Trainer Christian Titz (1. FC Magdeburg) gestikuliert ungehalten am Spielfeldrand

Fußball | 2. Bundesliga 1. FC Magdeburg vor Nürnberg - zwischen Heiterkeit und Schuler-Frust

Stand: 07.03.2024 17:36 Uhr

Vor dem "Sechs-Punkte-Spiel" gegen den 1. FC Nürnberg ist die Stimmung beim 1. FC Magdeburg grundsätzlich gelöst. Wäre da nicht die Sperre von Luca Schuler, die bei Christian Titz nach wie vor für Ärger sorgt.

"Eigentlich ist das Spiel schon gelaufen. Wir brauchen uns keine Sorgen mehr machen", lachte Magdeburgs Trainer Christian Titz. Denn mit Felix Lohkemper wird derjenige Spieler am Samstagabend (20:30 Uhr im Audio-Livestream und Ticker in der SpiO-App) im Aufgebot des 1. FC Nürnberg fehlen, der dem FCM laut Aussage von Titz zuletzt "richtig wehgetan" hat - nämlich mit drei Treffern in den letzten beiden Spielen gegen seinen Ex-Verein.

FCM erwartet "spielstarke" Nürnberger

"Aber Spaß beiseite", schob Titz schnell hinterher. "Es tut mir leid für ihn, dass er ausfällt." Das Fehlen des Stürmers aufgrund von Achillessehnenproblemen werde der FCN gut kompensieren können, ist sich Titz sicher. "Nürnberg hat mehrere gute Spieler und sich vor allem in der Winterpause auf der Mittelstürmerposition mit Sebastian Andersson gut verstärkt." Generell erwartet Magdeburgs Trainer eine "spielstarke Mannschaft mit vielen schnellen Spielern" um Offensiv-Juwel Can Uzun. Ihre Qualitäten stellen die Franken zuletzt gegen Eintracht Braunschweig unter Beweis, als sie 2:1 gewannen und damit in der Tabelle weiter zwei Punkte vor dem kommenden Gegner rangieren.

Für Magdeburg sprang zwar nur ein Punkt gegen Paderborn heraus, das allerdings in Unterzahl, womit man gut leben konnte. Insbesondere, da die Defensive in der Rückrunde deutlich sattelfester ist. Fünf Gegentore aus sieben Spielen belegen die neugewonnene Stabilität in der Abwehr - sehr zur Freude von Titz. Man sei mittlerweile "in einer Situation, in der wir sehr gefestigt sind und vor allem defensiv gut stehen." Gegen Nürnberg komme es nun einmal mehr darauf an, die Halbräume richtig zu verteidigen und "von Beginn an unser Spiel mit dem Ball durchzubringen".

1. FC Magdeburg punktet in Unterzahl beim SC Paderborn

FCN-Trainer Fiel: Magdeburg verteidigt "unfassbar gut"

Auch deren Trainer Cristian Fiel äußerte sich lobend über die Spielanlage des FCM, der in der Rückrunde nicht nur "unfassbar gut" verteidige, sondern sich vor allem durch "Variabilität und individuelle Klasse" auszeichne. "Sie haben viele quirlige Spieler, die jedes Eins-gegen-Eins lösen können", befand Fiel mit Blick auf Magdeburgs flinke Offensivakteure wie Baris Atik, Jason Ceka oder Joker Tatsuya Ito.

Auch Titz machte keinen Hehl daraus, mit welchen Mitteln man den Gegner knacken möchte. "Wir müssen unsere dribbelstarken Spieler in die Zone reinbekommen, aber gleichzeitig beim Nachrücken die Absicherung im Defensivverbund haben. Daran haben wir intensiv gearbeitet und dürfen keine Sekunde nachlassen", betonte er, wohl wissend, dass sein Team mit einem Sieg am Gegner vorbeiziehen kann.

Schuler-Rot sorgt für Ärger bei Titz

Eine Personalie stößt dem 52-Jährigen dagegen bitter auf. Luca Schuler wird nach seinem Platzverweis gegen Paderborn fehlen. Magdeburgs Toptorschütze wurde nach einer Grätsche gegen Laurin Curda, bei der er seinen Gegenspieler leicht am Fuß traf, nach 79 Minuten von Schiedsrichter Nicolas Winter vom Platz gestellt. Daran änderte auch der Einsatz des VAR nichts. Das DFB-Sportgericht begrenzte die Auszeit für den 24-Jährigen zwar auf das Minimum von einem Spiel, das konnte Titz allerdings nicht wirklich besänftigen.

FCM-Trainer Titz: "...dann kann man das Regelwerk auch mal ändern"

"Wenn man die Bilder sieht, muss man Rot sogar zurücknehmen", hatte er schon nach dem Spiel gefordert. Wenige Tage später legte er nach: "Ich bin ein vernünftiger Mann, der die Dinge klar betrachten kann. Es stört mich, wie es sein kann, dass wir Bilder nutzen, dass wir wissen, das (der Platzverweis, Anm. d. Red.) war es nicht und dann im Nachgang keine weitere Bestrafung zurückrufen können. Es gibt ein Regelwerk, aber das können wir auch mal ändern."

jsc/dpa