Neuer Sportdirektor des FC Bayern Christoph Freund

Nach Pleite gegen Bremen Bayern-Sportdirektor Freund - "Kein Thema des Kaders"

Stand: 22.01.2024 11:50 Uhr

Nach der überraschenden Niederlage des FC Bayern gegen Werder Bremen rückt der Kader der Münchner wieder in den Fokus. Sportdirektor Christoph Freund erteilt derartigen Diskussionen eine klare Absage.

Von Victor List

Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht über den Kader des FC Bayern diskutiert wird. Dass die Personaldecke dünn ist und von Woche zu Woche weiter strapaziert wird, ist bekannt. Die überraschende Heimniederlage gegen Werder Bremen befeuert die Diskussionen erneut. Diesen erteilt FCB-Sportdirektor Christoph Freund in "Blickpunkt Sport" eine Absage. Auch zu möglichen Transfers äußerte er sich.

Freund: "Heute haben wir blutleer gespielt"

Die Heimpleite sei "kein Thema des Kaders", stellte Freund im BR Fernsehen klar. "Die Qualität der Spieler war sehr, sehr hoch, aber wir haben es als Mannschaft nicht auf den Platz gebracht." Für den 46-Jährigen war es ein schwer zu erklärender Auftritt: "Wir haben uns eigentlich auf diese Woche gefreut mit drei Spielen in sechs Tagen, zwei Heimspielen." Auf dem Platz sah man davon besonders in der ersten Halbzeit wenig. Im zweiten Durchgang wachte das Team von Trainer Thomas Tuchel dann auf und erspielte sich gerade in der Schlussphase Chancen zum Ausgleich, doch die blieben ungenutzt. Am Ende steht die 0:1-Niederlage, durch die der Rückstand auf Tabellenführer Leverkusen auf sieben Punkte anwächst. Den Münchnern bleibt aber noch das Nachholspiel gegen Union Berlin am kommenden Mittwoch, um den Abstand auf vier Punkte zu verkürzen.

Die Woche hatte der Rekordmeister an der portugiesischen Algarve verbracht und laut Freund "richtig gut trainiert" - ausgerechnet in dem Trainingslager, in dem man sich 2020 vor dem Champions-League-Gewinn vorbereitet hatte. Doch die Gewinnermentalität hatten die Spieler offensichtlich im Flieger gelassen. "Heute war leider von dem sehr, sehr wenig zu sehen. Wir haben blutleer gespielt in der ersten Halbzeit. Keinen richtigen Mumm." Man habe nicht erkennen können, "wer unbedingt dieses Spiel gewinnen will", monierte Freund.

Freund über mögliche Transfers: "Es muss Sinn machen und umsetzbar sein"

Die Münchner hätten es nicht geschafft, "die Grundtugenden auf den Platz" zu bringen, kritisierte der Sportdirektor in Blickpunkt Sport. Eine Diskussion, die nicht zum ersten Mal geführt wird. Ähnlich klangen die Statements nach der 1:5-Blamage in Frankfurt vor Weihnachten. "Das müssen wir ändern. Wenn man was erreichen will, dann müssen wir das auch richtig wollen." Das stehe für Freund an vorderster Stelle, bevor man über die Taktik sprechen könne.

Vielleicht braucht es eine Mentalitätskur ja von außen. Die Kaderbaustellen bei den Münchnern sind bekannt, weiß auch Christoph Freund. Da wäre vorrangig die Position des Rechtsverteidigers. Dem Rekordmeister wird ein hartnäckiges Interesse an Paris St. Germains Nordi Mukiele nachgesagt. Angesprochen auf die Personalie sagte Freund nur: "Wir wissen ja alle, über welche Positionen immer wieder diskutiert wird", und fügte verschmitzt grinsend hinzu: "Wir werden sehen, was die nächsten Wochen noch passieren wird."

Ein Dementi klingt anders. Auch für den englischen Nationalspieler Kieran Trippier, derzeit in Diensten von Newcastle United, sollen sich die Münchner interessieren. Dürfen die Bayern-Fans also weitere Neuzugänge in diesem Winter bejubeln? Er könne es "nicht hundertprozentig sagen" sagte Freund, versicherte aber: "Wir beschäftigen uns schon damit." Oberste Maxime ist für den ehemaligen Salzburger aber: "Es muss passen für alle Beteiligten. (...) Es muss Sinn machen und auch umsetzbar sein."

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Quelle: Blickpunkt Sport 21.01.2024 - 21:45 Uhr