Flensburgs Mads Mensah Larsen jubelt über den Spielgewinn gegen den THW Kiel

Handball-Bundesliga Flensburg rückt näher an die Spitze heran

Stand: 04.05.2023 21:06 Uhr

Nach dem Sieg von Spitzenreiter Kiel und dem Patzer von Verfolger Berlin hat sich die SG Flensburg-Handewitt am Donnerstag (04.05.2023) beim Debüt von Coach Mark Bult wieder an die Spitze herangepirscht.

Bei der Premiere des 40-jährigen Niederländers als Chefcoach der Flensburger bezwang der Tabellenvierte die MT Melsungen mit 37:25 (14:12). Im Spiel eins nach der Freistellung von Ex-Trainer Maik Machulla waren Lasse Möller und Magnus Röd mit je fünf Treffern die besten Werfer der Flensburger. Für die MT waren vor 5.764 Zuschauern Timo Kastening und Elvar Jonsson je sechsmal erfolgreich.

Partie war früh entschieden

Bult verzichtete in seiner Startformation auf den schwedischen Spielmacher Jim Gottfridsson, der nach einer Handverletzung noch nicht wieder in Topform ist. In der siebten Minute erfüllten Röd und Johan Hansen die Forderung des neuen Trainers nach Tempospiel mit ihren Treffern zum 4:1 und 5:1. Beim Stand von 11:4 für die Gastgeber nahm MT-Coach Roberto Garcia Parrondo schon in der 16. Minute seine zweite Auszeit.

Durch individuelle Flensburger Fehler - unter anderem scheiterten Emil Jakobsen und Hansen von der Siebenmeter-Linie - kam Melsungen bis zur Halbzeit wieder auf zwei Treffer heran. Nach der Pause zogen die Gastgeber aber unaufhaltsam davon und feierten einen verdienten Sieg. Einen Gruß an Ex-Coach Maik Machulla hatten die Fans auf der Stehtribüne der Campushalle parat. Zu Beginn der Partie entrollten sie ein Transparent, auf dem sie sich für Machullas Zeit als Spieler und Trainer der SG bedankten.

Wetzlar feiert im Tabellenkeller

Im Tabellenkeller feierte die HSG Wetzlar einen wichtigen 26:24 (10:11)-Heimsieg über den TBV Lemgo Lippe. Der Bergische HC bezwang den SC DHfK Leipzig mit 32:28 (19:13).

Kiel siegt im Spitzenspiel

Tags zuvor hatte Spitzenreiter THW Kiel seine Tabellenführung ausgebaut. Der deutsche Rekordmeister gewann am Mittwoch bei den Rhein-Neckar Löwen mit 31:27 (15:11) und setzte damit die Erfolgsserie der vergangenen Wochen fort.

Patrick Wiencek beim Sprungwurf

Nicht zu stoppen: Kiels Kreisläufer Patrick Wiencek beim Sprungwurf

Füchse Berlin patzen in Stuttgart

Der bislang punktgleiche Verfolger Füchse Berlin kassierte hingegen eine unerwartete 28:32 (14:14)-Niederlage beim TVB Stuttgart. Der bisherige Tabellenzweite schwächte sich dabei selbst, Wiktor Kirejew und Milos Vujovic sahen die Rote Karte.

Trotz seines Platzverweises in der 48. Minute war Vujovic mit sechs Treffern noch bester Werfer der Füchse.

Sagosen überrascht von Berlin

Vor 13.200 Zuschauern in der erstmals seit vier Jahren wieder ausverkauften Mannheimer Arena agierten die Kieler von Beginn an konzentriert und hatten in Dänemarks Weltmeister-Torwart Niklas Landin einmal mehr einen starken Rückhalt. Bester THW-Werfer war Sander Sagosen mit sieben Toren.

"Das war ein sehr wichtiger Sieg, über den wir sehr glücklich sind", sagte Sagosen und freute sich zudem über den Berliner Patzer: "Das ist eine Überraschung, für uns aber eine gute Nachricht." Das eigene Erfolgsrezept beschrieb er so: "Die Leistungsdichte ist so eng, wir gehen in jedes Spiel wie in ein K.o.-Spiel."

Kretzschmar hält Kiel-Ausrutscher für "unvorstellbar"

Da die Kieler in den ausstehenden sieben Spielen gegen kein Spitzenteam mehr antreten müssen, gehen sie als heißester Titelanwärter in die Endphase der Saison. "Es ist unvorstellbar, dass der THW noch etwas liegen lässt", sagte Berlins Sportvorstand Stefan Kretzschmar und fügte mit Blick auf die schmerzhafte Pleite in Stuttgart hinzu: "Das ist brutal zu schlucken."

Dabei lagen die Füchse zunächst klar auf Siegkurs und mit 14:9 in Führung, die durch einen 0:8-Lauf kurz vor und nach der Pause jedoch verspielt wurde. "Danach ist alles zusammengebrochen", monierte Kretzschmar. Hinzu kamen Rote Karten gegen Torwart Viktor Kirejew und Linksaußen Milos Vujovic. "Das ist ein herber Rückschlag", sagte Trainer Jaron Siewert.

Magdeburg hält Anschluss

Anschluss im Titelrennen hielt der SC Magdeburg. Der Vorjahresmeister kam beim HC Erlangen zu einem völlig ungefährdeten 37:23 (18:10)-Erfolg. In der Tabelle führt Kiel nun mit 45:9 Punkten vor Magdeburg (45:11), mit 43:11 Punkten sind die Füchse auf den dritten Platz zurückgefallen.