Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck konzentriert sich mit seinem Schläger in der Hand vor dem nächsten Ballwechsel.

buten un binnen 2:3-Tischtennis-Drama: Werder schrammt an Play-off-Sensation vorbei

Stand: 26.05.2024 21:39 Uhr

Die Bremer lieferten Saarbrücken im 2. Halbfinale ein packendes Duell, hatten sogar Matchball. Umso enttäuschter ist das Team um Mattias Falck nach dem knappen Aus.

Von Petra Philippsen

In der Saarbrücker Joachim-Deckarm-Halle hielten die 500 Zuschauer auf der Tribüne den Atem an. Mattias Falck und Marcelo Aguirre hatten einen Matchball in diesem fünften Satz im Entscheidungsdoppel – ein Punkt noch und Werder Bremen hätte sich gegen den Champions-League-Sieger ein drittes Spiel im Play-off-Halbfinale erspielt.

Doch Patrick Franziska und Cedric Meisner wehrten irgendwie diesen Bremer Versuch ab und holten sich selbst den Matchball bei 11:10 – am Ende der wilden Rallye konnte Doppel-Europameister Falck den Ball nicht mehr auf die Platte bringen. Es war vorbei für Werder.

Falck: "In ein paar Tagen werden wir sehr stolz sein"

2:3 nach dem bereits umkämpften 0:3 im Heimspiel. Die Bremer Underdogs hatten sich mehr als teuer verkauft in ihrem ersten Halbfinale seit vier Jahren. Dennoch überwog nach diesem Tischtennis-Krimi, der so hauchdünn verloren ging, die Enttäuschung bei den Bremern. Nun steht Saarbrücken im Finale um die Deutsche Meisterschaft und nicht sie.

Im Moment sind wir alle einfach nur traurig. Wir haben großartig gegen Saarbrücken gespielt. Diese Niederlage ist sehr hart für uns, aber in ein paar Tagen werden wir sehr stolz auf unsere Leistung sein. Wir haben gezeigt, was wir für ein starkes Team in dieser Saison waren.
(Werder-Profi Mattias Falck bei buten un binnen)

Und eben dieses Team hatte die großen Favoriten aus Saarbrücken am Sonntag tatsächlich noch einmal mehr gefordert, als am vergangenen Donnerstag im Hinspiel. Da ging Werder leer aus, obwohl es nach den ersten beiden Einzeln auch 2:0 für die Bremer hätte stehen können.

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Werder ging mit 2:1 in Führung

In Saarbrücken nun hatte Werder-Trainer Cristian Tamas richtig taktiert und auf die veränderte Aufstellung des Gegners spekuliert. Die dann auch kam. Und so lauteten die ersten drei Duelle genauso wie im Hinspiel: Aguirre gegen Jorgic, Gerassimenko gegen Muramatsu und Falck gegen Franziska.

Aguirre kassierte zum Auftakt eine klare Niederlage gegen den Weltranglisten-16. Doch Gerassimenko ließ sich von Muramatsu danach nicht mit dessen schwierigem Defensivspiel aus der Ruhe bringen wie noch am Donnerstag. Der Bremer spielte mitreißend und gewann mit 3:1.

Werder-Doppel kann Führung nicht halten

Mit Gerassimenkos 1:1-Ausgleich im Rücken drehte Falck gegen den Spieler der Stunde dann furios auf und holte sich mit dem 3:0-Sieg direkt seine Revanche. Mit einer Weltklasseleistung hatte Werders Nummer eins gegen Franziska brilliert, der auch nur anerkennen konnte: "Mattias hat fantastisch gespielt und war heute einfach besser als ich."

Am starken Jorgic kam aber auch Gerassimenko an diesem Tag nicht vorbei, obwohl er alles versuchte. So musste das Doppel entscheiden und auch da lagen Falck und Aguirre mit 2:0 in den Sätzen schnell vorne. Alles sprach für die Bremer und den Doppel--Welt- und Europameister Falck, der vorweg ging. Das Werder-Duo lag dann im 5. Satz sogar schon mit 7:2 vorne. Doch Saarbrücken hielt mit allem dagegen, was es hatte. Werder blieb die bittere Niederlage, so knapp waren sie an der erhofften Sensation vorbeigeschrammt.

Spiel 2: 1. FC Saarbrücken-TT – SV Werder Bremen 3:2

Darko Jorgic - Marcelo Aguirre 3:0 (11:3, 11:8, 11:1)
Yuto Muramatsu - Kirill Gerassimenko 1:3 (7:11, 11:9, 8:11, 7:11)
Patrick Franziska - Mattias Falck 0:3 (6:11, 8:11, 10:12)
Darko Jorgic - Kirill Gerassimenko 3:2 (11:5, 11:13, 11:9, 7:11, 11:6)
Cedric Meissner/Patrick Franziska - Marcelo Aguirre/Mattias Falck 3:2 (3:11, 6:11, 11:4, 11:9, 12:10)

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Dieses Thema im Programm:
buten un binnen mit Sportblitz, 26. Mai 2024, 19:30 Uhr