Grand Slam der Golfer British Open - Golf-Tradition seit 1860

Stand: 15.07.2021 20:00 Uhr

Die British Open sind Teil des Grand Slams der Golfer. Das Turnier wird seit 1860 ausgetragen - als Trophäe gibt es eine silberne Weinkaraffe. In diesem Jahr ist der Kurs "fies".

Der Platz

Der Royal St. George's Golf Club liegt an der englischen Ostküste - knapp zwei Autostunden von London entfernt. Der Par-70-Kurs ist ein typischer Links-Platz am Meer. Links sind Teile der Dünenlandschaft, die Meer und Hinterland verbinden. Tiefe Sandbunker und dichtes Rough an den Seiten der Spielbahnen machen den Profis das Leben schwer. Kommt auch noch stürmischer Wind dazu, was an der Küste generell nicht überraschend wäre, wird es für alle Spieler extrem schwierig.

Und wenn es nach Golfidol Bernhard Langer geht, dann hat es der Royal St. George's Golf Club in sich: "Das ist der unfairste aller British-Open-Plätze. Auf dem Platz konnte man sich nie sicher sein", berichtete Langer, dem dort Topplatzierungen gelangen, aber nie gewann. "Du hattest einen guten Abschlag und dachtest, der Ball liegt Mitte Fairway, aber dann springt er öfter mal zur Seite weg. Man hat auch einige blinde Schläge, Schräglagen, sehr uneben."

Die Trophäe

Der "Claret Jug" ist eine silberne Weinkaraffe und neben dem Grünen Jackett beim US-Masters in Augusta sowie dem Ryder-Cup-Pokal die berühmteste Trophäe im Golfsport.

Die Turniergeschichte

Die British Open - oder oft auch einfach nur "The Open" - sind eines der ältesten Golf-Turniere der Welt. Im Jahr 1860 wurde die erste Open Championship im Prestwick Golf Club an der schottischen Westküste ausgespielt. Willie Park Senior siegte und erhielt einen Gürtel als Trophäe. Ab 1872 bekam der Gewinner die Claret Jug überreicht. Am häufigsten gewann der Brite Harry Vardon die British Open - sechsmal zwischen 1896 und 1914.

Das Preisgeld

Der British-Open-Sieger streicht einen Scheck von rund zwei Millionen US-Dollar ein. Insgesamt werden 11,5 Millionen US-Dollar Preisgeld vergeben.

Die deutschen Starter

Martin Kaymer, Weltranglistenplatz 83: Deutschlands Top-Golfer rutschte als Nachrücker in das Teilnehmerfeld der British Open. Zuvor hatten einige Spieler auf einen Start im Royal St. George's Golf Club wegen der strengen Corona-Auflagen verzichtet. Der bislang letzte Turniersieg des 36-Jährigen aus Mettmann liegt schon über sieben Jahre zurück.

Marcel Schneider, Weltranglistenplatz 259: Für den 31-Jährigen aus Pleidelsheim ist es das Debüt bei einem Major-Turnier. Schneider sicherte sich seinen Startplatz mit starken Leistungen auf der zweitklassigen Challenge Tour.

Marcel Siem, Weltranglistenplatz 302: An seinem 41. Geburtstag darf der Routinier aus Ratingen wieder bei den British Open abschlagen. Siem qualifizierte sich in letzter Minute mit dem Triumph beim Challenge-Tour-Turnier in Frankreich für das Major.

Matthias Schmid, Weltranglistenplatz 1.085: Golf-Amateur Schmid schlägt nach 2019 zum zweiten Mal bei den British Open ab. Der 23-jährige gebürtige Regensburger startete in diesem Jahr auch schon bei den US Open.

Topfavorit

Jon Rahm, Weltranglistenplatz 2: Nach seinem ersten Major-Sieg bei der US Open ist der 26-jährige Spanier auch im Royal St. George's Golf Club der Topfavorit auf den Titel. Rahm spielte bisher eine überragende Saison und ließ sich auch durch einen positiven Corona-Test nicht vom Weg abbringen.