Die Basketballerinnen von Alba Berlin (imago images/camera4+)

Start der Playoffs Albas Frauen: Bereit für den ersten Titel?

Stand: 21.03.2024 20:53 Uhr

Am Freitag startet Albas Frauen-Team in die Playoffs und hat die große Chance auf den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Als beste Mannschaft der Hauptrunde sind sie nicht nur einer der Favoriten, sondern haben auch einen entscheidenden Vorteil.

Im Alba-Trainingszentrum in der Schützenstraße sind die Vorbereitungen auf die heiße Phase der Damen-Basketball-Bundesliga (DBBL) voll im Gange. Trainer Cristo Cabrera gibt seinem Team noch den letzten Feinschliff für den Auftakt in die Playoffs und die Vorfreude seiner Spielerinnen ist bereits riesig.
 
Kein Wunder, schließlich liegt hinter den Berlinerinnen eine unfassbar erfolgreiche Hauptrunde, die vor zwei Wochen ihren krönenden Abschluss fand: Im direkten Duell um die Tabellenführung schlugen sie Keltern und gehen somit als Siegerinnen der Hauptrunde in den Kampf um den Titel – und das nur zwei Jahre nach dem Aufstieg. "Das zeigt die Entwicklung und die Arbeit, die wir reingesteckt haben. Wir sind sehr stolz darauf und das gibt Rückenwind", erklärt Guard-Spielerin Lucy Reuß.

Alba-Spielerin Deeshyra Thomas hebt mit dem Ball unter dem Korb ab (Bild: Imago/camera 4+)
Alba-Frauen erobern Tabellenspitze zum Abschluss der Hauptrunde

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Sömmeringhalle könnte zum entscheidenden Faktor werden

Durch die Spitzenposition hat sich Alba das Heimrecht in den gesamten Playoffs – also auch einem möglichen Finale - gesichert. Die ersten beiden Spiele der Best-of-Five-Serien finden also in Berlin statt, genauso wie ein mögliches entscheidendes fünftes Spiel.
 
Wie viel das wert sein kann, zeigte bereits der Hauptrundenabschluss gegen Keltern. 2.400 Zuschauer kamen dafür in die Sömmeringhalle in Charlottenburg, in der sogar eine Zusatztribüne aufgebaut werden musste. "Das hat total viel Spaß gemacht. Die Halle war am beben und das hat uns viel Motivation gegeben", erinnert sich Flügelspielerin Theresa Simon.
 
Alle elf Heimspiele haben die Berlinerinnen in ihrem stimmungsvollen Wohnzimmer gewonnen. Das Heimrecht in einer möglichen Finalserie könnte also zum entscheidenden Vorteil werden. "Heimvorteil zu haben, ist toll - vor allem wenn man so eine laute Halle hat. Noch stehen wir aber nicht im Finale und ich mag es auch gar nicht so gerne, soweit vorauszuschauen", sagt Reuß.

Ein bekannter Gegner

Der volle Fokus gilt jetzt also erst einmal Saarlouis. Am Freitag (19:30 Uhr) steht für Alba das erste Viertelfinal-Duell gegen die Tabellenachten an, mit denen sie sich zuletzt schon bestens vertraut machen konnten. In den vergangenen vier Wochen trafen sie bereits jeweils im Pokal und der Liga auf die Saarländerinnen. "Es ist ganz schön viel Saarlouis in der letzten Zeit. Das ist definitiv auch nützlich und man kennt sich", erklärt Reuß.
 
Wie man die Royals schlagen kann, scheinen die Berlinerinnen bereits rausgefunden zu haben – die beiden letzten Partien entschieden sie deutlich für sich. Trotzdem will man die Gegnerinnen nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Ich weiß nicht, was Saarlouis vielleicht noch für Zaubereien bereithält und welche neuen Strategien sie mitbringen", sagt Simon. "Außerdem ist jedes Spiel anders, auch wenn es derselbe Gegner ist. Basketball ist immer auch tagesabhängig. Mal hast du einen guten Tag und triffst alle deine Dreier und mal hast du einen schlechten und es fällt keiner rein."

Albas Frauenmannschaft beim Top4 in Saarlouis (Bild: IMAGO/Fussball-News Saarland)
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Pokalpleite abgehakt

Die schmerzliche Erfahrung einer schlechten Tagesform hatte Alba gerade erst selbst noch gemacht. Am vergangenen Wochenende kassierten sie beim Pokal-Top-Four eine herbe Niederlage im Halbfinale gegen Hannover und verpassten somit etwas überraschend die Chance auf den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Außerdem endete damit direkt vor den Playoffs die Siegesserie von 15 Spielen.
 
"Es war natürlich ein doofer Zeitpunkt, aber vielleicht war das als Lehre noch einmal wichtig", sagt Simon. Bei der rasanten Entwicklung der vergangenen Jahre fehlt es den Berlinerinnen trotz der hohen Qualität eben gerade in solchen Spielen noch an Erfahrung. "Hannover ist eine etablierte Bundesliga-Mannschaft, die letztes Jahr den Pokal gewonnen hat und schon oft in Finals stand. Für uns war das neu. Aber daraus können wir lernen und vielleicht schon in den Playoffs profitieren", erklärt Reuß.
 
Bereits am Tag danach zeigte Alba im Spiel um Platz drei schon wieder ein völlig anderes Gesicht und feierte gegen den kommenden Viertelfinal-Gegner Saarlouis einen ungefährdeten Erfolg. "Da war Hannover schon wieder abgehakt", sagt Simon.

Fit bleiben ist die erste Devise

Für den Viertelfinal-Auftakt ist also alles bereit. Und auch wenn die Berlinerinnen erst ihr zweites Jahr in der Bundesliga spielen, gehen sie als der vielleicht größte Favorit ins Rennen um den Titel, auch wenn sich damit jetzt noch keine Spielerin beschäftigen will.
 
Der Schlüssel zum Erfolg wird in den Playoffs wohl vor allem die starke Defensive werden, mit der Alba in dieser Saison fast jeden Gegner mürbe machte. "Die erste Devise ist aber, dass wir alle gesund und fit bleiben, um das körperlich mitmachen zu können", erzählt Reuß.
 
Wenn dann noch die lautstarke Sömmeringhalle dazukommt, stehen die Chancen richtig gut, dass es mit dem ersten Titel der Vereinsgeschichte klappen könnte.

Sendung: rbb24, 21.03.2024, 21:45 Uhr