Stuttgarts Chris Führich (l) jubelt nach seinem Tor zum 1:0 mit Stuttgarts Woo-yeong Jeong (r).

Mit zwei Doppelpackern VfB Stuttgart überrollt den SC Freiburg

Stand: 04.09.2023 00:00 Uhr

Triumph für den VfB Stuttgart, Klatsche für den SC Freiburg: Im baden-württembergischen Landesduell feierten die Schwaben einen Kantersieg.

Der VfB Stuttgart, der bereits am ersten Spieltag sein Heimspiel gegen den VfL Bochum mit 5:0 gewonnen hatte, zeigte sich am Samstag (02.09.2023) gegen den Gast aus Freiburg äußerst zielstrebig.

Patrick Schmid, Sportschau, 02.09.2023 17:44 Uhr

Chris Führich (8. Minute) eröffnete den Torreigen für die von Beginn an effektiv agierenden Schwaben. Serhou Guirassy (17., 19.) legte noch in der ersten Halbzeit zwei Treffer nach. Im zweiten Durchgang erhöhten erneut Führich (62.) und Enzo Millot (75.) gegen defensiv desolat auftretende Gäste. Letztlich siegten die Stuttgarter verdient mit 5:0 gegen den Sport-Club, der nach zwei Erfolgen zum Auftakt die erste Pleite der laufenden Saison einstecken musste.

Beide Teams mit einem Wechsel

Der VfB Stuttgart hatte zuletzt 2018 gegen Freiburg gewonnen und wollte die schwarze Serie im baden-württembergischen Landesduell beenden. Bei den Schwaben nahm Trainer Sebastian Hoeneß eine Änderung gegenüber der Vorwoche (1:5 bei RB Leipzig) vor. Neuzugang Angelo Stiller rückte für Lilian Egloff in die Anfangself. Auch beim SC Freiburg gab es einen Wechsel. Coach Christian Streich brachte Michael Gregoritsch für Ritsu Doan von Beginn an.

Freiburg mit besserem Start, VfB mit dem Treffer

Die Gäste aus dem Breisgau erwischten den besseren Start. Nach einer Flanke von Kiliann Sildillia scheiterte Gregoritsch per Kopfball an VfB-Keeper Alexander Nübel (3.). Nach der folgenden Ecke touchierte der Kopfball von Matthias Ginter die Latte des Stuttgarter Tores, den Abpraller konnte Philipp Lienhart nicht kontrollieren, so dass Nübel sich die Kugel schnappte (4.).

Wenig später schlug dann der VfB zu. Stiller bediente Führich auf der linken Seite. Der Offensivspieler zog mit Tempo nach inen, ließ seinen Freiburger Gegenspieler Sildillia stehen und schloss mit rechts platziert ins lange Eck ab. SC-Keeper Noah Atubolu hatte keine Chance, 1:0 für die Hausherren (7.).

Doppelpack von Serhou Guirassy

Und die Schwaben machten weiter Druck. Silas verzog erst knapp (12.), ehe er erneut knapp 20 Meter vor dem Freiburger Tor Guirassy frei spielte. Der Torjäger drehte sich um seinen Gegenspieler und traf flach ins linke Eck zum 2:0 (17.). Zwei Minutenspäter bediente Hiroki Ito mit einer Flanke von der linken Seite Guirassy. Der Angreifer stand fünf Meter vor dem Tor des Sport-Clubs völlig blank und erhöhte auf 3:0 (19.). Der fünfte Saisontreffer für Guirassy im dritten Spiel.

Freiburg mit mangelhafter Defensivleistung

Stuttgart spielte im Anschluss weiter euphorisiert nach vorne, Guirassy, Silas und Führich waren von der Freiburger Defensive fast nicht in den Griff zu bekommen. Bei den Breisgauern stimmte in der Abwehr ohne den verletzten Kapitän Christian Günter fast gar nichts.

Nach gut einer halben Stunde fand der SC etwas besser ins Spiel - auch dadurch bedingt, dass der VfB etwas Tempo rausnahm. u klaren Chancen kamen die Gäste indes nicht, während die Hausherren die Partie weitgehend kontrollierten. Lediglich bei einem Abschluss von Roland Sallai musste VfB-Torwart Nübel eingreifen (33.). So ging es mit dem 3:0 für Stuttgart in die Pause.

Die erste Gelegenheit in der zweiten Halbzeit hatte der VfB. Dan-Axel Zagadou schoss allerdings aus spitzem Winkel übers Freiburger Tor (51.). Auf der Gegenseite ging Maximilian Philipps Kopfball knapp am Stuttgarter Kasten vorbei (53.). In der 55. Minute verzog Guirassy dann nach starkem Zuspiel von Silas nur um wenige Zentimeter.

Chris Führich mit dem vierten Treffer für den VfB

Von Freiburg kam zu wenig - erst recht angesichts des klaren Rückstands. Stuttgart hatte mehr offensive Aktionen und lauerte mit seinen schnellen Außenbahnspielern immer wieder auf Konter. Und ein ebensolcher führte in der 62. Minute zum Erfolg: Der Ex-Freiburger Jeong Woo-yeong, der im Sommer zum VfB gewechselt war, schickte Führich auf der linken Seite steil. Wieder zog der Flügelspieler nach inn, wieder ließ er mit Kenneth Schmidt einen Freiburger stehen und wieder traf er mit rechts - diesmal ins linke untere Eck - zum 4:0 für die Hausherren.

Damit war die Partie so gut wie entschieden. Stuttgart setzte nach einem Ballverlust von Merlin Röhl einen weiteren Konter. Nach Pass von Atakan Karazor traf der eingewechselte Enzo Millot zum 5:0 (75.). Weitere Treffer wären möglich gewesen, allerdings ließ der VfB in der Schlussphase die letzte Konsequenz vermissen.

"Wir haben individuell nicht verteidigt, das war sehr sehr schlecht. Und dann war das Spiel fast gelaufen", sagte Freiburgs Trainer Christian Streich und nannte die Effizienz nach vorne auch zusätzlich als entscheidend an diesem Tag.

Rekord für den VfB Stuttgart

Somit blieb es beim 5:0. Der VfB war vor allem über die beiden Außenbahnen stark und dazu in der Chancenverwertung äußerst effektiv. Die Schwaben weisen nun sechs Zähler auf - ebenso wie die Gäste aus Freiburg. Der Sport-Club blieb fast alles schuldig und enttäuschte aber insbesondere defensiv. Und Stuttgart darf sich über einen Rekord freuen: Noch nie hatten die Schwaben nach drei Spielen elf Tore auf dem Konto.

Andreas Köstler, Sportschau, 02.09.2023 19:07 Uhr
VfB Stuttgart - SC Freiburg 5:0 (3:0)

VfB Stuttgart: Nübel - Stenzel (53. Mittelstädt), Anton, Zagadou, H. Ito - Karazor, Stiller - Katompa Mvumpa (64. Massimo), Jeong (64. Millot), Führich (80. Leweling) - Guirassy (80. Milosevic)
SC Freiburg: Atubolu - Sildillia (46. K. Schmidt), Ginter, Lienhart, Kübler - M. Eggestein (73. Röhl), Höfler - Sallai (46. Doan), Höler, Grifo (73. Weißhaupt) - Gregoritsch (46. M. Philipp)
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Zuschauer: 54.300
Tore: 1:0 Führich (8.), 2:0 Guirassy (17.), 3:0 Guirassy (19.), 4:0 Führich (62.), 5:0 Millot (75.)