Die Spieler vom FSV Zwickau bedanken sich bei den Fans.

Fußball | Regionalliga FSV Zwickau hofft gegen Viktoria Berlin auf Heimspielfaktor

Stand: 18.08.2023 07:01 Uhr

Aus der bitteren 3:4-Pleite gegen Hertha BSC II wurden in Zwickau Mut und Zuversicht für die kommenden Wochen gesammelt. Nun hofft der FSV im zweiten Heimspiel dieser Regionalliga-Saison auf den zweiten Heimsieg.

96 Minuten hatte der FSV am Dienstag Abend gegen Hertha BSC aufopferungsvoll gekämpft, geackert und drei Tore geschossen - aber schlussendlich holte die Mannschaft von Cheftrainer Rico Schmitt keinen Punkt mit nach Hause. "Das war ein toller Fußballabend", sagte Schmitt nach Abpfiff im MDR-Interview. "Leider ist das Pendel am Ende in die falsche Richtung ausgeschlagen." Drei Tage später (Fr., 19 Uhr) gibt es für "die Schwäne" direkt die nächste Chance, sich für den eigenen Aufwand zu belohnen. Vor prächtiger Heimkulisse empfängt man Viktoria Berlin.

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Viktoria: Talentiertes Team mit Ladehemmung

Die Viktoria hat sich im Sommer mit sieben Neuzugängen verstärkt und einige Talente aus der eigenen U19 hochgezogen. Der Vorjahres-Zwölfte gewann so vor allem auf den Flügeln mit Shean Mensah (VSG Altglienicke) und Julien Damelang (Tennis Borussia Berlin) und im Zentrum mit dem erst 18-jährigen Metehan Yildirim (U19) an Niveau. Nach dem starken Saison-Auftakt, in dem Meister Energie Cottbus besiegt werden konnte, folgten eine knappe Niederlage gegen Chemie Leipzig und ein torloses Remis gegen den Berliner AK. Im Landespokal quälte man sich vergangenes Wochenende gegen Sechstligist SSC Teutonia 99 erst über die Verlängerung in die zweite Runde. 

Diese Formschwankungen sind für Schmitt, wie er auf der Pressekonferenz am Donnerstag unbedingt nochmal betonen wollte, allerdings kein Grund, um den Gegner zu unterschätzen: "In dieser Liga kann jeder jeden Schlagen. Das hat Viktoria schon am ersten Spieltag gezeigt. Da brauchen wir diese mentale Einstellung, die wir auch im Heimspiel gegen Luckenwalde und in der zweiten Halbzeit gegen Hertha BSC II hatten. Das ist unsere Messlatte, unter die wir nicht drunter kommen wolle."

v.l. Veron Dobruna Zwickau, 28, sinkt nach Abpfiff enttäuscht zu Boden.

Nach der 3:4-Niederlage gegen Hertha BSC II sackten die Spieler enttäuscht in sich zusammen. Drei Tage später gibt es gegen Viktoria schon die nächste herausfordernde Aufgabe.

Großes Manko bei den Berlinern ist aktuell die Chancenverwertung. In den letzten drei Spielen blieb man trotz zahlreicher Chancen jedes mal über 90 Minuten ohne eigenen Treffer. Der aus dem Ausland (Oskarshamns AIK, Schweden) verpflichtete brasilianische Stürmer Lucas Falcão zeigte zwar schon einige gute Ansätze, wartet allerdings immer noch auf sein erstes Regionalliga-Tor. 

Bilanz

Zwickaus direkte Bilanz gegen die Berliner ist relativ ausgeglichen (3 S, 3 U, 2 N). Zuletzt trafen beide Mannschaften während Viktorias einjährigem Ausflug in der 3. Liga aufeinander. Diese beide Partien in der Saison 2021/22 gingen jeweils unentschieden aus (1:1, 0:0). Zwickaus letzter Sieg gegen Viktoria war beim Regionalliga-Spiel am 2. August 2015, das „die Schwäne“ 5:0 gewannen. 

Im anstehenden Spiel bauen die FSV-Verantwortlichen wieder auf den Heimspielfaktor. Schon beim 2:0-Sieg gegen Luckenwalde spürte man, welche atmosphärische Wucht sich auch in der Regionalliga in der GGZ Arena entwickeln kann. Gegen die Viktoria hofft Schmitt auf bis zu 5.000 Fans.

Personal

Zwickau kann weiterhin bis auf die Langzeit-Verletzten Lucas Will, Mike Könnecke und Sonny Ziemer auf alle Spieler zurückgreifen. Dadurch hat Schmitt einige Joker auf der Wechselbank, die ausgeglichene Spiele in der Schlussphase nochmal an sich reißen können. Gegen Hertha II schickte er beispielsweise in der 78. Minute mit einem Dreifach-Wechsel neben dem frischen Neuzugang Marc-Philipp Zimmermann und Lloyd-Addo Kuffour auch den Joker Veron Dobruna aufs Feld, der wenige Sekunden später mit seinem ersten Ballkontakt für den zwischenzeitlichen 3:3-Ausgleich sorgte.

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"Es ist ein großer Vorteil, dass wir gute Wechsel haben. Das war nicht nur am Dienstag Abend gegen Hertha BSC II sondern auch im Heimspiel davor gegen Luckenwalde der Fall. Wir haben sofort einen Impuls gesehen und so wünscht man sich das", sagte Schmitt. Am Freitagabend würde der erfahrene Trainer sicherlich nichts dagegen haben, wenn das Pendel schon vorher ausgeschlagen ist. Diesmal aber in die richtige Richtung.

jas