Kiels Karl Wallinius bejubelt einen Treffer.

Handbal-Bundesliga SG Flensburg-Handewitt und THW Kiel bewältigen ihre Aufgaben

Stand: 02.03.2024 20:36 Uhr

Die SG Flensburg-Handewitt und der THW Kiel sind am Samstagabend in der Handball-Bundesliga zu Siegen gekommen. Während sich die SG knapp mit 31:30 (19:15) bei der HSG Wetzlar durchsetzte, gewannen die "Zebras" zu Hause mit 36:29 (16:12) gegen Schlusslicht HBW Balingen-Weilstetten.

Von Christian Görtzen

Damit bleiben die schleswig-holsteinischen Clubs dem Spitzenduo Füchse Berlin und SC Magdeburg - mit Abstand - auf den Fersen. Die SG und der THW wahren sich am 24. Spieltag ihre geringen Chancen auf die Qualifikation für die Champions League. Dafür müsste zumindest Rang zwei her.

SG Flensburg-Handewitt zunächst souverän...

Die SG Flensburg-Handewitt machte im Spiel beim Tabellenachten HSG Wetzlar zunächst einen sehr fokussierten Eindruck. Eine starke Leistung in der ersten Hälfte bot neben Spielmacher Jim Gottfridsson auch Rückraumschütze Lasse Möller, der mit seinem vierten Treffer (bei fünf Versuchen) für das 14:11 der Schleswig-Holsteiner sorgte (21.). Beide kamen wiederholt mit Schlagwürfen zum Erfolg.

Rechtsaußen Aksel Horgen sorgte mit dem 16:12 (23.) für die erste Vier-Tore-Führung der Norddeutschen, bei denen in der Schlussphase der ersten Hälfte Kevin Möller für Benjamin Buric ins Tor rückte. Der Däne brachte sich sofort stark ein: HSG-Profi Domen Novak setzte beim Siebenmeter den Ball per Aufsetzer über das Tor. Zur Pause lag Flensburg mit 19:15 vorne.

...und dann wieder unglaublich fahrig

Vier Minuten nach Wiederbeginn sorgte Emil Jakobsen mit dem 22:16 für die erste Sechs-Tore-Führung der SG. Und der Däne traf per Tempo-Gegenstoß durch kluge Unterstützung von Gottfridsson auch zum 25:18 (39.). Zudem war Kevin Möller jetzt ein ganz starker Rückhalt - so waren es zeitweilig neun Tore Vorsprung (29:20, 45.). Aber die SG ließ in der Schlussphase nach und machte es ein weiteres Mal spannend. Zwei Minuten vor dem Ende hieß es nur noch 31:30. 45 Sekunden vor der Schlusssirene nahm SG-Trainer Nicolej Krickau eine Auszeit.

HSG Wetzlar - SG Flensburg-Handewitt 30:31 (15:19)

Tore Wetzlar: Fredriksen (6), Vranjes (4), Pedersen (4), Cavor (4), Mellegard (3), Ejlersen (3), Wagner (3), Novak (2), Rubin (1)
Tore Flensburg-Handewitt: Möller (8), Jakobsen (7), Gottfridson (5), Einarsson (4), Golla (3), Horgen (2), Jorgensen (1), Hansen (1)
Zuschauer: 4.421
Strafminuten: 2 / 4

Da aber Jakobsen ein Stürmerfoul beging, kam Wetzlar noch einmal zu einer Chance. Diese nutzten sie jedoch nicht - SG-Kapitän Johannes Golla eroberte stark den Ball. Flensburg kam so zu einem glücklichen Sieg. Erfolgreichster SG-Profi war Lasse Möller mit acht Treffern.

THW Kiel müht sich zum Heimsieg gegen Schlusslicht

Sechs Tage nach dem mühsamen Heimsieg gegen den ThSV Eisenach tat sich der THW Kiel auch gegen gegen den Mitaufsteiger der Thüringer, den HBW Balingen-Weilstetten, in der Anfangsphase schwer. Nach 14 Minuten führte der deutsche Rekordmeister lediglich mit 7:5. Wie schon gegen Eisenach verhinderten technische Fehler, dass sich die Kieler deutlicher absetzen konnten.

Und im Offensivspiel der "Zebras" ruckelte es auch im weiteren Verlauf der ersten Hälfte. Immerhin kam der THW, der sich am Mittwoch in Szeged für das Viertelfinale der Champions League qualifiziert hat, auch dank sechs Treffern von Nikola Bilyk zu einer Vier-Tore-Führung (16:12) zur Pause.

THW Kiel - HBW Balingen-Weilstetten 36:29 (16:12)

Tore THW Kiel: Bilyk 10, Ekberg 5/3, M. Landin 4, Reinkind 3, Wallinius 3, Weinhold 3, Johansson 2, Pekeler 2, Dahmke 1, Ehrig 1, E. Ellefsen a Skipagotu 1, Wiencek 1
Tore HBW Balingen-Weilstetten: Müller 5, Leimeter 4, Vistorop 4, Grahovac 3, Hildenbrand 3, Saueressig 3, Schoch 3, Grétarsson 2/1, Grüner 2
Zuschauer: 10.171
Strafminuten: 6 / 10

All jene THW-Fans, die darauf gehofft hatten, dass sich ihr Team nach Wiederbeginn noch weiter würde absetzen können, wurden bitter enttäuscht. Es lief plötzlich so wenig bei den "Zebras" zusammen, dass es in der 38. Minute nur noch 19:18 hieß. Aber: Die Gastgeber fingen sich auch schnell und setzten sich wieder auf 23:19 ab (43.). In der Schlussphase hatten die Norddeutschen - wie schon zuvor im Duell mit Eisenach - die größeren Reserven und sicherten sich schließlich die beiden Punkte.

Erfolgreichster Kieler war Bilyk mit zehn Treffern. Der THW musste auf seinen französischen Europameister Samir Bellahcene verzichten. Für den Torhüter, der an Oberschenkelproblemen laboriert, war der 20 Jahre alte Nachwuchskeeper Magnus Bierfreund in den Kader gerückt.

Dieses Thema im Programm:
NDR 2 Sport | 02.03.2024 | 23:03 Uhr