Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz

FC Bayern München Mit Mazraoui in der Startelf im Hexenkessel von Istanbul

Stand: 24.10.2023 17:56 Uhr

Mit nur 16 Feldspielern, aber wieder mit Noussair Mazraoui an Bord, tritt der FC Bayern bei Galatasaray Istanbul an. Nach den Verwerfungen um den Marokkaner wird auch am Dienstag (24.10.2023) in der Champions League alles andere als Ruhe einkehren.

Von Hannes Nebelung

Auch vor dem Champions-League-Spiel gegen Galatasaray Istanbul (Audiostream und Live-Ticker ab 18.45 auf sportschau.de) dreht sich zum Missfallen von Thomas Tuchel beim FC Bayern einmal mehr viel um Außersportliches. Zu groß war (und ist) ist die Aufregung um Noussair Mazraoui nach dessen viel kritisiertem Pro-Palästina-Post. Eben jener Mazraoui war am Montag überraschend wieder Teil des Kaders, der nach Istanbul gereist ist. Und nicht nur das: Der Marokkaner steht in der Startelf der Gäste.

Mazraoui vor Blitz-Genesung: "Ins Risiko gegangen"

Mazraoui hatte sich nach seiner Rückkehr von der Nationalmannschaft im Einzeltraining befunden. Nicht aus disziplinarischen, sondern aus gesundheitlichen Gründen, wie Tuchel am Montag erneut betonte. "Wir haben den Regenerationsprozess bis aufs Äußerste beschleunigt und sind in den letzten Tagen auch ein bisschen ins Risiko eingegangen - natürlich auch immer in Abstimmung mit dem Spieler", erklärte Tuchel.

Der Bayern-Coach hatte bereits des Öfteren die schmale Besetzung seines Kaders bemängelt und wurde dafür von Ehrenpräsident Uli Hoeneß öffentlich eingenordet. Doch Tuchels Befürchtungen scheinen sich zu bewahrheiten. Mit der wochenlangen Verletzung von Leon Goretzka (Mittelhandbruch) fehlt eine wichtige Stütze im zentralen Mittelfeld.

Nach Querelen: Mazraoui direkt von Beginn an?

Diese könnte Konrad Laimer nun wieder ausfüllen. Der Österreicher hatte gegen Mainz erneut aushilfsweise die Mazraoui-Position hinten rechts in der Viererkette übernommen. Das schnelle Comeback von Mazraoui als Rechtsverteidiger erleichtert nun Tuchels Planungen - Laimer spielt von Beginn an auf der Goretzka-Position. Doch es ist Vorsicht geboten. Wie lange Laimer spiele, "hängt auch davon ab, wie intensiv das Spiel wird", so Tuchel.

Und das Gastspiel in Istanbul dürfte alles andere als entspannt werden. Der Ali Sami Yen Spor Kompleksi Rams Park von Galatasaray gilt als eines der lautesten Stadien der Welt, dies ist auch Tuchel nicht verborgen geblieben. "Wir sind nicht ganz grün hinter den Ohren. Jeder von uns hat schon mal in lauten Stadien gespielt, deswegen trauen wir uns auch, damit umzugehen."

"Sehr starkes und aggressives" Gala wohl ohne Icardi

Dennoch sieht Tuchel die besondere Verbindung zwischen den Gala-Fans und der Mannschaft, die ihre Formstärke nicht zuletzt beim 3:2-Sieg über Manchester United Anfang Oktober unter Beweis stellte. Das Stadion sei "extrem emotional und extrem laut", dazu passend habe der türkische Meister laut Tuchel seinen "Stil gewechselt, sie sind eine sehr starke, emotionale und aggressive Mannschaft, die jetzt sehr lange ungeschlagen ist."

Dass dessen Topstürmer Mauro Icardi für das Bayern-Duell fraglich ist, fällt für Tuchel, der Icarci von Paris St. Germain kennt, da nicht weiter ins Gewicht. "Sie sind mehr als Icardi", sagte Tuchel und war sich dabei mit seinem Abwehrspieler Matthijs de Ligt einig. Der Niederländer ist ebenfalls "noch nicht komplett schmerzfrei", muss aber wohl dennoch durchspielen. De Ligt und Min-Jae Kim sind die einzig verbliebenen Innenverteidiger im Kader. "Als Fußballspieler hast du immer ein bisschen Schmerz", sagte de Ligt kämpferisch, "da musst du durch."

Quelle: BR24Sport
23.10.2023 - 19:55 Uhr