
Fußball | Sachsenpokal Underdog Empor Glauchau hofft auf Sensation gegen kriselnde Veilchen
Geht es nach der Papierform, wird Erzgebirge Aue am Donnerstag (17.04.2025) bei Sechstligist Glauchau sicher ins Landespokal-Finale einziehen. Aber Aue steckt sportlich im Tal fest und hat personelle Sorgen. Und Empor hat viel Selbstbewusstsein.
Sachsenliga-Spitzenreiter VfB Empor Glauchau ist heiß auf das Landespokal-Halbfinale gegen Erzgebirge Aue. Die Rollen sind am Donnerstag (16:30 Uhr im Livestream und Liveticker von SPORT IM OSTEN) bei drei Ligen Unterschied klar verteilt. Doch die Veilchen kommen sportlich und personell angeschlagen nach Glauchau und treffen auf ein Team, das in der Liga von Sieg zu Sieg eilt und im Pokal bereits den FSV Zwickau aus dem Wettbewerb gekegelt hat. Bis zu 4.000 Fans können in den Sportpark Glauchau strömen, Aue wird von 1.000 Anhängern unterstützt. Es wird eine strikte Fantrennung geben.
Empor-Coach Quade: "Müssen bereit sein, uns zu quälen"
Glauchaus Trainer Nico Quade hätte sich aus sportlicher Sicht den FC Grimma gewünscht. Natürlich auch, weil von der Papierform her ein Oberligist die leichtere Aufgabe wäre. "Für den Verein ist es ein Highlight-Spiel", erklärt der Coach, der auch weiß, wie man am Donnerstag die Außenseiterchance nutzen könnte. "Wir müssen dem Druck standhalten, brauchen Selbstbewusstsein und den Glauben an die eigene Stärke. Wir brauchen Vertrauen in uns." Quade ist sicher, dass Aue "uns alles abverlangen" wird. "Wir müssen bereit sein, uns zu quälen, aber trotzdem Spaß am Fußball zu haben."
Dass die Glauchauer mit Druck umgehen können, zeigte der Sachsenligist bereits im Achtelfinale, als man Regionalligist FSV Zwickau aus dem Wettbewerb warf. Mit einer ähnlich engagierten Leistung könnte Empor die zuletzt strauchelnden Veilchen durchaus ärgern. "Wir spielen auf unserem Niveau guten Fußball", so Quade, der aber einschränkt: "Wir können nur gewinnen, wenn Aue uns die Möglichkeit gibt."
Erzgebirge Aue wackelt in der Liga
Und die Chancen sind ob der zuletzt gezeigten Leistungen des Drittligisten in der Liga zumindest gegeben. Die Veilchen können noch nicht sicher für die neue Saison planen, stehen mit 43 Punkten fünf Zähler über dem Strich, haben aber fünf der letzten sechs Spiele verloren. Dazu kommt ein unglaubliches Verletzungspech. Zuletzt fielen in Essen mit Maxim Burghardt und Maximilian Schmid erneut zwei Spieler aus. In dieser Gemengelage darf sich der absolute Underdog vielleicht doch etwas ausrechnen.
Empor-Kapitän Jonas Mack führt das Duell mit Zwickau an und ist sicher: "Im Pokal ist immer alles möglich." Druck sieht er bei seiner Mannschaft keinen, denn "vom Papier her hat Aue bereits gewonnen". Das sei gegen Zwickau aber auch schon so gewesen. Das Ergebnis ist bekannt. Wichtig sei nur, dass man "klar im Kopf ist und keine Angst hat". Aber da mache er sich bei seiner Mannschaft keine Sorgen.
Freikarten als Dankeschön
Eine schöne Aktion haben die Glauchauer für den Pokalknüller noch ins Leben gerufen. Dem Rudolf Virchow Klinikum Glauchau gGmbH, der Freiwilligen Feuerwehr Glauchau und dem DRK Kreisverband Glauchau wurden Freikarten für das Pokalspiel zur Verfügung gestellt. "Der Grundgedanke war, den Leuten in diesen wichtigen Berufen etwas zurückzugeben, eine kleine Geste in Richtung der Stadt und den Unternehmen", sagte Mack. Es ist also alles angerichtet für ein Fußballfest in Glauchau.

Glauchaus Trainer Nico Quade in Aktion, hier im Spiel gegen den FSV Zwickau
rei