte aber krankheitsbedingt im EM-Finale 2022. Für die WM in Australien und Neuseeland hat sie sich viel vorgenommen.

Klara Bühl hat noch eine Rechnung offen - mit einem großen Endspiel. Denn als die deutschen Fußballerinnen im vergangenen Jahr im Finale der Europameisterschaft im Londoner Wembley-Stadion gegen England spielten, fehlte die Schwarzwälderin wegen einer Corona-Infektion. "Dadurch, dass ich das EM-Finale verpasst hab, ist der Ehrgeiz noch größer, vielleicht in einem WM-Finale zu stehen", sagt Bühl im Film "Shootingstars - Deutschlands neue Fußballgeneration" (ab 7. Juli in der ARD-Mediathek und ab 22.45 Uhr im Ersten).

Für die WM, die am 20. Juli mit dem Spiel von Mit-Gastgeber Neuseeland gegen Norwegen in Auckland startet, hat sie sich deshalb viel vorgenommen. "Natürlich braucht man da eine gewisse Ruhe, und auch viel Arbeit, die jetzt vor uns liegt. Aber ich bin auf jeden Fall bereit, für das WM-Finale", sagt Bühl.

Glücksbringer für die WM

Dass die Offensivspielerin vom FC Bayern zum Aufgebot für die WM gehören wird, das Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg am Samstag nach dem letzten Test-Länderspiel gegen Sambia bekanntgeben wird, gilt als sicher.  Am Dienstag reist Bühl mit dem Nationalteam dann nach Australien. Mit im Gepäck hat die 22-Jährige dann auch einen besonderen Glücksbringer - einen Koala-Bären, selbst gehäkelt von der Nationalspielerin.

"Ich dachte, der könnte uns vielleicht noch die letzte Portion Glück und Energie geben", sagt sie. Sogar ein kleines Deutschland-Trikot hat Bühl für den Koala, in Anlehnung an Australien und Neuseeland als Gastgeber, gehäkelt. "Mir macht es einfach unfassbar viel Spaß und es ist ein Ausgleich für den Sport, der mir gut tut", sagt Bühl über ihr Hobby.

"Oldschool"-Hobby

Auch als sie bei der EM im vergangenen Jahr wegen ihrer Corona-Infektion vom Hotelzimmer aus die Spiele verfolgen musste, war das eine gelungene Ablenkung. "Nach dem Halbfinale habe ich angefangen zu häkeln", verrät Bühl. Zwar habe sie nicht auf dem Platz stehen können, ihren Beitrag aber wollte sie dennoch leisten. "Und die Energie, die ich überschüssig in meinem Körper hatte, dem Team irgendwie mitgeben."

Entstanden sind da etwa kleine gehäkelte Anhänger - die für Mitspielerin Lena Oberdorf bis heute eine besondere Bedeutung haben. "Das ist immer noch an meiner Tasche dran", sagt sie. Dass ihr Hobby nicht gerade üblich für eine 22-Jährige ist, stört Bühl nicht. "Mit den Kommentaren kann ich ganz gut umgehen", sagt sie und grinst.

"Wunderkind" Klara Bühl

Überhaupt ist Bühl auch fernab des Platzes betont gelassen, fast schon unaufgeregt. Das sie als eine der talentiertesten Spielerinnen ihrer Generation gilt, bisweilen gar der Begriff "Wunderkind“ im Raum stand, und sie mit Spielern wie Arjen Robben verglichen wird, scheint für Bühl mehr Lob als Last. "Das ist natürlich schön zu hören, weil ich früher viele Videos von ihm gesehen habe. Und er schon eine Inspiration für mich war."

Inzwischen hat Bühl selbst Titel mit den Bayern gefeiert. Sie ist im Mai das zweite Mal Meisterin mit den Müncherinnen geworden. Und auch deshalb ist sie bereit für die WM. Schließlich hat Klara Bühl noch eine Rechnung offen, die sie in Australien und Neuseeland begleichen könnte.