Die Spieler von Eintracht Frankfurt suchen derzeit nach Antworten auf Fragen.

Zwischen Stuttgart und Neapel Eintracht Frankfurt sucht Leichtigkeit, Stabilität und gute Stimmung

Stand: 13.03.2023 14:53 Uhr

Es läuft aktuell nicht rund bei Eintracht Frankfurt. Vor dem Rückspiel in der Champions League bei der SSC Neapel suchen die Hessen auf vielen Ebenen nach Lösungen.

Als der Ärger über das Unentschieden gegen den VfB Stuttgart etwas gewichen war, richtete Sportvorstand Markus Krösche den Blick in Richtung Champions League bei der SSC Neapel: "Es sind zwei unterschiedliche Wettbewerbe. Natürlich ist es ärgerlich, dass wir Punkte liegengelassen haben. Aber in Neapel haben wir ein anderes Spiel und wollen dort gewinnen."

Eintracht steht vor gewaltiger Hürde in Neapel

Die Hürde gegen den Spitzenreiter der Serie A ist nach der 0:2-Niederlage im Hinspiel und ohne das Offensiv-Duo Randal Kolo Muani (Rote Karte) und Jesper Lindström (am Knöchel verletzt) jedoch sehr hoch. Sie wäre es aber auch mit den beiden Angreifern in der aktuellen Verfassung der Mannschaft.

Trainer Oliver Glasner holte zwar zu einer Grundsatzrede aus und verwies auf die starke Hinserie mit 31 Punkten und Erfolge in Pokal und Königsklasse. Im Jahr 2023 sind die Frankfurter allerdings auch nach elf Pflichtspielen nicht so richtig angekommen.

Eintracht sucht nach offensiver Leichtigkeit ...

Der Frankfurter Motor stottert erheblich: Die Eintracht sucht nach offensiver Leichtigkeit, defensiver Stabilität und guter Atmosphäre.

Kapitän Sebastian Rode bemängelte im ersten Durchgang gegen Stuttgart "den fehlenden Punch". Dieses Problem trat nicht zum ersten Mal zum Vorschein. Im ersten Halbjahr erzielten die Frankfurter im Schnitt 2,1 Tore pro Partie, inzwischen sank dieser Wert wettbewerbsübergreifend auf 1,55.

... defensiver Stabilität ...

Die fehlende Leichtigkeit im Angriff rückt die Probleme in der Defensive weiter in den Vordergrund. Vor allem Tuta erlebt ein wechselhaftes Jahr. Gegen Stuttgart rückte der Brasilianer zu schnell aus der Kette heraus und öffnete Silas damit die Tür. Der 23-Jährige durchläuft ein lang anhaltendes Formtief. Von der im Sommer angedachten Rolle des Abwehrchefs ist Tuta weit weg.

Da neben ihm auch Makoto Hasebe und Evan N'Dicka nicht die gewohnte Sicherheit ausstrahlen, wackelt das Gebilde erheblich. Krösche kritisierte scharf: "Wir müssen die Kontrolle behalten und dürfen uns nicht auskontern lassen. Das darf uns einfach nicht passieren." 34 Gegentore bedeuten den schlechtesten Wert der Top-Sechs.

... guter Stimmung

Das alles führt zu einer angespannten Atmosphäre. Neben den sportlichen Schwierigkeiten zerrt vor allem die Reise nach Neapel an den Nerven. Mit Fans? Ohne Fans? Ein beispieloser Rechtsstreit mit offenem Ausgang. Statt voller Vorfreude zu einem der größten Auswärtsspiele der Vereinsgeschichte an den Vesuv zu reisen, herrscht Katerstimmung in Frankfurt.

Kapitän Rode hat die Hoffnung zwar noch nicht ganz aufgegeben: "Im europäischen Wettbewerb ist alles möglich." Durchhalteparole – oder echter Glaube an die eigene Stärke? Am Mittwochabend, nach gespielter Partie in Neapel, sind Mannschaft, Trainer, Fans und das Frankfurter Umfeld schlauer.