Auswirkung auf Lostöpfe Neuer Modus - Nations League wird wichtig für die WM 2026
Die Nations League wird Einfluss auf die Auslosung der Qualifikation für die WM 2026 haben - für Deutschland ist deshalb ein gutes Abschneiden in der Nations League wichtig.
Die FIFA legte in Absprache mit der UEFA die Prozedur für die Auslosung der Qualifikationsgruppen für die WM 2026 fest. Eine Änderung hat dabei erhebliche Auswirkungen:
- In der WM-Qualifikation wird es zwölf Gruppen geben, aus denen sich nur die Gruppensieger direkt für die WM qualifizieren.
- Deshalb ist es ein Nachteil, in Lostopf 2 zu landen. Denn dann sind im Rennen um den Gruppensieg Gegner wie Frankreich, Spanien oder Italien möglich.
- Zuletzt wurde die Setzliste vollständig anhand der FIFA-Weltrangliste erstellt. Die Änderung: Acht der zwölf Plätze in Lostopf 1 gehen an die acht Viertelfinalisten der Nations League - unabhängig von ihrer Weltranglistenposition. Nur die restlichen vier Plätze in Topf 1 werden nach Weltrangliste verteilt.
- Damit wird die sportliche Bedeutung der Nations League für die Teams in Liga A aufgewertet. Die Gefahr: Wer das Viertelfinale verpasst, könnte in Lostopf 2 landen.
Deutschland spielt in der Gruppe A3 der Nations League gegen Ungarn, die Niederlande und Bosnien-Herzegowina. Die beiden besten Teams der Gruppe kommen ins Viertelfinale der Nations League. Platz eins oder zwei würde also einen Platz Topf 1 bei der Auslosung der WM-Quali sicherstellen. Der Termin für die Auslosung steht noch nicht fest.
Die Qualifikation zur WM 2026 kann mit Hindernissen verbunden sein.
Deutschland ist derzeit Europas Nummer neun in der Weltrangliste
Verpasst das deutsche Team aber das Viertelfinale der Nations League, muss es unter den restlichen Mannschaften zu den besten vier der Weltrangliste gehören, die nicht das Viertelfinale der Nations League erreichen. Derzeit ist Deutschland das neuntbeste Team aus dem UEFA-Gebiet.
Platz | Team | NL-Liga |
---|---|---|
1 | Frankreich | A |
2 | Spanien | A |
3 | England | B |
4 | Belgien | A |
5 | Niederlande | A |
6 | Portugal | A |
7 | Italien | A |
8 | Kroatien | A |
9 | Deutschland | A |
10 | Schweiz | A |
11 | Dänemark | A |
12 | Österreich | B |
13 | Ukraine | B |
14 | Türkei | B |
15 | Polen | A |
Mit England steht ein Team aus Liga B vor der deutschen Mannschaft. Schaffen es drei weitere Teams, die in der Weltrangliste vor Deutschland stehen, nicht ins Viertelfinale der Nations League, ist das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann auf das Erreichen der Viertelfinalspiele angewiesen.
Auch für Jude Bellingham (England/l.) und Spaniens Lamine Yamal wird die Nations League wichtiger.
Für Außenseiter ist die Liga A damit die Chance, sich in Topf 1 zu spielen und dort eine gute Ausgangsposition für die Auslosung zu sichern. In Liga A spielen beispielsweise Schottland, Israel, Serbien und Polen mit.
Viele Platzhalter bei der Auslosung
In der WM-Qualifikation wird es zwölf Gruppen mit vier oder fünf Teams geben. Bei der Auslosung werden deshalb eine Menge Platzhalter nötig sein. Denn wenn die Lose gezogen werden, stehen zwar die Viertelfinalisten fest, nicht aber die Sieger dieser Spiele. Doch die Viertelfinalsieger müssen in den Vierergruppen spielen, um weniger Qualispiele und damit freie Termine für das Finalturnier der Nations League zu haben.
Es wird also acht Lose wie "Sieger Viertelfinale 1" oder "Verlierer Viertelfinale 3" geben. Das führt dazu, dass selbst am ersten Spieltag der Qualifikation die Gruppen noch nicht klar sind. Denn sowohl das Viertelfinale der Nations League als auch die beiden ersten Spieltage der WM-Qualifikation finden im selben Länderspielfenster im März 2025 statt. Daher stehen erst ab dem 3. Spieltag der Qualifikation die Gruppen komplett fest, die Teilnehmer des Nations-League-Virtelfinale haben in der Quali zunächst spielfrei.
Nachteil für die Integrität des Wettbewerbs: Teilnehmer im Viertelfinale könnten Vorteile aus einer Niederlage ziehen, wenn sie dadurch in einer vermeintlich leichteren Gruppe der WM-Qualifikation landen.
Die Nations League verändert den Wettbewerb.
Playoffs bleiben als Notlösung
Für Teams, die in der Qualifikation den direkten Weg zur WM 2026 verpassen, bleiben die Playoffs. Europa bekommt in der von 32 auf 48 Teams vergrößerten WM 16 statt bisher 13 Plätze. Neben den zwölf Gruppensiegern der WM-Qualifikation spielen die zwölf Gruppenzweiten sowie die vier besten noch nicht qualifizierten Teams der Nations League in den Playoffs mit.
In vier Turnierbäumen spielen jeweils vier Teams einen Sieger aus, um die restlichen vier europäischen WM-Teilnehmer zu ermitteln. Die Playoffs finden im März 2026 statt. Im Sommer 2026 wird die WM erstmals mit 48 Mannschaften ausgetragen - das ist das doppelte Format der EM 2024.
Komplexe Auslosung mit einigen Einschränkungen
Die Auslosung der Qualifikationsgruppen für große Turniere ist in Europa stets komplex. Die UEFA schließt viele Konstellationen aus:
- Übermäßig lange Reisen sollen vermieden werden. Deshalb darf beispielsweise Kasachstan nicht auf zu viele Gegner im äußersten Westen Europa wie Island, Färöer oder Portugal treffen.
- Um Spielausfälle zu vermeiden, dürfen nicht zu viele Länder aufeinandertreffen, in denen ein starker Winter erwartet wird. Die Kombination aus Ländern wie Finnland, Norwegen, Litauen oder Estland wird daher eingeschränkt.
Einige Partien sind politisch ausgeschlossen:
- Spanien - Gibraltar
- Armenien - Aserbaidschan
- Kosovo - Bosnien-Herzegowina
- Kosovo - Serbien
- Kosovo - Russland*
- Ukraine - Russland*
*russische Teams sind nach Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine von der UEFA suspendiert worden.
Verzahnung mit Nations League bei den Frauen noch stärker
Auch bei den Frauen trägt die UEFA eine Nations League aus. Der entscheidende Unterschied zur Nations League der Männer: Die Verbindung zur Qualifikation für Welt- und Europameisterschaften ist noch stärker. Denn das Ligaformat bleibt auch in der Qualifikation für die großen Turniere erhalten.
Flagge mit dem Logo der Women's Nations League.
Die Wettbewerbe finden im Wechsel nacheinander statt und sind direkt sportlich miteinander verzahnt. Wer in der Nations League absteigt, hat schlechtere Chancen auf die nächste EM- oder WM-Qualifikation.
Der Weg zur WM 2026
Die Termine der WM-Qualifikation:
- 1. Spieltag: 21./22. März 2025
- 2. Spieltag: 24./25. März 2025
- 3. Spieltag: 6./7. Juni 2025
- 4. Spieltag: 9./10. Juni 2025
- 5. Spieltag: 4. - 6. September 2025
- 6. Spieltag: 7. - 9. September 2025
- 7. Spieltag: 9. - 11. Oktober 2025
- 8. Spieltag: 12. - 14. Oktober 2025
- 9. Spieltag: 13. - 15. November 2025
- 10. Spieltag: 16. - 18. November 2025
- Playoffs, Halbfinale: 26. März 2026
- Playoffs, Endspiele: 31. März 2026
Die Termine der Nations League:
- 1. Spieltag: 5. - 7. September 2024
- 2. Spieltag: 8. - 10. September 2024
- 3. Spieltag: 10. - 12. Oktober 2024
- 4. Spieltag: 13. - 15. Oktober 2024
- 5. Spieltag: 14. - 16. November 2024
- 6. Spieltag: 17. - 19. November 2024
- Relegation und Viertelfinale: 20. - 25. März 2025
- Finalturnier: 4. - 8. Juni 2025
Jahr | Teams |
---|---|
1930 | 13 |
1934 | 16 |
1938 | 15 |
1950 | 13 |
1954 | 16 |
1958 | 16 |
1962 | 16 |
1966 | 16 |
1970 | 16 |
1974 | 16 |
1978 | 16 |
1982 | 24 |
1986 | 24 |
1990 | 24 |
1994 | 24 |
1998 | 32 |
2002 | 32 |
2006 | 32 |
2010 | 32 |
2014 | 32 |
2018 | 32 |
2022 | 32 |
2026 | 48 |