Malaika Mihambo

Istaf Indoor 2024 Malaika Mihambo gelingt souveräner Abschluss der Hallen-Saison

Stand: 24.02.2024 10:59 Uhr

Einige der weltweit besten Leichtathleten haben sich am Freitag zum Istaf Indoor in Berlin getroffen. Malaika Mihambo wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Für ein besonderes Highlight sorgte der philippinische Stabhochspringer Ernest John Obiena.

Beim elften Istaf Indoor in Berlin hat Malaika Mihambo am Freitag im Weitsprung überzeugt. Die Olympiasiegerin von 2021 sprang am Freitag mit 6,95 m beim Hallen-Meeting am weitesten. Damit gelang Mihambo zum Abschluss ihrer Hallen-Saison ihre bislang beste Leistung des Jahres.
 
In insgesamt acht Disziplinen traten in der Arena am Ostbahnhof vor mehr als 12.000 Zuschauern einige der besten Sportlerinnen und Sportler der Leichtathletik-Welt gegeneinander an.

Das ISTAF Indoor in Berlin (Quelle: IMAGO / camera4+)
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Weitsprung

Malaika Mihambo (LG Kurpfalz), die zuletzt bei der Hallen-DM in Leipzig mit 6,93 m zum elften nationalen Titel nacheinander gesprungen war, präsentierte sich im ersten Versuch direkt formstark (6,78 m) und setzte sich in Führung. Doch von ihren insgesamt sechs Sprüngen waren letztlich drei ungültig. Mit ihrem letzten Versuch verbesserte sie ihre Leistung dann noch mal deutlich um 17 Zentimeter und distanzierte die Schweizerin Annik Kölin und Larissa Iapichino aus Italien (je 6,75 m). Damit kann die Heidelbergerin mit Rückenwind die weitere Vorbereitung auf die Olympischen Spiele von Paris (26. Juli bis 11. August) angehen.

60 m

Bei den männlichen Sprintern sorgte der Kameruner Emmanuel Eseme für die schnellste Zeit des Tages. Der Kameruner gewann in seiner ersten Hallensaison mit 6,55 Sekunden vor dem Österreicher Markus Fuchs (6,60) und Reynier Mena aus Kuba (6,61).
 
Bei den Frauen verpassten die beiden deutschen Final-Teilnehmerinnen Alexandra Burghardt (Wacker Burghausen) und Rebekka Haase (Sprintteam Wetzlar) – gemeinsame Gold-Gewinnerinnen der 100m-Staffel bei der EM 2022 – Spitzenplatzierungen. Burghardt landete auf dem fünften, Haase auf dem sechsten Rang. Die schnellsten 60-m-Sprinterinnen waren an diesem Abend die Italienerin Zaynab Dosso (7,09) sowie Zoe Hobbs (Neuseeland; 7,19) und Daryll Neita (Großbritannien; 7,20)

60 m Hürden

Die Ungarin Greta Kerekes wurde bei den Frauen ihrem Favoritenstatus gerecht und setzte sich über die 60m Hürden in 8,01 Sekunden durch. Marlene Meier (TSV Bayer 04 Leverkusen) lieferte mit einer persönlichen Bestleistung von 8,09 Sekunden ebenfalls eine starke Leistung ab und landete damit auf dem vierten Platz.
 
Bei den Männern gewann der US-Amerikaner Daniel Roberts über die 60 m Hürden in 7,52 Sekunden vor David King (Großbritannien) und Job Geerds (Niederlande). Manuel Mordi vom Hamburger SV belegte den 5. Platz (7,70).
 
Der amtierende deutsche Hallenmeister über 60 m Hürden, Tim Eikermann (TSV Bayer 04 Leverkusen), war bereits im Vorlauf als Viertplatzierter ausgeschieden.

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60 m Para-Sprint

Erstmals gingen auch Weltklasse-Para-Sprinter wie der zweifache Paralympics-Gold-Gewinner Johannes Floors (TSV Bayer 04 Leverkusen) beim Berliner Istaf Indoor an den Start. Der italienische Doppel-Weltmeister Maxcel Amo Manu entschied das 60-m-Rennen dabei in 7,15 Sekunden für sich, vor dem Niederländer Olivier Hendriks (7,44 s). Floors lief als Dritter über die Ziellinie (7,69 s).

Stabhochsprung

Im Stabhochsprung ließ Enerst John Obiena der Konkurrenz keine Chance. Mit 5,93 m gelang dem Vizeweltmeister von den Philippinen ein neuer Asienrekord. Nachdem ihm der Sieg schon nicht mehr zu nehmen war, ließ er die Latte noch auf 6,03 m legen, was der Weltjahresbestleistung entsprochen hätte. An dieser scheiterte Obiena letztlich, doch für große Begeisterung unter den Zuschauern hatte er bis dahin längst gesorgt.
 
Hinter dem Gewinner Obiena folgten Tray Oates (USA; 5,75 m) und Robert Sobera (Polen; 5,66 m). Der Leverkusener Stabhochspringer Torben Blech kam mit übersprungenen 5,66 Metern nicht über den vierten Platz hinaus.

Istaf Indoor in Berlin im Re-Live

Sportschau, 23.02.2024 17:35 Uhr

Diskus

Den außergewöhnlichen Diskus-Modus "jeder gegen jede" haben die Männer für sich entschieden. Vier Diskuswerferinnen traten dort in direkten Duellen gegen vier Diskuswerfer an.
 
Das Team der Männer mit Weltmeister Kristjan Čeh (Slowenien), Olympiasieger Christoph Harting (LG Nord Berlin), Daniel Jasinski (TV Wattenscheid 01) und dem Deutschen Meister Henrik Janssen (SC Magdeburg) behielt dabei die Oberhand gegen das Frauen-Quartett mit "Hallen-Weltrekordlerin" Shanice Craft (SV Halle), Julia Harting (SCC Berlin), der Niederländerin Jorinde van Klinken - und der Olympia-Zweiten Kristin Pudenz (SC Potsdam). Kristian Čeh stellte am Freitag mit 65,72 m den Meeting-Rekord auf.
 
In vier Durchgängen wurde jeder Sieg mit zwei Punkten belohnt (Niederlage: ein Punkt), das Team mit den meisten Punkten errang den Sieg - in dem Fall die Männer mit 28:22.
 
In den drei zuvor ausgetragenen Diskus-Duellen hatten die Frauen bislang zweimal gewonnen, einmal das Männer-Team.

Sendung: rbb24, 23.02.2023, 22 Uhr