Bundeskanzler Olaf Scholz beim Länderspiel zwischen der deutschen Frauen-Nationalmannschaft und Schweden

Länderspiel in Duisburg Kanzler Scholz setzt sich weiter für gleiche Prämien ein

Stand: 21.02.2023 19:06 Uhr

Bundeskanzler Olaf Scholz hat vor dem Länderspiel der deutschen Fußballerinnen gegen Schweden seine Forderungen nach Equal Pay erneuert.

Bundeskanzler Olaf Scholz setzt sich weiter für gleiche Prämien für Nationalspielerinnen und Nationalspieler ein. "Ich bleibe am Ball, und das werde ich kontinuierlich weitermachen", sagte Scholz vor dem Anpfiff des Frauen-Länderspiels zwischen Deutschland und Schweden in Duisburg im ZDF. Die Bereitschaft, über diese Dinge zu sprechen, habe zugenommen, so Scholz: "Das ist ein gutes Zeichen."

Der SPD-Politiker hatte sich zuvor mit Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg und DFB-Präsident Bernd Neuendorf ausgetauscht. Dass sich Scholz die Zeit für das erste Länderspiel des Jahres genommen habe, sei ein "starkes Zeichen zum Auftakt dieses sportlich wichtigen WM-Jahres", freute sich Voss-Tecklenburg.

Scholz setzt sich für gleiche Prämien ein

Scholz hatte sich während der EURO im vergangenen Sommer öffentlich für gleiche Turnierprämien für Nationalspielerinnen und Nationalspieler stark gemacht. Nach dem EM-Finale gegen England (1:2 n.V.) in Wembley hatte der SPD-Politiker den Vize-Europameisterinnen einen Kabinenbesuch abgestattet. Bei einem DFB-Besuch im August hatte er seine Forderung erneuert.

Die ungleichen Prämien waren bei der Frauen-EM 2022 in England ein großes Thema, in das sich auch der Bundeskanzler eingeschaltet hatte. Die DFB-Frauen hätten für den Titel 60.000 Euro pro Spielerin bekommen. Bei den Männern waren bei der EM im Jahr zuvor 400.000 ausgelobt. Dieselbe Summe hätte es für jeden Spieler für einen WM-Triumph in Katar gegeben, die deutschen Männer scheiterten im vergangenen Jahr aber bereits in der Vorrunde.

In anderen Ländern ist Equal Pay bereits Realität. In Spanien erhalten Frauen ebenso die gleiche Bezahlung wie im US-amerikanischen Fußball. Zuletzt hatte der walisische Verband im Januar angekündigt, Frauen und Männer gleich zu bezahlen und es damit mit dem englischen und irischen Verband gleichzutun.

Scholz lobt Statement von Popp zu Saudi-Sponsoring

Scholz wurde im ZDF auch auf die Diskussionen um ein mögliches Sponsoring der Frauen-Weltmeisterschaft im Sommer durch die Tourismus-Behörde Saudi-Arabiens angesprochen. Die beiden Gastgeber Neuseeland und Australien hatten scharfe Kritik daran geübt. Scholz nannte die Äußerungen von Spielerinnen wie Alexandra Popp oder der US-Amerikanerin Alex Morgan, die die Entscheidung ebenfalls kritisiert hatten, "beeindruckende und präzise Statements".

Selbst Stellung beziehen wollte Scholz indes nicht. Er habe versucht, sich im Vorfeld zu informieren, so Scholz, doch eine Bestätigung über das Sponsoren-Engagement nicht erhalten. "Deshalb ist es vielleicht auch nicht klug, sich dazu zu äußern." Einem Bericht des Portals "The Athletic" zufolge soll "Visit Saudi" Partner des WM-Turniers in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis 20. August werden.