Die deutsche Fahrerin Laura Süßemilch vom Team Plantura Pura wird nach einem Sturz auf der zweiten Etappe von Sanitätern untersucht

Tour de France Femmes Aus für Süßemilch nach Sturzchaos zum Auftakt

Stand: 26.07.2022 12:59 Uhr

Wirbelbrüche bei Laura Süßemilch, Schädel-Hirn-Trauma bei Marta Cavalli: Folgenschwerer Stürze haben den Auftakt der Tour der France Femmes überschattet.

Gekrümmt lag Laura Süßemilch am Bordsteinrand, fast regungslos, auf der zweiten Etappe hatte es die deutsche Bahn-Weltmeisterin in der Schlussphase heftig erwischt. In Folge einer Kettenreaktion krachte die 25-Jährige auf den Asphalt und verletzte sich schwer, die Tour de France Femmes ist für Süßemilch früh vorbei.

"Sie hat sich zwei Wirbel gebrochen und muss vorerst eine Halskrause tragen", teilte ihr belgisches Team Plantur-Pura am Montagabend nach Untersuchungen im Krankenhaus via Twitter mit. Die Frakturen seien stabil, Süßemilch hoffe, "bald nach Deutschland zurückkehren zu können".  Es ist für die Sportsoldatin der bittere Schlusspunkt einer verkorksten Tour.

Kein Gepäck und zwei Stürze

Erst kam ihr Gepäck zwischen München und Paris abhanden, dann stürzte sie beim Auftakt in der Seine-Metropole, erlitt Schürfwunden und hatte Kopfschmerzen. "Morgen ist ein neuer Tag", schrieb die Radrennfahrerin aus Weingarten bei Instagram und hob die tolle Atmosphäre in ihrem Tour-Tagebuch ("Stimmung war mega krass") hervor.

2. Etappe - die Zusammenfassung

Sportschau, 25.07.2022 15:31 Uhr

Sie ahnte nicht, dass es noch schlimmer kommen sollte. Süßemilch war in einen Massensturz 20 Kilometer vor dem Zielort Provins verwickelt. Eine Kontrahentin hatte die Kontrolle verloren, gut zehn Fahrerinnen gingen in der Folge zu Boden. Besonders schlimm erwischte es bei ihrer Tour-Premiere Süßemilch, die mit dem Bahn-Vierer im Vorjahr neben dem WM- auch den EM-Titel geholt hatte.

Giro-Zweite Cavalli muss aussteigen

Doch sie war längst nicht die Einzige, für die der Tag im Krankenbett und die Tour abrupt endeten. Bei der Italienerin Marta Cavalli wurde ein Schädel-Hirn-Trauma diagnostiziert, dabei war die Mitfavoritin nach einem unverschuldeten Sturz - die Australierin Nicole Frain hatte sie mit hoher Geschwindigkeit abgeräumt - zunächst noch weitergefahren, ehe ihr Team eingriff. 

"Sie hatte einen schweren Schock", sagte Stephen Delcourt, Manager von Cavallis Rennstall FDJ-Suez. Man habe die Giro-Zweite davon abhalten müssen, die letzten 25 Kilometer bis ins Ziel zu fahren. "Wir wollen nicht mit dem Leben unserer Fahrerinnen spielen", betonte Delcourt. Man habe bei dem "spektakulären Sturz" wieder erlebt, wie gefährlich der Radsport sei. "Es ist wirklich schwierig, solche Bilder zu sehen", so Delcourt, "ich mache mir große Sorgen um die Sicherheit unserer Fahrerinnen."

2. Etappe - die komplette Übertragung

Sportschau, 25.07.2022 14:15 Uhr