Trainer Daniel Scherning (in seiner Zeit bei Arminia Bielefeld)

NDR-Sport Eintracht Braunschweig: Scherning vor emotionalem Debüt gegen VfL Osnabrück

Stand: 11.11.2023 11:19 Uhr

Für Daniel Scherning, den neuen Trainer von Zweitliga-Schlusslicht Eintracht Braunschweig, geht es sofort emotional los. In seinem ersten Pflichtspiel mit den "Löwen" trifft er heute im Kellerduell auf den VfL Osnabrück - seinen Ex-Club.

Nach dem Trainerwechsel sind für den neuen Eintracht-Sportdirektor Benjamin Kessel vor allem die Spieler im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga gefordert. "Ich sehe die Mannschaft jetzt auch ein Stück weit in der Pflicht zu liefern. So ein Spiel wie gegen Hannover darf einfach nicht mehr passieren", sagte er vor dem Kellerduell mit dem Vorletzten VfL Osnabrück heute (13 Uhr, im Livecenter bei NDR.de). 

Scherning sei in der richtige Mann, um beim Tabellenletzten Braunschweig (fünf Punkte und nur sieben Tore in zwölf Partien) für eine Aufbruchstimmung zu sorgen. "Daniel hat diese Emotionalität in sich, er kann eine Mannschaft anzünden, er ist positiv pushend", erklärte der Nachfolger des gerade entlassenen Peter Vollmann.

"Er hat die volle Überzeugung ausgestrahlt"

Und, so Kessel weiter, "er beherrscht die englische Sprache. Wir haben einige Spieler in unseren Reihen, die nicht alles in Deutsch verstehen. Es war uns enorm wichtig, diese emotional mitzunehmen. Aber noch wichtiger: Daniel hat die völlige Überzeugung ausgestrahlt, hier diese Aufgabe anzugehen." Diese Energie, diese Lust auf die Aufgabe sei "von Anfang an zu spüren gewesen, und deshalb haben wir uns für ihn entschieden", sagte der 36-Jährige.

Kessel kündigte an, dass mit dem neuen Trainer Ende November, Anfang Dezember eine Kaderanalyse erfolgt. "Dann werden wir genau hinschauen, wer bereit ist, diesen gemeinsamen Weg mitzugehen." Der Kader werde im Winter ein Stück weit optimiert. 

Scherning bei Niedersachsenderby in der Arena

Scherning saß am Donnerstag bei seiner Vorstellung gut gelaunt auf dem Podium und benannte die Gründe dafür, warum er sich auf die schwierige Mission beim Schlusslicht freue. "Die Eintracht steht für mich für eine gewisse Emotionalität, für Leidenschaft, Heimstärke - neben vielen anderen fußballerischen Dingen. Die Überzeugung, es zu schaffen, die habe ich. Auch wenn die Situation keine einfache ist und herausfordernd sein wird."

Bereits am vergangenen Sonntag war er beim Niedersachsenderby in der Arena von Hannover 96 als Zuschauer dabei. "Der erste Eindruck war nicht so gut. Seit Dienstag bin ich in der Arbeit mit der Mannschaft, da war der zweite Eindruck besser. Sie ist sehr lebhaft. Das Ziel ist klar definiert: Wir wollen einen Heimsieg - das ist alles, was zählt."

Du musst die Überzeugung haben, dass du die schwierige Aufgabe, die vor uns liegt, bewältigst. Die habe ich, auch wenn die Situation keine einfache ist."
— Eintracht-Trainer Daniel Scherning

Damit der gelingt, müssten die "Löwen" "wesentlich aktiver sein als in den vergangenen Wochen und das Heft des Handelns in die Hand nehmen. Wir werden hier nicht in drei bis fünf Tagen alles auf links drehen und eine komplett andere Mannschaft auf dem Platz sehen. Aber Aggressivität, Agilität und Leidenschaft müssen klar erkennbar sein."

Spiel gegen Osnabrück mehr Chance als Risiko

Natürlich sei die Partie gegen den VfL für ihn eine besondere, räumte Scherning ein. Von Sommer 2021 bis Mitte August trainierte er die Lila-Weißen, bevor er die Freistellung erbat, um zu Arminia Bielefeld zu wechseln. "Für mich ist es ein emotionales Highlight. Vor allem die Tabellenkonstellation ist eine extrem spannende. Ich sehe sie eher als eine Chance an, nicht als Risiko. Man muss kein Mathematiker sein, um zu erkennen, dass man mit einem Sieg am VfL vorbeikommen würde. Das ist unser erstes Ziel."

"Ich drücke ihm die Daumen, aber erst ab Sonntag."
— VfL-Trainer Tobias Schweinsteiger über Daniel Scherning

Die Lila-Weißen, die wie die Eintracht erst einen Saisonsieg auf dem Konto haben, belegen mit gerade einmal zwei Zählern mehr als der BTSV Tabellenplatz 17. "Wir wollen den Abstand auf Braunschweig vergrößern", sagte VfL-Coach Tobias Schweinsteiger, räumte aber auch ein: "Ein neuer Trainer macht es immer etwas schwieriger: Wie spielen sie, in welcher Grundordnung."

Dadurch bekomme die Partie eine zusätzliche Brisanz. "Ich kenne Daniel vom Trainerlehrgang. Ich freue mich, dass er wieder einen Job hat. Ich drücke ihm die Daumen, aber erst ab Sonntag", sagte Schweinsteiger.

Mögliche Aufstellungen:

Eintracht Braunschweig: Hoffmann - Behrendt, Ivanov, Bicakcic - Rittmüller, Wiebe, Helgason, Donkor - Gomez - Krüger, Sané
VfL Osnabrück: Grill - Diakhite, Beermann, Wiemann - Rorig, Gnaase, Tesche, Kleinhansl - Cuisance - Engelhardt, Wriedt

Dieses Thema im Programm:
Sport aktuell | 09.11.2023 | 14:17 Uhr