Ciriaco Sforza (FCK) beim Kampf um den Ball mit Alexander Nyarko (KSC) am 19.09.1997 im Wildparkstadion.

Fußball | 2. Bundesliga KSC gegen FCK - Tradition, Derby, vor allem aber Spektakel

Stand: 30.04.2025 08:56 Uhr

Am Sonntag (13:30 Uhr) erwartet der Karlsruher SC den 1. FC Kaiserslautern im Stadion im Wildpark. KSC vs. FCK - seit jeher ein brisantes Duell. Auch beim 2:4 an gleicher Stelle in der legendären Saison 1997/98.

Freitagabend, 20 Uhr, Flutlicht-Atmosphäre im Karlsruher Wildpark. Am 7. Spieltag der Saison 1997/98 hatte der Karlsruher SC den 1. FC Kaiserslautern am Start und mehr als 33.000 sahen zu. Rund 10.000 davon waren dem FCK zuzuordnen. Aufsteiger Kaiserslautern war als Tabellenführer nach Karlsruhe (10.) gekommen. Schiedsrichter der Partie war Hellmut Krug. Es sollte das bis jetzt vorletzte Aufeinandertreffen der beiden Traditionsvereine in der Bundesliga sein.

Hengen, Häßler und Co. - damals Spieler, heute Vereins-Legenden

KSC-Trainer war damals noch Winfried Schäfer (im März 1998 entlassen). Im Tor der Nordbadener stand Claus Reitmaier, die Abwehr organisierte Thomas Hengen, im Mittelfeld führte Weltmeister Thomas Häßler Regie und vorne stürmte das "Tor-Krokodil" Sean Dundee. FCK-Coach Otto Rehhagel konnte da mit seiner Aufstellung locker mithalten. Andreas Reinke stand zwischen den Pfosten. Miroslav Kadlec zelebrierte den Libero. Vor dem Tschechen räumte Harry Koch auf. Und aus dem Mittelfeld fütterte Ciriaco Sforza die beiden Spitzen Olaf Marschall und Pavel Kuka. Als Einwechselspieler sollte, kurz vor Schluss, noch ein gewisser Michael Ballack wichtige Spielpraxis sammeln.

KSC gegen FCK 1997 - So lief das Spiel

Drei Tage vorher durfte Karlsruhe noch im UEFA-Cup gegen Anorthosis Famagusta (2:1) ran. Spielerisch lief auf beiden Seiten im Wildpark nicht viel zusammen, weil die jeweiligen Defensivstrategen ihre Gegenspieler im Griff hatten. Allein "Zaubermaus" Ratinho schaffte es auf der Außenbahn ein ums andere Mal, den KSC in Verlegenheit zu bringen. Der Brasilianer besorgte auch das 1:0, dem Martin Wagner vor der Halbzeit noch das 2:0 folgen ließ. Kurz nach der Pause ging's dann Schlag auf Schlag. Erst konnte Thomas Häßler verkürzen. Aber nur zwei Zeigerumdrehungen später stellte Pavel Kuka auf 3:1. Wieder nur fünf Minuten später der neuerliche Anschluss durch Marc Keller. In der 90. Minute machte dann Marco Reich mit einem Sololauf den ersten FCK-Sieg in Karlsruhe seit 1975 klar. Unter dem Strich ein verdienter Erfolg der Pfälzer dank der besseren Chancenverwertung.

FCK wird Deutscher Meister 97/98, KSC steigt ab

Nach 34 Spieltagen war die Sensation perfekt. Als erster und bislang auch einziger Aufsteiger holte sich der 1. FC Kaiserslautern auf Anhieb die Deutsche Meisterschaft. Eine ganz bittere Pille musste dagegen der Karlsruher SC hinunterwürgen: Der KSC rutschte nach einem 2:4 bei Hansa Rostock auf den drittletzten Platz. Damit waren die Karlsruher nach elf Jahren Bundesliga in die Zweitklassigkeit abgerutscht.

Sendung am Mi., 30.4.2025 18:40 Uhr, SWR1 Baden-Württemberg