Patrick Groetzki gegen Argentinein

Handball-WM 2023 Deutsche Handballer siegen furios gegen Argentinien

Stand: 20.01.2023 07:02 Uhr

Die deutschen Handballer kommen bei der WM in Polen und Schweden immer besser ins Rollen. Im ersten Hauptrundenspiel gab es für Deutschland einen unerwartet hohen 39:19-(24:11)-Erfolg gegen Argentinien. Es war bereits der vierte Sieg im vierten Spiel des Turniers.

Und es zeigte sich, dass die deutsche Mannschaft in den vergangenen Tagen zu einer immer stärkeren Einheit gefunden hat und ihr ohnehin konzentriertes und effektives Spiel mit Spaß und Spielfreude garnierte. Argentinien konnte diesen Deutschen zu keinem Zeitpunkt Paroli bieten.

"An so einem Tag macht es extrem viel Spaß"

"Wir haben nicht damit gerechnet, dass es deutlich wird", sagte Spielmacher Juri Knorr im Sportschau-Interview, "an so einem Tag wie heute macht es extrem viel Spaß, Handball zu spielen." Und Bundestrainer Alfred Gislason meinte strahlend: "Ich bin sehr zufrieden. Es war eine unglaublich konzentrierte Leistung meiner Mannschaft."

Die DHB-Mannschaft braucht jetzt nur noch einen Sieg aus den beiden verbleibenden Hauptrundenspielen (Gegner sind Niederlande und Norwegen), um das Viertelfinale zu erreichen.

Deutschland gegen Argentinien - Analyse und Stimmen

Sportschau, 19.01.2023 17:45 Uhr

Simon Ernst wartet auf sein erstes Tor für Deutschland

Beste deutsche Torschützen waren Johannes Golla, Patrick Groetzki und Lukas Mertens mit je fünf Toren bei fünf Versuchen. Alle Feldspieler trugen sich gegen Argentinien in die Torschützenliste ein, bis auf Abwehrspezialist Simon Ernst, der weiter auf sein erstes WM-Tor wartet.

Groetzki nimmt es gegen Argentinien anfangs in die Hand

Wie erwartet setzte Gislason zu Beginn auf seine Stammsieben: Philipp Weber und Julian Köster wechselten sich in Angriff und Abwehr ab. Kai Häfner und Lukas Mertens waren wieder von Anfang an auf dem Parkett, nachdem sie im letzten Vorrundenspiel gegen Algerien geschont wurden.

Deutschland erwischte einen guten Start. Auffällig besonders: Rechtsaußen Patrick Groetzki, der Dauerbrenner der deutschen Mannschaft. In seinem 46. WM-Spiel (nur Christian Schwarzer und Silvio Heinevetter haben mehr) hatte der Routinier großen Anteil an der frühen 8:3-Führung (10. Minute).

Sehr zupackend spielte zudem die deutsche Abwehr, die sich gefestigter präsentierte als noch in Teilen der Vorrunde. Da auch Andreas Wolff einen sehr guten Tag erwischt hatte, baute Deutschland die Führung deutlich aus.

Bundestrainer Gislason konnte früh wechseln

Das gab Gislason die Gelegenheit, bereits Mitte der ersten Halbzeit zu wechseln und Spieler zu schonen - nicht unwichtig im Zwei-Tage-Spielrhythmus dieser WM. Simon Ernst kam früh in die Abwehr für Julian Köster, Paul Drux für Philipp Weber und Jannik Kohlbacher an den Kreis für Johannes Golla.

Deutschland hatte weiter eine gute Balance im Spiel und zu diesem Zeitpunkt eine Trefferquote von fast 90 Prozent. Keeper Wolff kam auf 40 Prozent gehaltener Bälle - ebenfalls beachtlich. Gislason hatte vor dem Spiel noch Respekt vor der schnellen Spielweise der Südamerikaner gezeigt. Doch von argentinischem Tempohandball war an diesem Abend in Kattowitz nichts zu sehen.

Leichtigkeit und Spielfreude

Ganz anders die Deutschen. Es zeigte sich, dass die Mannschaft durch die zahlreichen Siege bei dieser WM viel an Selbstbewusstsein getankt hat und mit einer lange nicht gekannten Leichtigkeit und Spielfreude agierte.

24:11 zur Pause - das war sogar noch deutlicher als im unbedeutenden Vorrundenspiel gegen Algerien. Logisch, dass auch die zahlreichen deutschen Fans früh in Partystimmung waren. "Oh, wie ist das schön", hallte es aus dem deutschen Fanblock. "Bisher hat alles funktioniert, was hätte funktionieren können", sagte Sportdirektor Axel Kromer.

Und es funktionierte auch in der zweiten Hälfte gut. Spieler aus der ersten Sieben wie Knorr, Häfner, Golla und Köster schonten weiter ihre Kräfte, nicht unwichtig bei einem solchen Turnier. Der zweite Anzug machte da weiter, wo er gegen Algerien am Dienstag aufgehört hatte.

Gegen die Niederlande wird es schwieriger

Zwar sprang am Ende nicht die gleiche hohe Trefferausbeute wie in Durchgang eins heraus, aber dennoch stand nach 60 Minuten der höchste Sieg im bisherigen WM-Verlauf.

Am Samstag (21.01.2023, 20.30 Uhr) geht es weiter für die deutsche Mannschaft mit dem zweiten Hauptrundenspiel. Gegner sind die Niederlande und vermutlich wird es dann schwieriger.