Die deutsche Diskuswerferin Marike Steinacker bei der Leichtathletik-EM in Rom.

EM-Medaillen klar verpasst Große Enttäuschung bei deutschen Diskuswerferinnen

Stand: 08.06.2024 23:10 Uhr

Aus dem erhofften Edelmetall wurde nichts: Die deutschen Diskuswerferinnen hatten im Finale der Leichtathletik-EM in Rom mit der Medaillenvergabe nichts zu tun. Es gewann Titelverteidigerin Sandra Elkasevic.

Beste Deutsche wurde Claudine Vita vom SC Neubrandenburg als Fünfte mit einer Weite von 62,65 m. Einen Platz dahinter landete Shanice Craft vom SV Halle als Sechste mit 61,73 m.

Einen gebrauchten Abend erwischte Marike Steinacker. Die Werferin vom TSV Bayer Leverkusen war mit der europäischen Jahresbestweite von 67,31 m nach Rom angereist und hatte sich somit einiges ausgerechnet. Sie kam aber mit den Bedingungen im Stadio Olimpico überhaupt nicht zurecht und wurde Zwölfte und Letzte.

"Wir wollten um die Medaillen mitkämpfen, vielleicht sogar gewinnen. Am Ende sind wir klar unter unseren Möglichkeiten geblieben", analysierte Bundestrainer Jörg Schulte im ZDF.

Fassungslosigkeit bei Steinacker

Steinackers Diskus wollte einfach nicht fliegen unter dem römischen Abendhimmel und landete schon vor der 60-Meter-Linie - bei 59,72 m, um genau zu sein. Fassungslosigkeit im Gesicht der Wermelskirchenerin, denn das reichte nicht für den Endkampf. "Marike wollte unbedingt zeigen, was sie drauf hat, wahrscheinlich war sie dann etwas übermotiviert. Sie war richtig fest, das hat man gesehen", so Schulte. Steinacker blieb als einzige Athletin unter 60 Metern.

Elkasevic haut gleich einen raus

Sandra Elkasevic, früher unter ihrem Mädchennamen Perkovic in der Weltklasse unterwegs, hatte dagegen gleich mit ihrem ersten Wurf eine Duftmarke gesetzt - 67,04 m. Damit erzielte die Kroatin nicht nur ihre beste Saisonweite, sondern setzte sich auch gleich an die Spitze des 12er Feldes. Die Konkurrenz war beeindruckt. Und es sollte sogar reichen für die Titelverteidigerin. Für Elkasevic war es übrigens der siebte EM-Titel in Folge.

Die kroatische Diskuswerferin Sandra Elkasevic bejubelt ihren Sieg bei der Leichtathletik-EM.

Die kroatische Diskuswerferin Sandra Elkasevic bejubelt ihren Sieg bei der Leichtathletik-EM.

Im Gegensatz zu Steinacker steigerten sich die beiden anderen deutschen Werferinnen immerhin im Laufe des Wettkampfs. Vita katapultierte die Scheibe auf eine Weite von 62,65 m im dritten Versuch. Craft erzielte ebenfalls im dritten Versuch ihre beste Weite. Damit kamen Vita und Craft als Fünfte und Sechste in den Endkampf, konnten sich in den weiteren drei Würfen aber nicht steigern. Da der dritte Versuch der Schwedin Vanessa Kamga (62,71 m) nachträglich gestrochen wurde, überholte die Nord-Europäerin die Deutschen im Endergebnis nicht mehr.

Tag 2 in Rom - Die Zusammenfassung

Sportschau

Dieses Thema im Programm: Das Erste | Sportschau | 07.06.2024 | 09:55 Uhr