Hockey-WM Deutschland nach Sieg gegen Neuseeland im Halbfinale
Deutschlands Hockey-Damen haben bei der WM mit einem Sieg gegen Neuseeland das Halbfinale erreicht und spielen um eine Medaille.
Die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) gewann am Dienstag (12.07.2022) das Viertelfinale gegen Neuseeland im Wagener Stadium in Amstelveen knapp, aber verdient mit 1:0. Damit erreichten die deutschen Hockey-Damen erstmals seit zwölf Jahren wieder ein WM-Halbfinale. Bei der vergangenen WM 2018 und auch zuletzt bei Olympia in Tokio war jeweils bereits im Viertelfinale Schluss.
"Das war heute unser größtes Spiel auf dem Weg in den letzten sechs Monaten", sagte Bundestrainer Valentin Altenburg. "In der ersten Halbzeit hat die Mannschaft die beste Halbzeit in diesem Jahr gespielt. Dazu kommt die insgesamt beste Defensivleistung. Aus diesem Spiel können wir viel lernen und mit in unser Gepäck nach Spanien nehmen."
Halbfinale gegen Argentinien oder England
In Terrassa, dem Hockey-Stadion bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona, finden die Finalspiele statt. Das DHB-Team trifft dort am Samstagabend auf Argentinien. Die Südamerikanerinnen schlugen am Mittwochabend England durch einen Treffer von Victoria Granatto mit 1:0. Gegen Argentinien hatte das deutsche Team das bislang letzte WM-Halbfinale 2010 verloren.
Micheel mit dem Siegtreffer für die "Danas"
Lena Micheel brachte die "Danas" mit dem Führungstreffer in der 17. Minute auf Halbfinalkurs, und nutzte dabei eine Überzahl nach einer Zeitstrafe gegen die Neuseeländerinnen aus. Es war der erste Turniertreffer für die Hamburgerin.
Das DHB-Team dominierte nach der Führung über weite Strecken, ließ aber wie schon bei den vorangegangenen Spielen viele Chancen liegen und hielt die Partie damit unnötig spannend. Pauline Heinz scheiterte kurz vor der Halbzeit am Pfosten, insgesamt ließ das DHB-Team zehn Strafecken ungenutzt.
"Wir arbeiten weiter daran, mehr Tore zu schießen. Wichtig ist, dass hinten die Null steht und wir vorne eins mehr machen", sagte DHB-Kapitänin Nike Lorenz nach der Partie. 10:2 Strafecken und 15:3 Torchancen bestätigten zwar die Dominanz, aber auch die schlechte Chancenverwertung der DHB-Frauen.
Die Neuseeländerinnen, die als ungeschlagener Gruppenerster nicht den Umweg über die Zwischenrunde gehen mussten, tauchten erst gegen Ende der Partie gefährlich im Torraum der Deutschen auf. Zehn Minuten vor dem Ende mussten die "Danas" noch eine brenzlige Phase überstehen, als mit Pauline Heinz und Anne Schröder gleich zwei Spielerinnen Zeitstrafen kassierten und Neuseeland zusätzlich die Torhüterin vom Feld nahm. Doch die Führung hielt trotz Unterzahl bis zum Ende.
Auch Niederlande mit Bondscoach Mülders im Halbfinale
Ebenfalls im Halbfinale stehen die Niederlande mit dem ehemaligen Bundestrainer Jamilon Mülders an der Seitenlinie. Der Titelverteidiger bezwang Belgien mit 2:1. "Der WM-Titel wäre wichtig für die Mädels. Mein Wohl hängt nicht von einem WM-Titel ab", sagte Mülders, der nach der WM als Bondscoach aufhört.