Löwen Frankfurt

Vom Aufstieg in die Pre-Playoffs DEL: Löwen Frankfurt krönen erfolgreiches Comeback mit Zugabe

Stand: 06.03.2023 15:14 Uhr

Jubel bei den Löwen Frankfurt: Die Hessen krönen ihr DEL-Comeback mit der Teilnahme an den Pre-Playoffs. Die Wege von Trainer Gerry Fleming und den Löwen sollen sich trotzdem bald wieder trennen.

Eigentlich waren die Löwen Frankfurt bei ihrem Comeback in der Deutschen Eishockey Liga dem eigenen Saison-Motto zufolge nur "gekommen, um zu bleiben". Doch nach dem bereits Mitte Februar sichergestellten Klassenverbleib haben sich die Hessen am Ende einer tollen Hauptrunde mit Platz zehn für die Pre-Playoffs qualifiziert und fordern dort in der Serie nach dem Modus "Best of Three" die Düsseldorfer EG heraus.

In den vier bisherigen Saisonduellen mit dem nationalen Eishockey-Schwergewicht verbuchten die Frankfurter je zwei Siege und Niederlagen. Nach dem Auftaktspiel an diesem Dienstag (19.30 Uhr) in Düsseldorf könnte eine Entscheidung bereits am Freitag in der Eissporthalle am Ratsweg fallen, spätestens aber am Sonntag beim möglichen zweiten Auswärtsauftritt.

"Wir haben den Willen"

Mit dieser Zugabe hatte im Herbst zu Saisonbeginn kaum jemand gerechnet. Schließlich war die Sommerpause nach der Meisterfeier in der DEL2 kurz und die Umstellung auf die deutlich schnelleren Spiele in der Beletage groß. Dennoch gerieten die Löwen nie in Abstiegsgefahr. "Wir sind vielleicht nicht so talentiert wie andere, aber wir haben den Willen und sind bereit, hart zu arbeiten", sagte Cheftrainer Gerry Fleming.    

Löwen-Sportdirektor Franz-David Fritzmeier zog daher eine positive Bilanz. "Wir haben immer das Nötigste gemacht, um im gesicherten Mittelfeld zu bleiben, und großen Spirit bewiesen", lobte er. Mit "großem Zusammenhalt" und "voller Energie" habe man das Bestmögliche herausgeholt und den Fans "einige Highlights" wie zuletzt den 3:2-Derbysieg gegen die Adler Mannheim beschert. Mit Ausnahme der Kölner Haie konnten die Löwen jedes Team mindestens einmal besiegen.

Wege von Fleming und den Löwen sollen sich trennen

Es ist allerdings kein Geheimnis, dass der 42 Jahre alte Strippenzieher nicht mit allem einverstanden war, was sein kanadischer Trainer machte. "Ich hätte mir manchmal erhofft, dass das Team besser eingestellt gewesen wäre", monierte Fritzmeier. Ein weiterer Kritikpunkt: In Phasen, in denen es gut lief und deshalb wenig Druck da war, hätte er sich mehr Einsatzmöglichkeiten für die jüngeren Spieler gewünscht, um diese weiterzuentwickeln.

Denn der Tölzer, dessen Vertrag im Dezember bis 2026 verlängert wurde, hat seit seinem Amtsantritt Ende 2017 die langfristige Perspektive im Blick. In dieser Saison sei der Plan aufgegangen. "Wir wollten einen erfahrenen Trainer und sind super reingekommen", sagte Fritzmeier. Doch nach der Spielzeit sollen sich die Wege von Fleming und den Löwen schon wieder trennen, auch wenn der Sportdirektor das offiziell nicht bestätigt.

"Drei Abgänge, die zu Topclubs gehen"

Auch einige Spieler werden den Verein verlassen, darunter soll Aufstiegstorwart Jake Hildebrand sein, den es offenbar zu den Eisbären Berlin zieht. "Wir haben drei Abgänge, die zu Topclubs gehen", berichtete Fritzmeier. "Wir schicken die Leute nicht weg, sondern sie haben sich für Besseres entschieden." 

Andere wichtige Spieler haben einen Treueschwur geleistet, darunter Carter Rowney, Dominik Bokk, Publikumsliebling Brett Breitkreuz, Verteidiger Reid McNeill oder der deutlich gereifte Youngster Daniel Wirt. Neuzugänge sollen die Qualität weiter steigern. Große Sprünge sind dabei jedoch nicht möglich. 

Hauptsponsor fehlt weiterhin

Das Budget konnte zwar schon für das DEL-Comeback leicht erhöht werden, weil die Geldgeber blieben, teilweise ihr Engagement erweiterten und neue dazukamen. Ein Hauptsponsor fehlt jedoch weiterhin, auf der Brust der Frankfurter prangt lediglich ein Löwenkopf. "Unser Ziel bleibt auch in Zukunft der Klassenerhalt", betonte Fritzmeier. 

Höher angreifen könne man erst, "wenn es eine neue Halle gibt". Die am Ratsweg stieß oft an ihre Grenzen, die jüngsten Partien waren mit 6.990 Zuschauern allesamt ausverkauft. Auch am Freitag soll keiner der gelben Plastiksitze frei bleiben. Es könnte die vorerst letzte Gelegenheit für die Fans sein, mit ihrem Überraschungsteam zu feiern.