Trainer Stefan Leitl Hannover 96

Fußball | 2. Bundesliga Hannover 96 - zwischen Ambitionen und Realität

Stand: 19.10.2023 16:05 Uhr

Hannover 96 rennt seinen Ambitionen seit einiger Zeit hinterher. In den vergangenen Wochen haben die Niedersachsen immer mehr zu ihrer Form gefunden. Gegen Magdeburg sollen die Ansprüche unterstrichen werden.

Der langjährige Bundesligist aus Hannover ist ein wenig zu einer grauen Maus geworden, die ihren eigenen Ansprüchen hinterherrennt. Nachdem man in der vergangenen Saison den Fürther Aufstiegs-Coach Stefan Leitl ins Traineramt hob, waren die Erwartungen groß, zunächst zu groß. Auf eine vielversprechende Hinrunde folgte eine miserable Serie von sieglosen Partien, die die 96er beinahe noch in den Abstiegskampf katapultiert hätte.

Auch der Start in diese Saison verlief holprig: Nach einem ängstlichen Unentschieden gegen Aufsteiger Elversberg folgte das Pokal-Aus im Elfmeterschießen gegen Sandhausen, ehe der 96-Zug ins Rollen kam. Der absolute Top-Transfer Marcel Halstenberg, der im Sommer überraschend vom Champions-League-Teilnehmer RB Leipzig an den Maschsee wechselte, integriert sich immer mehr in die Fünferkette der Hannoveraner und bringt, neben seiner Erfahrung, die nötige Stabilität in die bis dato inkonstante Hintermannschaft. Seine Pässe finden im Spielaufbau oft die hochstehenden Schienenspieler, die die Stürmer in der Mitte füttern sollen. Insbesondere auf der linken Seite hat Hannover mit Derrick Köhn einen äußerst schnellen und talentierten Mann, den die Magdeburger Defensive auf dem Schirm haben sollte.

Marcel Halstenberg

Marcel Halstenberg kehrte im Sommer zu Hannover 96 zurück.

Das gilt ebenso für Angreifer Cedric Teuchert. Der Top-Scorer der Hannoveraner (7 Tore, 3 Vorlagen) sticht immer wieder mit seiner Technik heraus und ist oft für einen Schuss aus der zweiten Reihe gut. Im Spiel gegen Mageburg fehlen wird sein Sturm-Kollege Havard Nielsen. Der Norweger sah bei der 1:3 Niederlage am vergangenen Spieltag gegen Kaiserslautern für ein Nachtreten die rote Karte.

Jung ersetzt Alt

Das Hannoveraner Ziel lautet Bundesliga. Dafür gekommen ist auch Sportdirektor Marcus Mann, der den Kader der 96er in den vergangenen beiden Spielzeiten deutlich verjüngt hat. Die Entwicklung von talentierten Spielern steht im Vordergrund und soll langfristig den Weg ins deutsche Oberhaus sichern. Dass das funktioniert hat zuletzt Maximilian Beier gezeigt. Der 21-Jährige traf in der aktuellen Saison bereits fünf Mal für die Hoffenheimer Bundesliga-Mannschaft. Der U-Nationalspieler war zuvor für zwei Jahre an Hannover 96 ausgeliehen und hatte vor allem unter Stefan Leitl den nächsten Entwicklungsschritt genommen. Diese Arbeit spricht sich herum und sichert neue Möglichkeiten auf dem Markt. Junge Spieler wollen in die Landeshauptstadt Niedersachsens, weil dort die Perspektive besteht, sich auf hohem Niveau zu beweisen.

Doch auch aus dem eigenen Nachwuchs stoßen mehr und mehr Spieler in die erste Mannschaft. Mit Nicolò Tresoldi haben die Hannoveraner ein wirkliches Top-Talent, das sich zu Beginn der Saison gegen die erfahreneren Sturm-Partner durchgesetzt und mit fünf Scorern (2 Tore, 3 Vorlagen) in fünf Spielen für die deutsche U21 in Stellung gebracht hatte. Nach längerem Infekt ist der Deutsch-Italiener gegen Magdeburg zum ersten Mal zurück im Kader.

Von der Bank aus kommend soll er dabei helfen, dass der Europapokal-Teilnehmer von 2011 am Freitagabend gegen die Magdeburger den zuletzt blassen Auftritt gegen Kaiserslautern wieder vergessen macht und die Spielfreude der Wochen davor, wie z.B. beim 7:0 gegen Osnabrück, erneut aufblüht.

pka