Bayern remis im Topspiel Kimmich - "Leverkusen noch nie so ungefährlich gesehen"
Nach dem Bundesliga-Spitzenspiel des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen ist Joshua Kimmich zufrieden mit dem Auftritt seines Teams.
Nach dem Topspiel in der Fußball-Bundesliga FC Bayern München gegen Bayer 04 Leverkusen am Samstagabend bleibt vor allem eines festzuhalten: Das alte Selbstverständnis, das "Mia san mia" des FC Bayern, ist wieder zurück. In einer lange nicht mehr gesehenen Dominanz prägten die Münchner die Partie beim 1:1 gegen den amtierenden deutschen Fußball-Meister, die Fans in der Münchner Arena sangen schon: "Deutscher Meister wird nur der FCB."
"Ich persönlich habe Leverkusen noch nie mit so wenig Ballbesitz gesehen, so ungefährlich", sagte daher auch der Münchner Mittelfeldspieler Joshua Kimmich im BR24Sport-Exklusivinterview. Zu sehen ist das Interview bei BR24Sport in der ARD Mediathek sowie am Sonntag, 29. September, ab 21.45 Uhr in "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen. Drei Torschüsse hatte der Meister gerade einmal, die Münchner scheiterten alleine in Person von Serge Gnabry noch an Pfosten und Latte.
Kimmich sieht seine Münchner auf dem richtigen Weg
Daher war Kimmich natürlich mit vielem zufrieden, mit dem Ergebnis aber nicht. "Natürlich können wir uns alles jetzt ein bisschen schönreden. Leider haben wir nicht gewonnen. Trotzdem: Wir haben alle das gleiche Spiel gesehen", fand er. "Der Weg ist schon der richtige", sagt Kimmich zum Start unter dem neuen Trainer Vincent Kompany, für den das Spiel eine erste, echte Standortbestimmung war. "Jetzt hatten wir einen sehr, sehr starken Gegner. Natürlich hatten wir nicht die Vielzahl an Riesen-Tormöglichkeiten. Trotzdem hatten wir eine sehr, sehr gute Balance im Spiel."
Auch das extrem hohe Pressing, das die Bayern in diesen ersten Wochen unter Kompany fast schon auf die Spitze treiben, konnte von den Leverkusenern nicht überspielt werden. "Obwohl wir hoch gestanden sind, war es trotzdem nicht riskant. Es war alles sehr kontrolliert und schon sehr viel von dem, wie wir uns das vorstellen", sagt Kimmich am BR24Sport-Mikrofon.
"Vor sechs Wochen war ich noch ein Verkaufskandidat"
Der gegnerische Trainer Xabi Alonso hat bei den Tabellenführern aus München eine "neue Energie, neuen Glauben" erkannt nach der schwierigen Vorsaison unter dem Trainer Thomas Tuchel. Ein Schlüssel dafür ist vor allem auch der neue Glaube bei Kimmich. "Bis vor sechs Wochen war ich noch ein Verkaufskandidat. Es geht dann sehr, sehr schnell im Fußball", sagt er selbst zu seiner Situation.
Er fühlt sich wohl im defensiven Mittelfeld, ist unter Kompany wieder zum Aufbauspieler und Taktgeber geworden - statt rechter Verteidiger zu spielen. "Natürlich merke ich, dass er mich im Zentrum sieht. Trotzdem würde ich jetzt nie sagen, dass die Rechtsverteidigerposition für mich Geschichte ist. Gerade in der Nationalmannschaft spiele ich ja auch noch als Rechtsverteidiger." Wenngleich er selbst dazu sagt: "Ich sehe das schon als meine Stärke, dass ich auf mehreren Positionen spielen kann."
Führungsfigur und Stimmungskanone beim FC Bayern und im DFB-Team
Trotzdem: Kimmich profitiert vom neuen FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany durchaus besonders, gerade weil er ihn zum Kern seiner Achse gemacht hat. "Wir haben ein sehr gutes, professionelles Verhältnis. Die Spielidee des Trainers kommt mir sehr zugute", erzählt Kimmich. "Ich sehe mich schon in der Art und Weise, wie er Fußball spielen möchte. Dass ich da meine Stärken einbringen kann."
Zu denen gehört bei Joshua Kimmich ja auch die Rolle als Stimmungskanone, aber auch als Führungsfigur. Nicht ohne Grund hat ihn der Bundestrainer Julian Nagelsmann vor wenigen Wochen zum Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ernannt - Kimmich hatte das DFB-Team zuvor bei der Heim-EM mit konstant starken Leistungen getragen.
Gerade geht es dem Profi-Fußballspieler Joshua Kimmich und seinem Verein FC Bayern München nach einer schwierigen Saison also wieder richtig gut. Das mag einerseits erstaunlich klingen - oder doch andererseits so banal, wie Kimmich es selbst sagt: "Es geht dann sehr, sehr schnell im Fußball."
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Quelle: Blickpunkt Sport 29.09.2024 - 21:45 Uhr