Lok Leipzig - Rot-Weiß Erfurt

Fußball | Regionalliga Krisenduell statt Topspiel: Lok Leipzig empfängt Rot-Weiß Erfurt

Stand: 29.10.2023 09:00 Uhr

Eigentlich freut man sich auf so ein Traditionsduell, doch am Sonntag ist einiges anders: Lok Leipzig und Trainer Almedin Civa stecken tief in der Krise. Und auch der Gast aus Erfurt lieferte zuletzt zu wenig Zählbares.

Wenn der 1. FC Lok Leipzig den FC Rot-Weiß Erfurt zum Tanz bittet, vermutet man ein Topspiel in der Regionalliga Nordost. Doch am Sonntag (16 Uhr live im MDR und in der SpiO-App) steigt im Plache-Stadion ein Krisengipfel. Die Leipziger und vor allem ihr Trainer Almedin Civa stehen nach zwei Punkten aus den letzten sieben Spielen mit dem Rücken an der Wand. Auch bei RWE klemmt es, seit sechs Punktspielen warten die Thüringer auf einen Sieg.

Lok Leipzig - Rot-Weiß Erfurt

Almedin Civa gegen Fabian Gerber (v.l.)

Almedin Civa erhält letzte Chance

In Leipzig hatte sich der Verein nach dem desaströsen 0:5 bei Viktoria Berlin nach mehreren Krisensitzungen am Mittwochabend doch entschieden, dem Coach noch eine Chance zu geben. Allerdings mit der Maßgabe: "Wir erwarten vom Trainerteam und unserer Mannschaft beim Spiel gegen Erfurt eine entsprechende Reaktion." Man wolle eine Mannschaft "mit Schaum vor dem Mund sehen". Offizielle Statements gab es vor dem Spiel keine von Seite des Vereins. Klar ist aber, dass der Coach bei einer erneuten Niederlage sicher seinen Hut nehmen muss. Klar ist auch: Die Mannschaft steht weiter hinter ihrem Trainer und Sportdirektor. Abwehrmann Luca Sirch erklärte nach dem Viktoria-Spiel: "Wir stehen alle 100 Prozent hinter dem Trainer, haben mit ihm viel erreicht. Wir wollen auch mit ihm weitermachen." Wichtig ist aber, dass jetzt Ergebnisse geliefert werden.

Erfurt mit Personalsorgen nach Leipzig

Geht den Erfurtern nicht viel anders. Und angespannt bleibt die personelle Situation bei den Thüringern vor allem in der Defensive. Neben den Langzeitverletzten Ben-Luca Moritz und Robin Fabinsky wird in Leipzig auch Samuel Biek fehlen. Der 26-Jährige hatte nach einer Rudelbildung im Duell gegen den SV Babelsberg die Rote Karte gesehen. Was die Defensiv-Probleme nicht kleiner werden lässt. Und Trainer Fabian Gerber hat weitere Wackelkandidaten: "Lopes Cabral hat einen Tritt auf die Wade bekommen, konnte noch nicht trainieren, Lucas Zeller musste wegen einer Stauchung der Wirbelsäule ebenfalls passen und Maxime Langner erlitt eine Fleischwunde, die genäht werden musste.“

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Keine Unruhe bei RWE

Auch wenn es für RWE zuletzt nicht nach Plan lief, sei man ruhig. "Es gibt auch solche Phasen im Fußball. Die Liga ist stark und ausgeglichen, da kannst du auch mal so eine Serie starten." Die Leipziger hat sich Gerber bei der 0:5-Klatsche in Berlin angeschaut. "Da hat nicht viel geklappt, man hat die Unruhe mitbekommen", erklärte der Coach und erwartet am Sonntag einen "extrem angeschlagenen Gegner", der aber auch "extrem gefährlich" sei. "Die wollen die hohe Niederlage wettmachen, werden 90 Minuten alles reinwerfen, was sie haben. Und uns mit allen Mitteln bekämpfen." Gerber erwartet entsprechend einen "Hexenkessel". Man müsse vorbereitet sein und gegenhalten.

Vergangene Saison: Jeweils knappe Heimsiege

Ein Blick in das Vorjahr: Da hatte es Ende September ein rassiges Duell im Plache-Stadion gegeben. Erfurt zeigte eine starke Leistung, am Ende jubelten aber die Leipziger, Bogdan Rangelov erzielte fast mit dem Schlusspfiff das Goldene Tor für Lok. Im Rückspiegel im März dieses Jahres setzte sich Erfurt ebenfalls mit 1:0 durch. Erik Weinhauer traf für die Thüringer. Erfurt war damals nach dem 24. Spieltag Spitzenreiter, Lok auf rang fünf. Wie sich die Zeiten ändern...

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