
Auch kein Titel im EHF-Pokal für die Nordhessen MT Melsungen hadert mit nächster vergebener Chance: "Das ist typisch"
Die MT Melsungen muss den nächsten Rückschlag wegstecken, denn auch im Europapokal verpassen die Nordhessen die Chance auf den Titel. Das Saisonfinale wird zur Bewährungsprobe für Kopf und Körper.
Die Szenen vom Samstag in Hamburg erinnerten an die in Köln vor rund einem Monat: Die Handballer der MT Melsungen verließen mit hängenden Köpfen das Spielfeld. Wieder musste sie dem Gegner gratulieren, statt selbst zu feiern.
Nach der knappen 34:35-Niederlage in der Verlängerung des Halbfinals der European League gegen die SG Flensburg-Handewitt ist für die Nordhessen der Titeltraum geplatzt, wie auch schon einen Monat zuvor, als die MT das Finale im deutschen Handball-Pokal gegen Kiel verlor.
Lichtlein: "Das ist typisch"
"Das ist typisch", fasste Melsungens Routinier Carsten Lichtlein am ARD-Mikrofon nach der Partie zusammen. "Wenn du dir so große Turniere anschaust, da ist es immer knapp und so war es heute auch." Eine beinahe trockene Zusammenfassung eines packenden und am Ende enttäuschenden Verlaufs für sein Team im Halbfinale - und das gegen den Titelverteidiger.
In einer durchweg starken Saison haben die Nordhessen somit nun die zweite von drei Titelchancen vergeben. Wieder auf der Zielgeraden und wieder waren sie auf Augenhöhe. Das sah auch Rückraumspieler Dainis Kristopans im Interview bei DAZN so: "Es war ein großer Kampf und sehr knapp."
Was fehlt der MT?
Bleibt unter dem Strich die Frage, was der MT für den ganz großen Wurf fehlt? "Wir waren vielleicht etwas müde, weil wir in dieser Saison so große Verletzungsprobleme haben", lautete ein Erklärungsansatz von Kristopans.
Keine Frage: Die Verletzungen von Stammtorhüter Nebojsa Simic, Rückraumspieler Aaron Mensing und vielen weiteren wiegen schwer. In der Gesamtbetrachtung sogar so schwer, dass die MT vor kurzem von einer "dramatischen Personalsituation" sprach.
Eine Titelchance bleibt für Melsungen
Wiederum keine Frage: Die bitteren Niederlagen tun der eh schon durch Verletzungen geschundenen Melsunger Seele nicht besser, denn der Lohn für eine tolle Saison droht zu entgleiten. Eine knifflige Situation, die in entscheidenden Saisonphase für Kopfzerbrechen sorgt.
Kristopans und sein Team werden am Sonntag (15 Uhr) gegen den THW Kiel im Spiel um Platz drei stehen. Ein Sieg dort, wäre wohl nur ein kleiner Trost. Balsam für die Seele der Nordhessen wäre zweifelsohne ein Titel. Dafür bleibt ihnen mit der Meisterschaft in der Handball-Bundesliga noch eine letzte Chance.