Später Start in das Turnier DFB-Team - das lange Warten auf den EM-Start

Stand: 12.06.2021 15:27 Uhr

Erst am fünften Tag der Europameisterschaft startet die deutsche Nationalmannschaft in das Turnier. Manche Spieler scharren schon mit den Hufen, die Trainer freuen sich über die längere Vorbereitungszeit.

Sechs Mannschaften werden das Abschlusstraining für ihr jeweils zweites Spiel schon hinter sich haben, wenn Deutschland am 15. Juni gegen Frankreich seine erste Partie anstößt. So lange wartete die Auswahl noch nie auf das erste Spiel bei einer EM, allerdings wird das kontinentale Turnier auch erst zum zweiten Mal mit 24 Mannschaften in der Endrunde ausgetragen.

Den abergläubischen Spielern und Trainern aus Reihen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird der Spätstart gefallen, denn auch bei der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien stieg die Mannschaft mit Bundestrainer Joachim Löw am fünften Tag in das Turnier ein. Es gab einen 4:0-Sieg gegen Portugal, nach dem siebten Spiel gab es in Rio de Janeiro den Weltpokal, auch für Matthias Ginter.

Der hatte allerdings zuvor keine Minute gespielt, genauso wenig wie bei der WM in Russland vier Jahre später. Auch deshalb ist es verständlich, dass Ginter nun vor der um ein Jahr verschobenen EURO 2020 sagte: "Man will natürlich, wenn das Turnier beginnt, sofort loslegen."

Dieses Privileg hatten allerdings die Italiener, die das Eröffnungsspiel mit 3:0 gegen die Türkei gewannen. "Wenn man die ersten Spiele im Fernsehen sieht, freut man sich und hat den Drang, dann auch selbst zu spielen", sagte Timo Werner am Samstag (12.06.2021). Auswirkungen auf die Vorbereitung habe der späte Starttermin nicht. "Wir haben jetzt zwei Wochen hinter uns. Das muss normalerweise reichen, um fit zu sein."

Marcus Sorg, der Assistent von Löw, zeigte Verständnis für Spieler, die es eilig haben. Er sagte allerdings: "Für uns als Trainer und für uns als Mannschaft insgesamt tun uns die Tage gut."

Dekoriert mit etlichen Titeln und der Erfahrung von 102 Länderspielen übt sich auch Toni Kroos in Geduld. "Wir wollen die paar Tage bis zum ersten Spiel noch nutzen, um an ein paar Kleinigkeiten zu arbeiten. Das ist auch - glaube ich – noch nötig." Frankreich, so Kroos mit einem Lächeln, sei ja auch "kein Spiel zum Reinkommen".

Der Rhythmus nach der Partie gegen Frankreich bleibt dann in der Vorrunde gleich. Vier Tage später steht das Spiel gegen Portugal an, wiederum vier Tage später das Duell mit Ungarn.

Ähnlich sieht es bei den Konkurrenten aus. Selbst Matthias Ginter, der schon mit den Hufen scharrt, sagte: "Deshalb will ich nicht von einem Vorteil oder Nachteil sprechen."