Handball, 2. Bundesliga: Stephan Just, Uwe Jungandreas, André Haber

Handball | 2. Bundesliga Neue Saison, neue Ziele: Zweitliga-Start für Dessau, HC Elbflorenz und Aufsteiger Aue

Stand: 31.08.2023 13:54 Uhr

An diesem Wochenende startet die 2. Handball-Bundesliga. Mit viel Euphorie gehen der Dessau-Roßlauer HV, HC Elbflorenz und Aufsteiger EHV Aue die Aufgabe an. Die Saisonziele des mitteldeutschen Trios sind dabei höchst unterschiedlich.

Im Handball-Oberhaus geht es bereits zur Sache, am kommenden Wochenende zieht die 2. Bundesliga mit den ersten Punktspielen nach. Aus mitteldeutscher Sicht will sich wieder ein Trio beweisen, das sich allerdings etwas verändert hat. Bekanntlich hat der ThSV Eisenach den Aufstiegscoup geschafft und misst nun mit den Erstligisten seine Kräfte.

Leidtragender am letzten Zweitliga-Spieltag war der Dessau-Roßlauer HV, der im Zieldurchlauf den Thüringern den Vortritt lassen musste und nun einen neuen Anlauf nimmt. Weiterhin dabei ist der HC Elbflorenz. Vervollständigt wird das Dreier-Ensemble Mitteldeutschlands mit dem EHV Aue, der mit Pauken und Trompeten den sofortigen Wiederaufstieg ins Handball-Unterhaus geschafft hat.

SCM mit Schützenfest gegen Dessau-Roßlau

Dessau-Roßlau peilt einstelligen Tabellenplatz an

Tränen, Trauer und eine Kampfansage. So könnte man den letzten Spieltag vergangene Spielzeit beim Dessau-Roßlauer HV zusammenfassen, als die Mannschaft von Trainer Uwe Jungandreas ihre Hausaufgaben machte und bei den Eulen Ludwigshafen mit 32:29 gewann. Doch auch der ThSV Eisenach siegte 26:25 beim HSC 2000 Coburg, sodass das bessere Torverhältnis für die Thüringer sprach. Knapper geht’s kaum.

Jungandreas brachte es damals vor der Entscheidung im Interview bei Sport im Osten auf den Punkt, dass die Enttäuschung über den verpassten Aufstieg zwar groß wäre, aber eben "nicht riesengroß". Man werde "mit Sicherheit nicht daran zerbrechen".

DRHV-Trainer Jungandreas: "Zuschauer mit attraktivem Handball begeistern"

Mit diesem Optimismus gehen die Sachsen-Anhalter jetzt die neuen Aufgaben an. Ob allerdings noch einmal so ein Glanzstück (mit bitterem Ausgang) wie letzte Saison gelingt, ist ungewiss. Uwe Jungandreas verkündete auf der DRHV-Homepage, dass es hilfreich wäre, "wenn wir nahtlos an die Leistung der letzten Saison anknüpfen könnten. Einige Dinge laufen schon gut, einige noch nicht".

Drei Sachen stehen an. "Wir wollen die Leistung der letzten Saison bestätigen, die Zuschauer mit attraktiven Handball begeistern und einen einstelligen Tabellenplatz erreichen", so der Cheftrainer. Nach siebenwöchiger Vorbereitungszeit und neuformierten Kader startet der DRHV das neue Abenteuer 2. Bundesliga am Sonntag (3. September, 17 Uhr) auswärts beim TV Großwallstadt.

HC Elbflorenz auf dem Weg zu einer Zweitliga-Spitzenmannschaft?

Beim HC Elbflorenz weht in Sachen Trainer ein neuer Wind, seit Juli 2023 hat André Haber das Sagen. Der 37-Jährige übernahm das Amt von Rico Göde, der die Dresdner in der abgelaufenen Spielzeit auf den 16. Tabellenplatz führte. Zu wenig für die Ansprüche der Elbestädter. Haber ist ein erfahrener Coach, leitete er doch von September 2018 bis zum Oktober 2022 die Geschicke beim Erstligisten SC DHfK Leipzig. Nun eine neue Aufgabe, der gebürtige Meeraner soll Elbflorenz zu einer Spitzenmannschaft in der 2. Bundesliga formen.

HCE-Trainer Haber: "Wir wollen schnell und attraktiv spielen"

"Wir wollen schnell und attraktiv spielen", so das Ziel von Haber, das er auf der Vereinsseite bekanntgab. Und er ergänzte: "Ich bin absolut zufrieden mit der Vorbereitung. Das Klima in der Mannschaft hat mich wirklich beeindruckt."

Dabei gilt es für Haber, acht Abgänge zu kompensieren und gleichzeitig sechs neue Spieler zu integrieren. Darunter solche Akteure wie die Rückraumspieler Justin Döbler vom SC Magdeburg II, Maximilian Janke (TSV GWD Minden) und Julian Possehl (HSG Nordhorn-Lingen). Zudem verstärken Linksaußen Nils Greilich vom SC DHfK Leipzig, Oliver Seidler (Wölfe Würzburg) und Jonas Thümmler (HC Empor Rostock) das Team. Zum Auftakt müssen die Haber-Schützlinge am Samstag (2. September, 18 Uhr) beim TV Hüttenberg antreten.

EHV Aue muss sich im Pokal knapp geschlagen geben

Klassenziel von Aue lautet Klassenerhalt

Nach dem Abstieg in die 3. Liga legten die Auer eine Supersaison hin und ließen mit Platz eins in der Staffel Ost keine Zweifel aufkommen, dass es sofort wieder in die 2. Bundesliga hochgeht. Einen kleinen Vorgeschmack auf das dortige Leistungsvermögen gab es bereits in der ersten Runde im DHB-Pokal, als die Mannschaft von Trainer Stephan Just in der heimischen Erzgebirgshalle auf Ligakonkurrent SG Bietigheim traf. Die Auer warteten mit einer sehr couragierten Leistung auf, verloren aber dennoch mit 30:33 und können sich nunmehr voll und ganz auf den Punktspielbetrieb konzentrieren. Das Ziel für die Spielzeit kann nur lauten: Klassenerhalt.

Aue-Trainer Just: "Wir nehmen die Rolle des Underdogs dabei genauso an wie zuletzt jene als Favorit"

Nachdem die EHV-Handballer in der 3. Liga von Sieg zu Sieg eilten, wird es nunmehr anders aussehen. "Wir nehmen die Rolle des Underdogs dabei genauso an wie zuletzt jene als Favorit", bekräftigte Coach Just Im Interview in der "Freien Presse" (Ausgabe Donnerstag). "Wir müssen stets alles an Einsatz und Leidenschaft geben. Sonst wird es nicht reichen", ergänzte der 44-Jährige. Bauen kann Stephan Just nicht mehr auf Kevin Roch, der Leader und Auer Urgestein hat den Verein verlassen.

Nunmehr setzen die Sachsen auf drei Kapitäne: Sebastian Paraschiv, Sveinbjörn Petursson und Jan Blecha. Personell haben die Auer doch noch nachgerüstet und Rechtsaußen Marko Vignjevic aus Minden sowie Francisco Pereira von der Reserve der Füchse Berlin verpflichtet. Los geht’s für den EHV Aue am Freitag (1. September, 19 Uhr) mit einem Auswärtsspiel bei der HSG Nordhorn-Lingen.

jmd