Skipper Boris Herrmann an Bord der Malizia

NDR-Sport New York Vendée: Herrmann nimmt wieder Fahrt auf

Stand: 02.06.2024 16:49 Uhr

Die Imoca-Flotte beim Solo-Transatlantikrennen New York Vendée kämpft mit wechselnden Windbedingungen. Ein erstes Flautenfeld haben die Segler hinter sich. Boris Herrmann liegt mit seiner Malizia vorne - die nächste Flaute steht aber bevor.

In der Nacht zum Sonntag (MESZ) hat der Wind für die Imoca-Flotte auf bis zu 23 Knoten zugelegt. Herrmann, der als Erster aus der Flautenzone herauskam, ist in den vergangenen Stunden konstant am schnellsten unterwegs gewesen und konnte sich von der übrigen Spitzengruppe absetzen. Während der Hamburger von seinem nordöstlichen Kurs zu profitieren scheint, haben die Konkurrenten einen etwas südlicheren Kurs eingeschlagen.

Lunven erlitt allerdings einen Rückschlag und meldete seinem Team einen gebrochenen Bugspriet. Der Franzose, beim Ocean Race als Co-Skipper an Bord der Malizia, kann nicht mehr das volle Potenzial seines Bootes ausschöpfen. Die Holcim-Yacht bleibt zwar vorerst im Rennen, hat aber inzwischen einen deutlichen Rückstand auf das führende Duo Herrmann und Charlie Dalin (Macif).

Das Renngeschehen im Live-Tracker

Auch zu den hinter Lunven folgenden Justine Mettraux (Teamwork - Team SNEF), Thomas Ruyant (Vulnerbale) und Jérémie Beyou (Charal) klafft schon eine größere Lücke. Die sich aber schon bald wieder schließen könnte, denn rund 180 Seemeilen (333 Kilometer) voraus droht schon die nächste Flautenzone.

Die komplizierten Windmuster machen es den Skippern nicht leicht, die richtige Taktik zu wählen: Das Tief, das sich normalerweise über Irland befindet, liegt bei den Azoren, während das übliche Azorenhoch des Nordatlantiks weit im Norden liegt. "So etwas habe ich noch nie gesehen. Die Welt steht auf dem Kopf", haderte Dalin, der als einer der besten Wetterstrategen der Flotte gilt.

Blitzeinschlag stoppt Cousins Coup de Pouce

Pech hatte auch Manuel Cousin mit seiner Yacht Coup de Pouce. Ein Blitzeinschlag legte einige Instrumente lahm. Der Franzose entschied sich, vorerst das Rennen zu stoppen und sein Boot zu inspizieren. Wie und ob es weitergehen kann, ist unklar.