Eliud Kipchoge knackt den Weltrekord

Weltrekord bei Berlin-Marathon Kipchoge setzt Marathon-Meilenstein in Berlin

Stand: 25.09.2022 12:37 Uhr

Er hat es geschafft. Eliud Kipchoge hat seine Ankündigung wahr gemacht: Der 37-Jährige setzte in Berlin eine neue Weltbestzeit im Marathon. In 2:01,09 Stunden setzte er eine neue Fabelzeit über die 42,195 Kilometer.

Für die bisherige Bestmarke hatte Kipchoge vor vier Jahren an gleicher Stelle in 2:01:39 Stunden gesorgt.

Unter zwei Stunden unter "Laborbedingungen"

Der zweimalige Olympiasieger war 2019 bereits als erster Mensch die Marathon-Distanz unter zwei Stunden gelaufen. Als offizieller Weltrekord galten die 1:59:40 Stunden allerdings nicht, da diese unter "Laborbedingungen" entstanden waren.

Kipchoge hatte im Vorfeld betont, dass er auf eine persönliche Bestleistung hoffe, was bei dem 37-Jährigen gleichbedeutend mit dem Weltrekord ist. "Ich bin so froh über meine Vorbereitung, das Team um mich herum, und auch das neue Material hat funktioniert", sagte Kipchoge nach seinem Rekordlauf in der ARD. Auf die Frage, ob er nach Berlin zurückkehren wolle, um die Grenze von zwei Stunden anzugreifen, bat er, das an einem anderen Tag zu besprechen. "Ich muss erst einmal realisieren, was passiert ist, dann sehen wir weiter", sagte Kipchoge.

Günstige Wetterbedingungen in Berlin

Nach etwas Regen in der Nacht waren die äußeren Bedingungen beim Start um 9.15 Uhr mit stark bewölktem Himmel, milden Temperaturen und kaum Wind sehr günstig für ein schnelles Rennen. Geführt von seinen Tempomachern schlug Kipchoge von Beginn an Weltrekordtempo an und lag nach einem Drittel der Distanz schon 40 Sekunden unter der bisherigen Bestmarke. Nur der äthiopische Außenseiter Andamlak Belihu konnte folgen, Vorjahressieger Guye Adola, ebenfalls aus Äthiopien, nicht.

Eliud Kipchoge knackt den Weltrekord

Nach 25 Kilometern als Solist unterwegs

An der Halbmarathon-Marke kam das Führungsduo hinter den Tempomachern nach kaum zu fassenden 59:51 Minuten vorbei. Der letzte Helfer stieg schon wenig später aus, nach gut 25 Kilometern setzte sich Kipchoge von Belihu ab und lief fortan als Solist nur noch gegen die Uhr.

42 Kilometer durch Berlin - die komplette Übertragung

Sportschau, 25.09.2022 12:50 Uhr

Ganz konnte er das Tempo der ersten Hälfte vor Hunderttausenden von Zuschauern entlang der Strecke nicht halten, trotzdem unterbot er den bisherigen Weltrekord noch um eine halbe Minute.

Vierter Sieg in Berlin

Für Kipchoge war es der insgesamt vierte Erfolg beim Berlin-Marathon, damit ist er nun gemeinsam mit dem Äthiopier Haile Gebrselassie Rekordsieger beim größten deutschen City-Lauf. Gebrselassie siegte dort von 2006 bis 2009 und lief dabei ebenfalls zwei Weltrekorde.

Als bester Deutscher kam Haftom Weldey auf Rang elf ins Ziel. Der Hamburger benötigte 2:09,06 Stunden - auch das war eine erstklassige Zeit. Der gebürtige Äthiopier, der 2014 nach Deutschland flüchtete, wurde 2022 eingebürgert und hat sich als Ziel die Olympia-Teilnahme 2024 in Paris gesetzt.

Frauen: Äthiopierin Assefa gewinnt in Top-Zeit

Die Äthiopierin Tigist Assefa hat mit der drittbesten je gelaufenen Zeit derweil den Frauen-Wettbewerb gewonnen. Die 28-Jährige siegte am Sonntag in 2:15:37 Stunden. Schneller waren nur die Kenianerin Brigid Kosgei, die vor knapp drei Jahren in Chicago den Weltrekord auf 2:14:04 Stunden schraubte, sowie die Britin Paula Radcliffe. Sie hatte 2003 in London in 2:15:25 Stunden die vorherige Bestmarke aufgestellt.

Florentine Beese kam als beste deutsche Starterin auf Rang 55 ins Ziel. Ihre Zeit: 2:46:07 Stunden.

Insgesamt hatten sich rund 45.000 Läuferinnen und Läufer für das Rennen durch die Berliner Innenstadt angemeldet.