Fußballer Victor Boniface von Bayer Leverkusen bejubelt sein Tor gegen Werder Bremen.

buten un binnen Werders 0:5-Schlappe beschert Bayer Leverkusen ersten Meistertitel

Stand: 14.04.2024 19:18 Uhr

Trainer Xabi Alonso hat den Vize-Fluch mit seinem Team gebrochen. Werder spielte zwar anfangs ordentlich, aber nicht gut genug, um die Bayer-Party verderben zu können.

Bayer Leverkusen ist zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte deutscher Fußball-Meister. Für diesen Coup, der der Werkself bereits am 29. Spieltag gelang, benötigte Leverkusen am Sonntag einen Sieg – und den holte man mit 5:0 gegen Werder Bremen. Die Grün-Weißen blieben nicht mehr als Statisten im Party-Spektakel und wurden am Ende von Bayer überrollt.

Victor Boniface (25., Foulelfmeter nach Videobeweis), Granit Xhaka (60.) und der eingewechselte Florian Wirtz mit einem Dreierpack (68./83./90.) schossen Bayer bei noch fünf ausstehenden Spielen in den siebten Fußball-Himmel. Schon nach dem Tor zum 4:0 stürmten die ersten Fans den Rasen, wurden von den eigenen Spielern aber sofort zurück hinter die Bande geschickt.

Tausende Fans hatten Bayers Mannschaftsbus empfangen

Werder-Spieler um Torwart Michael Zetterer stehen enttäuscht auf dem Rasen, während die Leverkusen-Fans nach dem Titelgewinn den Platz stürmen.

0:5-Klatsche für Werder Bremen: Nach dem Abpfiff blieb pure Enttäuschung, während die Bayer-Fans feierten.

Leverkusen stellte durch das 43. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage nicht nur den europäischen Rekord von Juventus Turin aus den Jahren 2011 bis 2012 ein, die Werkself durchbrach nach elf Meisterschaften die Dominanz von Rekordchampion Bayern München. Erstmals seit Borussia Dortmund 2012 sicherte sich wieder ein anderer Klub die Schale.

Schon auf dem Weg zum Stadion musste sich der Teambus durch eine gewaltige Menschenmenge kämpfen. Auch in Kneipen und an Kiosken dominierten die Farben Rot und Schwarz, überall waren Fahnen und roter Rauch zu sehen, dazu konnten sich die Fans bereits vor dem Anpfiff mit Meister-Fanartikeln eindecken. Das Straßenschild der Bismarckstraße war vor der Arena überklebt worden – der Weg hieß am Sonntag kurzerhand "Xabi-Alonso-Allee". Auf der Tribüne fieberten Klub-Legenden wie Reiner Calmund oder Rudi Völler mit.

Werder-Trainer Werner nach 0:5: "Das darf uns nicht passieren"

Alonso ließ 7 Stammspieler draußen

Werder-Spieler um Christian Groß stehen enttäuscht auf dem Rasen, während die Leverkusener ihren Treffer bejubeln.

Jubeln durften am Sonntag nur die Leverkusener, Werder Bremen blies Trübsal.

Und sie sahen eine Bayer-Startelf, die im Vergleich zum Viertelfinal-Hinspiel der Europa League gegen West Ham United (2:0) kräftig durchgemischt wurde. Alonso verzichtete etwa auf Nationalspieler Wirtz, Alejandro Grimaldo, Jeremie Frimpong, Patrik Schick und Exequiel Palacios, insgesamt nahm er sieben Wechsel vor. Vor dem Rückspiel in London am Donnerstag sparten sie zunächst Kräfte.

Zu Beginn wirkte Leverkusen aber etwas nervös. Ein Abschluss von Piero Hincapie (8.) sorgte für Gefahr, ansonsten leistete sich die Werkself gegen engagierte Bremer den einen oder anderen schlampigen Pass. Erst als Jonas Hofmann gefoult wurde und der Schiedsrichter nach Videobeweis auf Elfmeter entschied, nahm Bayer Fahrt auf. Boniface, der nach langer Verletzungpause wieder startete, verwandelte sicher.

Wirtz mit dem Dreierpack

Zunächst verpassten Jonas Hofmann (35.) und Amine Adli mit einem Lattenschuss (38.) aber den zweiten Treffer. Zur zweiten Halbzeit kam Wirtz, der nach etwas Anlaufzeit seinen ersten Warnschuss abgab (58.). Xhaka schlenzte den Ball kurz darauf aber sehenswert ins Tor – und zündete die nächste Stufe der großen Titelparty. "Deutscher Meister wird nur der SVB", sangen die Fans, die Schlussphase, in der Wirtz mit einem Traumtor aus der Distanz erhöhte, entwickelte sich zu einem Schaulaufen. Kurz vor Schluss gelang Wirtz der nächste Streich.

In 120 Jahren Vereinsgeschichte hatte Bayer bislang nur zwei Titel gewonnen, in dieser Saison könnte es gleich das Triple werden. Als haushoher Favorit geht Leverkusen ins DFB-Pokalfinale gegen den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern (25. Mai), zudem besitzt Alonsos Team vor dem Rückspiel in der Europa League bei West Ham (Hinspiel 2:0) beste Chancen auf die nächste Runde.

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Dieses Thema im Programm:
Bremen Eins, Nachrichten, 14. April 2024, 20 Uhr