Bitteres Ende bei der Hockey-WM Deutsche Frauen verpassen Bronze knapp
Bei Nike Lorenz kullerten die Tränen, auch den anderen Spielerinnen stand die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben: Für die deutschen Hockey-Frauen ist der Traum von der lang ersehnten WM-Medaille geplatzt.
Die Mannschaft von Bundestrainer Valentin Altenburg verlor nur einen Tag nach der bitteren Halbfinalniederlage im Spiel um Platz drei im spanischen Terrassa am Sonntag (17.07.2022) gegen Australien mit 1:2 (1:0) und verpasste damit das erste WM-Edelmetall seit 24 Jahren.
Niederlande holen Gold
Die Niederlande holten sich am Abend die Goldmedaille. Der Rekordweltmeister setzte sich im Finale mit dem deutschen Bondscoach Jamilon Mülders gegen Argentinien mit 3:1 (2:0) durch und gewann zum neunten Mal WM-Gold unter dem Dach der FIH.
Tolles Turnier - aber "sehr enttäuscht"
Die deutsche Nationalspielerin Cecile Pieper sagte nach dem Spiel um Platz drei mit Tränen in den Augen: "Wir sind sehr enttäuscht. Wir haben ein tolles Turnier gespielt, haben uns gut entwickelt. Es ist sehr traurig, dass wir unser letztes Spiel verloren haben."
Lena Micheel (13. Minute) erzielte den Treffer für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes. Stephanie Kershaw (48., 55.) war für Australien doppelt erfolgreich und sicherte dem zweimaligen Weltmeister die Bronzemedaille. Deutschland hatte zuletzt 1998 bei einer Weltmeisterschaft als Dritter das Podium erklommen.
Riesenpech auch schon im Halbfinale
Keine 24 Stunden zuvor hatte das DHB-Team trotz starker Leistung im Halbfinale eine bittere 2:4-Niederlage im Penalty-Shootout gegen Argentinien kassiert und so das Endspiel denkbar knapp verpasst.
Der Rückschlag vom Vortag war den deutschen Spielerinnen zunächst nicht anzumerken. Beide Mannschaften begannen mit Tempo. Kurz vor der ersten Viertelpause belohnte Micheel nach einem Pass von Hanna Granitzki das DHB-Team. Die folgenden Chancen und zahlreichen Strafecken nutzte Deutschland jedoch nicht.
Australien eine halbe Stunde ohne Abschluss
Australien kam nur selten in die Nähe des gegnerischen Tores, hatte in den kompletten ersten 30 Minuten keinen Abschluss auf das deutsche Tor. Suchte der zweimalige Weltmeister den Weg nach vorne, verteidigten die "Danas" konsequent.
Die zweite Hälfte begann turbulent, beide Torhüterinnen mussten gleich mehrmals eingreifen. Doch nachdem Deutschland mehrfach die Vorentscheidung verpasste, war Kershaw schließlich erfolgreich, glich aus und traf kurz darauf erneut. Von diesem Doppelschlag erholten sich die deutschen Damen dann nicht mehr.